Only Human

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„Jemand tut was?", fragte Konan mit hochgezogenen Augenbrauen ihren Leader Pain, der direkt vor ihr stand, ihr aber den Rücken zugewendet hatte. Ehrlich gesagt wunderte sie sich, dass er überhaupt noch mit ihr sprach – oder besser gesagt wieder sprach. Seit der kleinen Aktion, die sie mit Itachi für Sakura abgezogen hatte, hatte sie den starken Verdacht gehabt, dass Pain sie entweder raus schmeißen, umbringen oder nie wieder mit ihr reden würde. Alle drei Sachen waren vergessen, als er sie vor einer Minute in sein Büro gebeten hatte.
Vom Leader kam die gleiche Aussage von eben zurück, auch wenn er es sichtlich nicht gerne wider holte. „Jemand fragt in Ame-Gakure Leute aus, ob man Itachi Uchiha irgendwo in der Nähe gesehen hat."
„Warum erzählst du mir das?"
„Ich will deine Meinung dazu hören."
„Es gibt also jemanden, der nach Itachi sucht. Schön, irgendwelche weiteren Informationen?"
„Alle Leute, die die Person gefragt hat, haben natürlich alle nicht gewusst, wo er war. Die Frage ist eher, warum gerade jemand in meiner Stadt nach Itachi sucht."
„Itachi hat sich, so weit ich weiß, in den letzten paar Monaten nicht mal in der Nähe deiner Stadt aufgehalten. Vielleicht ist es nur ein Gerücht gewesen."
„Das ändert nichts an der Tatsache, dass jemand ihm und somit auch uns auf der Spur ist. Hast du jemanden im Verdacht?"
Konan zuckte mit den Schultern. „Das müsstest du Itachi schon selbst fragen."
„Ich habe ihn vor einer Stunde mit Kisame auf eine Mission geschickt und er wird wahrscheinlich erst übermorgen, wenn nicht sogar noch später wiederkommen. Er soll mit Kisame mehr über das herausfinden, was ihr beide in der Schriftrolle von Deidara gelesen habt."
Stirnrunzelnd dachte Konan daran zurück, wie sie auf einmal die Problemlösung von Sakura und Itachi in den Händen gehalten hatte. Sie hatte keinen Plan gehabt, ob das jetzt Schicksal gewesen oder nur ein äußerst glücklicher Zufall für Sakura gewesen war. Tatsache war, dass nächsten Monat eine Hornhauttransplantation in Kiri-Gakure stattfinden sollte. Itachi hatte die geeignete Blutgruppe und kam somit als ein Kandidat für die Transplantation in Frage. Kisame und er mussten jetzt nur noch schaffen mehr Informationen zu bekommen und – falls die Sache schon genauer geplant worden ist – die Durchführer der Operation zu erpressen. Sollte alles glatt gehen, konnte Sakura die Operation leiten und Itachi sein Augenlicht wieder geben, was natürlich ein unheimlicher Gewinn für Akatsuki wäre.
Kleines Problem an der Sache war: Sakura lag seit drei Tagen in Itachis Zimmer und rührte sich nicht von der Stelle. Irgendwie hatte Itachi es geschafft, dass nur Kisame, er und sie wussten, dass Sakura sich kein bisschen vom Fleck bewegte. Die anderen interessierte es nicht oder sie waren einfach zu blöd um es zu bemerken. Konan achtete darauf, dass das auch so blieb. Was zum zweiten Problem führte: Wenn Pain sie jetzt weg schickte, war Sakura ohne jeglichen Schutz.
Genau als sie das dachte, drehte Pain sich zu ihr um. „Geh nach Ame und regle das. Besorge mir mehr Informationen über diese Person, auch wenn sie die Stadt bereits verlassen hat. Ich will sie schnellstmöglich haben. Verstanden?"
Bei Akatsuki herrschte eine goldene Regel, die so ziemlich ganz oben auf der Liste stand: Widersprich niemals dem Leader!
Und Konan hatte bei seinem Tonfall, der so oder so schon missbilligend war, nicht die geringste Lust sich mit ihm anzulegen, auch wenn sie beide sehr viel miteinander durchgemacht hatten. Daher senkte sie nur leicht den Kopf und nickte. „Ich werde sofort gehen."
„Tu das. Sei so schnell wieder da, wie es möglich ist."
Täuschte sie sich oder meinte sie da einen kleinen Minihauch von Besorgnis in seiner Stimme zu hören? Da sie es allerdings nicht wagte aufzusehen, konnte sie sich nicht vergewissern, dass Pain so etwas für sie übrig hatte, also ging sie aus dem Raum und steuerte Itachis Zimmer an. Einen kleinen Sicherheitsblick konnte sie sich ja noch gönnen, Pain würde sie sicher nicht dafür meucheln.
Als sie die Tür aufmachte, waren allerdings die Sorgen, dass jemand Sakura regungslos im Zimmer entdecken würde, unbegründet, denn sie saß auf Itachis Bett und blickte auf, als Konan in den Raum trat.
„Hey.", murmelte sie leise.
„Hey.", sagte Konan zurück.
Schweigend betrachteten sich beide Frauen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Was Sakura dachte, wusste Konan nicht, aber ihr stand eindeutig ins Gesicht geschrieben, dass sie sich nicht wohl fühlte. Konan war klar, dass Sakura irgendetwas hatte, was wirklich nichts Zimperliches war, aber sie war klug genug es nicht anzusprechen. Daher sprach sie sie im normalen Ton an.
„Ich muss für eine Weile auf Mission und werde wahrscheinlich erst in zwei Tagen zurück sein. Du musst solange auf dich alleine aufpassen."
Sakura hob den Kopf. „Wo sind ..."
„Itachi und Kisame sind auf Mission und werden auch erst in ein paar Tagen zurück sein. Wie gesagt, du musst solange alleine klar kommen."
Sakuras Blick wurde scharf. „Ich bin keine Zwölfjährige. Ich werde schon ein paar Tage ohne dich oder den großen Herrn Uchiha zurecht kommen."
„Ich sage dir nur damit, dass du weder in Hidans, Kakuzus oder Deidaras Nähe kommen solltest, außer wenn es zwingend nötig ist. Okay?"
Konan hatte nicht verhindern können, dass ihre Stimme bei den letzten Worten ein wenig gebieterischer klang als sonst. Was sollte man auch bei diesem Mädchen machen? Sie war stur, krank und gleichzeitig so geladen wie ein Stromzaun. Die musste vielleicht Eltern haben, von irgendjemand musste sie die Gene ja haben.
Letztendlich nickte Sakura ergeben und senkte den Blick. „Geht in Ordnung, Madam."
Konan grinste und wandte sich um. Kurz bevor sie das Zimmer verließ fiel ihre allerdings noch was ein. „Ich weiß nicht, ob du es höre willst oder ob du dich schon mal damit beschäftigt hast, aber deine Freunde haben nach dir wie verrückt gesucht."
Sofort war ihr Blick panisch auf sie gerichtet, Konan sprach weiter. „Du kannst sicher verstehen, dass sie irgendwann die Suche aufgegeben haben. Der Jinchuriki des Kyuubi ist der einzige, der immer noch wie verrückt die Wälder nach dir durchkämmt."
In ihren grünen Augen sammelten sich langsam Tränen und sie richtete stur den Blick auf die Wand. „Dieser Idiot. Er weiß ganz genau, dass Akatsuki für ihn gefährlich ist."
„Wir sind nicht darauf aus ihn zu bekommen. Noch nicht.", sagte Konan und machte die Tür auf. „Wir werden ihm also nichts tun, außer er kommt unserer Spur zu nahe. Dann müssen wir Maßnahmen ergreifen."
„Warum sagst du mir das alles?", flüsterte Sakura.
Konan zuckte mit den Schulter. „Vielleicht deswegen, weil du dich irgendwann nicht wundern solltest, wenn einer von uns von ihm berichtet oder irgendetwas dergleichen kommt."
Damit verließ sie das Zimmer und ließ Sakura zurück. Kaum war sie aus dem HQ raus, teilte sie sich in Blätter auf und verschwand zwischen den Bäumen, jetzt voll auf ihre Mission konzentriert. Es machte jemand Ärger in Ame? Das war auch ihre Stadt und sie würde raus finden, wer es war.

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