Kapitel 7

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„Denkt daran, übernächste Woche Donnerstag schreiben wir die Mathearbeit. 50% eurer Endnote hängt an dieser, also gebt euch Mühe.
Bis morgen", sagt mein Lehrer zum Unterrichtsschluss, ehe wir uns Schüler auch schon auf dem Weg raus aus diesem Gebäude machen.

„Ey Jungkook!", höre ich Taehyung rufen und drehe mich zu ihm. Fragend sehe ich ihn an.

„Hast du heute Zeit?"

„Nein, ich hab schon was vor."

„Achja und was?"

„Wüsste nicht was dich das angeht", antworte ich knapp. Skeptisch sieht er mich an, belässt es aber dabei.

Tatsächlich habe ich heute nämlich schon was vor. Zunächst muss ich aber erstmal in die Stadt, welche in zehn Minuten auch schon erreiche. In einem Laden, drucke ich das Bild von Jimin und mir aus, bezahle dieses und mache mich dann auf den Weg zum Krankenhaus.

Dort angekommen steuere ich mit Vorfreude auf das Zimmer von Jimin zu. Vor diesem bleibe ich stehen und klopfe an die Tür. Eine Antwort erhalte ich aber nicht, weshalb ich erneut klopfe. Wieder keine Antwort.

Vielleicht ist er nicht im Zimmer?

Um zu überprüfen, ob er überhaupt da ist, drücke ich die Klinke herunter. Die Tür ist nicht abgeschlossen.

Langsam öffne ich die Tür und meine Augen weiten sich als ich den Blondschopf weinend und um sich schlagend auf dem Bett liegen sehe entdecke.
Mit einem Ruck lasse ich meinen Rucksack fallen und laufe zu Jimin.

„Jimin, was ist los?", frage ich panisch und versuche irgendwie seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Das ist aber gar nicht so einfach, denn statt weiter um sich zu schlagen, versucht er nun mich zu schlagen. Doch seine Schläge und Tritte halten mich nicht davon ab, mich neben ihn aufs Bett zu setzen und ihn einfach in meine Arme zu schließen.

Immer noch schlägt und tritt er um sich, aber nach der Zeit beruhigt er sich langsam und ich kann nur noch ein schluchzen von ihm Vernehmen. Einige Tränen von ihm landen auf meine Arme, was mich aber nicht stört.

„Es ist alles okay, hörst du? Ich bin da", versichere ich ihm in einer ruhigen Tonlage.

Eine Weile sitzen wir noch in dieser Position, er komplett fertig mit den Nerven und ich ihn von hinten umarmend, da.

„Danke...", höre ich ihn leise in die Stille sagen.

„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich würde dir jederzeit helfen. Aber magst du mir vielleicht sagen, was los war?", frage ich und rechne bereits damit, dass er nicht darauf antworten wird, aber da habe ich mich getäuscht.

„Ich musste an etwas denken, was mir mal passiert ist, bevor ich in die Psychiatrie eingewiesen wurde."

„Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du dich daran erinnert hast?"

Er schüttelt seinen Kopf. „Nicht wirklich. Mir kommen diese alten Geschehnisse öfter in den Kopf, sobald ich meine Augen schließe. Es sind wie Alpträume die niemals enden, weißt du?"

„Ja."

Wie gerne würde ich ihm diese Alpträume austreiben. Ihm diese Erinnerungen nehmen. Ihm ein Leben geben, in welchem er nur gutes erlebt.
Allerdings bezweifle ich, dass ich sowas kann. Trotzdem werde ich so gut ich kann für ihn da sein. Das verspreche ich nicht nur ihm, sondern auch mir.

 Das verspreche ich nicht nur ihm, sondern auch mir

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hospital patient 「jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt