Kapitel 4

6 0 0
                                    

Wir durchstöberten die Bücherschränken, wenn diese Kreatur seit langem existiert, müsste es Einträge geben.
Viele Bücher sahen sehr alt aus.
Doch eins hat meine Aufmerksamkeit erregt.
'Santa Emilia' stand darauf.
Ich fand nichts das mich interessierte, zumindest nicht auf dem ersten Blick.
Ein Blatt Papier fiel heraus.
Das Papier sah alt und zerknittert aus.
Ich richtete das Blatt, es war ein Abschiedsbrief aus dem Jahr 1964.

"Als ich mich darauf vorbereite, mein Leben zu nehmen, halte ich es für notwendig, alle Schuldgefühle oder Schmerzen zu lindern, die ich durch diesen Akt verursacht habe.
Es ist nicht die Schuld von jemandem anderen als ihm. Einmal bin ich aufgewacht und habe seine Präsenz gefühlt. Und einmal bin ich aufgewacht und sah seine Gestalt.
Wieder erwachte ich und hörte seine Stimme und sah ihm in die Augen.
Ich kann nicht schlafen, ohne zu fürchten, was ich als nächstes erleben könnte.
Ich kann niemals aufwachen.
Auf Wiedersehen."

Im denselben Buch befanden sich zwei leere Umschläge, die an William und Rose adressiert waren, und ein loser persönlicher Brief ohne Umschlag:

"Liebste Linnie,

Ich habe für dich gebetet.
Er hat deinen Namen ausgesprochen."

Die Geräusche waren wieder da, diesmal leiser.
Ich gab den Mädchen ein Zeichen damit wir gehen.
Wir näherten uns der Tür und öffneten sie langsam.
Die Geräusche von dieses Ding waren weg, das Kratzen war da.
Die Mädchen gingen raus, ich hielte noch Ausschau.
Als nichts war schloss ich die Tür.
"Ich werde nie wieder da reingehen." sagte Lucy zu uns.
Draußen roch es frisch, es tat gut frische Luft zu atmen.
Wir gingen zum Haus und bemerkten das Beverly an der Couch saß.
Sie murmelte wieder und starrte ins leere.
Jessica ging zu ihr, Beverly zuckte zusammen.
"Es ist schon in Ordnung, ich tue dir nichts." sagte sie zu ihr in ein mütterlicher Ton.
Den Rest des Tages verbrachten wir drinnen, niemand hatte den Mut dazu raus zu gehen und zu erkunden.
In der Nacht begann es zu regnen.
Ich legte mich hin und versuchte zu schlafen, es ist mir nicht wirklich gelungen.
Etwa eine Stunde nach dem ich mich hingelegt habe, roch es faulig.
Ich behielt meine Augen geschlossen, bis ich ein Gewicht am Bettende spürte.
Ich öffnete langsam meine Augen und da sah ich ihm.
Bleiche Haut zum Teil etwas gräulich.
Es hatte lange Krallen, genug, um jemanden zu zerfetzen.
Es kroch zu mir, seine Augen waren hohl, seelenlos.
Dieses Ding war einige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und starrte mich an.
Es begann einen tiefen brummenden Ton von sich zu geben, bevor es zu einem schrillen Geräusch wechselte.
Es kroch vom Bett runter und eilte zum Zimmer von den Mädchen.
Ich stand auf und folgte ihm, doch dieses Ding war weg.
Der Rest der Nacht verbrachte ich unten im Wohnzimmer.
Am nächsten Morgen hörte ich wie die Dusche oben anging, nach einigen Minuten kam Jessica raus.
Sie war mit einem Tuch verdeckt, ihre Haare tropften.
"Was machst du hier?" wollte sie von mir wissen.
"Ich habe es gesehen." gab ich ihr zu.
Sie gab mir ein Zeichen das ich warten soll, und nach ungefähr fünf Minuten kam sie.
"Wie sieht dieses Ding aus?" fragte sie.
Leider ist Sam nicht mehr bei uns, er hatte ein gewisses etwas wenn es um beschreiben ging.
"Es sieht menschlich aus, hat eine gräuliche Haut. Die Augen sind Hohl, seelenlos. Die Krallen sind extrem lang, vielleicht fünfundvierzig Centimeter lang, genau diese Krallen waren es die Sam getötet haben."
Ihre Augen waren zum Boden gerichtet, ihr war es wohl unangenehm von Sams Tod zu reden.
Es war uns allen unangenehm, doch die die am meisten betroffen war, war Beverly.

Der Fluch Von Santa EmiliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt