**Bens Sicht**Früher wären mir diese Worte unglaublich schwer gefallen aber mittlerweile war ich mir sicher. Ich gehörte nicht mehr zur Ersten Ordnung, das hatte ich nie. In mir herrschte immer dieser eine Konflikt zwischen dunkel und hell. Aufhalten konnte ich es nicht, das wurde mir aber erst nach dem Tod meines Vater wirklich bewusst.
Ich dachte, dass diese ständige Zerrissenheit in mir endlich verschwinden würde, wenn meine Familie nicht mehr da wäre. Aber ich täuschte mich.
Nachdem ich Han Solo umgebracht hatte, veränderte sich rein gar nichts. Im Gegenteil der Konflikt wuchs sogar und wurde immer stärker. Dazu kamen auch noch Selbstzweifel und Schuldgefühle. Als Rey nicht mit mir kommen wollte, fühlte ich mich verraten und allein. Ich wurde abgewiesen und das obwohl ich alles für sie getan hatte.
In mir brach ein neuer Konflikt aus und dieser war stärker als je zuvor. Er wurde immer größer und ich wusste, dass es wegen Rey war. Die Wut über meine Blindheit ihr gegenüber und Hoffnung gehabt zu haben, machte mich wütend.
Als Luke mir dann auch noch gegenüber stand, brachte es das Fass zum Überlaufen. Voller Zorn und Verachtung auf ihn, spuckte ich meine Worte förmlich aus. In dem Moment war ich so sauer auf Rey, dass ich nicht drauf achtete was ich sagte und im Nachhinein bereute ich diesen einen Satz ungemein.
Aber erst als sie wegen unserer Machtverbindung erneut vor mir stand, spielten sich meine letzten Worte wieder in meinem Kopf ab. Ich wurde zurückgewiesen von der einzigen Person, die mir etwas bedeutete. Es war beschämend für mich, ich kannte diese Art und Weise einfach nicht. Wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte und tat das einzige was ich konnte: Meine Wut darauf zu konzentrieren und dieser freien Lauf zulassen. Erst versuchte ich es einfach zu überspielen und zu unterdrücken aber das wurde nach einiger Zeit immer schwieriger. Deshalb beschloss ich, mich einfach zurückzuziehen und überließ der Ersten Ordnung einfach alles. Mir war mittlerweile alles egal und was aus dem Krieg werden würde, kümmerte mich nicht mehr.Nachdem mir General Hux eine Nachricht im Thronsaal übermittelte, dass man den Widerstand ausfindig machen konnte, war ich wie aus einem langen Schlaf erwacht.
Normalerweise wäre ich sofort los und hätte den Widerstand angegriffen. Aber in diesem Moment dachte ich nur an Rey.
Ich wollte sie noch immer auf meiner Seite und tat dafür alles. Das war auch der Grund, wieso ich mich kurz entschlossen dazu entschied sie mitzunehmen und dafür den Widerstand in Ruhe zulassen. Mir war klar, dass ich den eigentlich geplanten Angriff nicht lange aufschieben konnte.
Die Erste Ordnung wurde immer ungeduldiger und irgendwann fing General Hux an Befehle zu geben, ohne sie mit mir besprochen zu haben. Als dann die Ritter von Ren auch noch auftauchten, wurde alles nur schlimmer und das gab mir den Rest. Ich entschied mich dann endgültig die Erste Ordnung zu verlassen und mit Rey zu verschwinden. Trotzdem war es für mich noch unschlüssig wohin ich gehen wollte.
Es war, als würden in meinen Kopf zwei kleine Menschen auf mich einreden und über den anderen siegen wollen. Ein Kylo Ren für die dunkle Seite der wollte, dass ich hier blieb und ein Ben Solo für die helle Seite, der darum kämpfte nach Hause zu kommen. Schlussendlich siegte das Licht in mir und ich akzeptierte meine ehemaliges Dasein wieder. Ich war als Ben Solo zurück und versuchte diesen einen Fehler nie wieder zu wiederholen. Es hatte mich zerfressen, mehr als der Konflikt in mir. Unsicher, ob es die richtige Entscheidung war meine Familie zu verlassen und hin und her gerissen zu sein.
Beide Seiten waren in meinem Kopf und keiner von ihnen wollte verschwinden. Mir fehlte einfach der halt und jemand der mir zeigen konnte, dass es noch Hoffnung gab.Schweigend saß ich auf dem Pilotensitz und schaute gedankenverloren in den Weltraum, bis sich eine Hand auf meine legte. Leicht verdutzt schaute ich zur Seite und blickte in Reys Augen. Diese strahlten eine gewisse Sorge aus aber gleichzeitig erkannte ich auch ein leichtes Entsetzen.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich Rey leicht verwundert.
»D-du... willst zurück?«, sagte die junge Frau zu meiner Rechten. Ich schnappte nach Luft, als ich diese Worte aus ihrem Mund sprechen hörte.
Ratlos saß ich auf meinem Stuhl und überlegte, wie ich ihr das so einfach erklären sollte. Leider gab es keinen einfachen Weg, den hatte es noch nie gegeben.
In dem Moment, als ich ihr von meinem neuen Entschluss erzählt hatte, dachte ich gar nicht über ihre Reaktion nach. Aber hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, wüsste sie schon Bescheid und das Problem wäre dann durch gewesen. Ich wandte meinen Blick kurz von Rey ab und schaute stattdessen zum Schaltpult. Der Flug dauerte noch eine Weile, bis wir von dem Planeten, bei dem wir die Koordinaten eingeben hatten und ankommen würden. Also verblieb noch genug Zeit, Rey alles zu erklären.Nachdem ich mit dem erzählen meiner plötzlichen Entscheidung fertig war, spürte ich eine gewisse Erleichterung. Aber noch glücklicher wurde ich, nachdem ich Reys Lächeln sah.
»Ich bin so froh, dass es dir endlich wieder besser geht«, sprach sie.
»Ja, aber ohne deine Hilfe wäre ich wohl nie von diesen Schmerz befreit worden«, sagte ich dankend zu ihr.
»Ich werde dir immer zu Seite stehen«, erklärte sie mir.
»Und ich dir«, erwiderte ich. Ein neues Gefühl machte sich in mir breit. Eines was ich noch nie zuvor so sehr gespürt hatte: Freiheit.
Ich ließ mich von meinen Emotionen leiten, beugte mich zu Rey hinüber, legte meine Lippen auf ihre und küsste sie. Sofort erwiderte sie diesen und schon in der nächsten Sekunde, hatte ich sie gegen eine Wand gedrückt.
Am Anfang waren unsere Küsse noch sanft und gefühlvoll. Aber daraus wurde ein immer größeres Verlagen und es dauerte nicht lange, bis meine Lippen an ihrem Hals hingen. Ich verpasste ihr einige Knutschflecke, woraufhin Rey aufstöhnte und sie damit meine Aufmerksamkeit wieder auf ihr Gesicht lenkte. Als ich mich ihrem Mund erneut näherte, sah ich kurz zu ihr auf und fing dann an leicht mit meiner Zunge über ihre Unterlippe zu streichen. Sie verstand sofort und öffnete ihren Mund, was ich mir als Einladung nicht zweimal sagen ließ.
Nach einigen intensiven Küssen und Zungenkämpfen, lösten wir uns voneinander. Außer Atem setzten wir uns wieder auf unsere Stühle und mussten beide leicht schmunzeln.
»Wieso haben wir das nicht schon früher gemacht?«, sagte ich mit einem breiten Grinsen.
Rey lief leicht rot an, weshalb ich laut los lachen musste. Als aber ein lautes Piepsen ertönte, war meine gute Laune sofort wieder verschwunden.
Das Geräusch holte mich zurück aus meinen Träumen und stellte mir vor Augen, dass ich gleich meiner Mutter gegenüber treten musste. Angespannt saß ich auf meinen Sitz und rutschte nervös hin und her.
»Hey, du schaffst das«, sprach Rey aufmunternd zu mir. Ich versuchte ihren Worten wirklich Glauben zu schenken aber sicher dabei war ich mir nicht.
»Was ist, wenn meine Mutter mir nicht mehr verzeihen wird?«, fragte ich unsicher.
»Sie wird dir vergeben, glaub mir«, hörte ich Rey sagen.
Als es erneut piepste, beugte ich mich übers Schaltpult und verließ, in dem ich auf ein paar Knöpfe drückte, den Hyperraum.
Vor uns tauchte ein riesiger, grüner Planet auf, der fast größer als mein Heimatplanet war. Nachdem das Schiff die Wolkendecke durchbrach, konnte man schon die Basis des Widerstandes sehen und die daraus laufenden Kämpfer. Sie umzingelten uns und hielten ihre Blaster in unsere Richtung.
Mich wunderte dies nicht, da wir ohne Ankündigung kamen und in einem Schiff der Ersten Ordnung saßen. Aber selbst wenn nicht, würden sie Waffen auf uns richten. Rey stand auf und ging zur Tür aber kurz davor drehte sie sich zu mir um. Immer noch verunsichert und zugleich beschämend trat ich mit einem leichten Zögern zu Rey rüber.
»Zusammen?«, fragte sie mich, als ich vor ihr stand und hielt mir ihre Hand hin. Ich lächelte leicht und erwiderte ihre Geste.
»Zusammen«, sprach ich ihr nach. Dann öffnete Rey die Luke vor uns, diese ging dann mit einem leichten quietschen auf.
Vor uns stand mindestens die Hälfte des Widerstands und mitten drinnen erblickte ich meine Mutter.———————————
Das zweite Kapitel dieser Woche, habe es geschafft! Es ist aber leider etwas Stichpunkt artig geschrieben. Werde aber am Ende des Buches, noch einmal alles überarbeiten. Damit sich die Sätze sinniger anhören. Die Geschichte wird dadurch natürlich nicht verändert. Sie wird bleiben wie sie ist.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...