Lean:
Während ich auf den Aufzug warte, stöpsle ich meine Kopfhörer aus und verstaue diese in meiner Manteltasche. Es wird Herbst, der Wind ist kühl, meine Hände gleichen einem Eisblock.
Als ich auf seiner Etage ankomme, klopfe ich leise gegen seine Tür.
Natürlich musste ich in seinem Büro etwas vergessen, ausgerechnet meine Schlüssel für den Spind im Café.
,,Herein", ertönt seine tiefe Stimmen. Ein letztes Mal atme ich tief durch und öffne die Tür, betrete den Raum und schaue auf.
Will sitzt in seinem Stuhl, ein Mann setzt am Panorama Fenster. Dieser dreht sich um, warte ist das etwa..
,,Was kann ich für dich tun?", fragt Will neutral, ganz der CEO.
,,Lean, wie geht's?", fragt Neil und grinst.
,,Woher kennt ihr euch?", fragt Will skeptisch und hebt eine Augenbraue.
,,Wir sind uns am Freitag über den Weg gelaufen, nicht wahr?", fragt er an mich gewannt und leckt sich über die Lippen.
Natürlich muss er mich sofort daran erinnern, dass ich einen steifen hatte und er über meine Beule gerieben hat.
Stumm nicke ich und trete nervös von einem auf den anderen Fuß. Warum bin ich so nervös?
,,Ich äh - habe meinen Schlüssel verloren, ist er hier?", komme ich direkt auf den Punkt und schlucke.
,,Warum sollte er hier sein?", fragt Neil neugierig.
,,Als ich am Freitag hier war da, äh", stottere ich und schaue auf meine Hände.
,,Mir gefällt es, wenn du schüchtern bist Lean, das am Freitag hat mir ziemlich gereizt."
,,Was soll das jetzt wieder heißen?", mischt sich Will ein und runzelt die Stirn.
,,Äh, ich sollte später wieder kommen, tut mir leid für die Störung", meine Stimme zittert.
Neil kommt auf mich zu, legt einen Arm um meine Hüfte und schüttelt den Kopf.
,,Nicht doch, nimm Platz", er führt mich zu einen der Stühle und drückt mich sacht darauf.
Will mustert die Situation argwöhnisch, mir kommt es so vor, als würde er Neil gleich umbringen, wenn er mich noch einmal anfassen würde.
Heute trägt er ein schwarzes Hemd, dazu eine graue Krawatte, welche mich schlucken lässt. Sein Blick schüchtert mich ein, ich schaue auf meine Hände.
,,Nicht so nervös, ich beiße schon nicht und mein Bruder auch nicht", grinst Neil.
,,Bruder?", frage ich irritiert und schaue beide abwechselnd an.
,,Ja, Neil ist mein jüngerer Bruder", kommt es von Will.
Meine Augen weiten sich, meine Wangen färben sich rot, echt jetzt?
,,Neil und jetzt erklär mir, wie du das mit dem Treffen meinst", zischt er in einem dominanten Ton.
,,Naja, ich -", setzt er an.
,,Das geht dich nichts an", falle ich Neil ins Wort und wende mich an Will. Er verengt seine Augen zu schlitzen.
,,Und ob, was meint Neil mit "dass es ihm am Freitag gereizt hat"?", fragt er schroff.
Ich wende meinen Blick ab, ich kann und will es ihm nicht sagen. Im Nachhinein fühle ich mich schlecht, moment warum überhaupt? Wir sind nicht mal zusammen, außerdem will er mich nicht anfassen, also.
,,Erinnerst du dich daran, dass ich hart war, als ich gegangen bin? Im Bus bin ich Neil begegnet und er fand es eben reizend, mich zu berühren. Nicht so wie du", meine ich selbstbewusst und verschränke meine Arme vor der Brust. Ich betone das 'du' so sehr, dass es Neil ebenfalls klar sein muss, was zwischen uns läuft.
,,Stimmt, ich habe es sehr genossen", grinst Neil mich an und streicht eine Haarsträhne auf meinem Gesicht.
,,Wag es dich ihn noch einmal anzufassen!", zischt Will, erhebt sich von seinem Stuhl und schlägt Neil's Hand weg.
,,Beruhig dich mal", lacht er.
Ich sehe auf meine Hände, Neil reicht mir unter dem Tisch einen kleinen Zettel. Unauffällig öffne ich diesen, er hat seine Nummer darauf geschrieben.
,,Gut, ich muss dann mal wieder", verkündet Neil, streicht mir durch mein Haar und beugt sich nochmal zu Will.
,,Wenn du ihm weh tust, dann schlage ich dich Krankenhaus reif", wispert er.
Nachdem er den Raum verlassen hat, zucke ich zusammen, als sich Will erhebt.
Er geht um den Tisch herum, auf mich zu. Ich erhebe mich, seine Haltung und sein Blick lassen mich fröstlen. Immer wenn Will einen Schritt auf mich zu geht, gehe ich einen nach hinten.
Ich gehe einen letzten Schritt nach hinten und pralle gegen die kalte Wand. Nervös blicke ich in seine Augen, das grau in diesen sprudelt nur zu nach Verlangen.
Mit seinem Zeigefinger streicht er von meinem Hals zu meinem Kinn, ich hebe meinen Kopf an, öffne meinen Mund und atme hörbar aus.
,,Hat es dir gefallen, als er dich berührt hat?", wispert er an meinem Ohr, sein warmer Atmen bereitet mir eine angehme Gänsehaut.
,,Ich war so erregt, dass es mir egal war, wer mich berührt hat", flüstere ich ehrlich.
,,Würdest du dich lieber von ihm, als von mir berühren lassen?", fragt er.
,,Nein. Als ich zu Hause war, um mir einen heruntergeholt habe, musste ich an dich denken", meine ich keuchend und atme tief seinen atemberaubenden Geruch ein, welcher mich umgibt.
Mit seinem Daumen gleitet er von links nach rechts über meine Unterlippe.
,,Hast du Angst vor mir?", fragt er.
,,Nein", hauche ich leise.
Ihm scheint meine Antwort jedoch nicht wirklich zu reichen, also lege ich meine Arme um seine Hüfte und ziehe ihn noch enger an mich heran.
,,Ich habe keine Angst vor dir", bestätige ich es noch einmal.
,,Warum bist dann zurück gewichen?", harkt er nach und streicht von meiner Unterlippe zu meinen Haaren, in welche er sich krallt.
,,Weil ich wollte, dass ich dir vollends ausgelieft bin. Wie ein Raubtier, welches seine Beute in die enge drängt und schließlich frisst", wispere ich atemlos und schlucke.
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Als ich dich das erste Mal sah🖤
Romantik~Abgeschlossen~ Lean trifft William zufällig, ihm ist vom ersten Augenblick klar, dass er anders ist. Zwischen beiden herrscht eine gewisse Spannung, wie lange können sich beide zurück halten? Wollen sie das überhaupt? -Diese Geschichte enthält sex...