Kapitel 36: Nicht allein

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„Sind Sie etwa eifersüchtig Miss Granger?", säuselte er an ihr Ohr.
„Um eifersüchtig zu sein müsste ich ja etwas für Sie empfinden, Professor.", sagte sie leicht  eingeschnappt.
„Sie konnten noch nie gut lügen...", flüsterte er, legte hauchzart seine Lippen an ihren Hals, sie schloss die Augen und genoss seine Berührungen.
Es war eine Wohltat, ein immer aufregenderes Abenteuer mit ihm, er reizte sie auf mehr als eine Weise, weckte immer weiter und immer wieder ihr Interesse. Sie legte ihre Hände auf seine Finger und drückte leicht, drehte sich in seinen Armen zu ihm und legte ihre Arme um seinen Hals.
„Aber das habe ich immer an dir geschätzt.", er grinste sie an.
„Ach wirklich?", fragte sie provokativ.
„Es war immer sehr amüsant... glaubst du ich habe nie deinen bösen Blick auf mir gespürt?", er schürzte die Lippen um ein weiteres Grinsen zu verstecken.
„Es hat dich ja nicht sonderlich gestört.", erwiderte sie spitz.
„Du siehst nun mal unheimlich süß aus wenn du böse bist.", flüsterte er, lehnte sich zu ihr und wollte sie küssen, Hermine zog ihren Kopf nach hinten.
„Ich hoffe du hattest nicht schon Interesse an mir als ich ein Kind war..."
„Nicht dasselbe wie jetzt, keine Sorge. So verdreht bin ich nicht.", er lachte leicht, hielt ihren Kopf mit sanfter Gewalt fest und küsste sie.
Sie wollte den Kuss nicht erwidern, aber seine Lippen waren einfach zu begabt, als dass sie ihnen widerstehen konnte. Sie drückte sich ihm entgegen, folgte ihm in einen Kuss, der eigentlich nach mehr verlangte.
Sie stoppte sich selbst und drückte ihn leicht von sich, „lass uns zum See...", sie war atemlos, die Wangen gerötet, er lachte wieder und nickte.
Er ließ sie los, ging ins Wohnzimmer, sie ging ihm hinterher und beäugte ihn, „was suchst du?"
„Den Block und die Stifte... ich glaube ich zeichne ein wenig", eine vielsagende Wärme lag in seinen Worten und seinem Blick als er sich zu ihr drehte, Hermine schwang ihren Zauberstab und aus einer Ecke flogen Block und Stifte, er nahm sie, verstaute sie und ging mit ihr in den Flur.
Er warf sich seinen Umhang über, Hermine zog sich die Jacke an, überlegte ob sie eine Mütze brauchen würde, vielleicht schneit es ja, dachte sie und grinste aufgeregt wie ein kleines Mädchen, sie liebte Schnee schon immer. Sie ging zur Tür, öffnete sie und wollte nach der Wetterlage gucken als sie wieder Ron gegenüber stand.

„Ronald...", sie seufzte, Severus, der noch von Ron unbemerkt war, verdrehte die Augen, hätte er sich mal ein wenig früher mehr ins Zeug gelegt..., dachte er und schüttelte den Kopf.
„Mine! Frohe Weihnachten!", sagte er freudestrahlend, er drückte ihr eine Schachtel in die Hand, wollte sie umarmen, was Hermine geschickt vermied.
„Was soll das?", fragte sie anklagend.
„Das ist ein Geschenk für dich", er lächelte.
„Ich möchte dein Geschenk nicht.", Hermine drückte ihm die Schachtel zurück in die Hand.
„Jeder möchte Geschenke an Weihnachten und da du ja sowieso alleine bist dachte ich ich schenk dir etwas.", er zuckte mit den Schultern.
„Ich bin nicht alleine..."
„Wir haben Schluss gemacht, Harry, Ginny und George sind im Fuchsbau, genau wie Mum und Dad... deine Eltern kennen dich nicht einmal...", fasste er uncharmant zusammen.
Hermine glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, hatte er wirklich die Frechheit besessen und das gerade gesagt?
„Als erstes: Ich habe Schluss gemacht, nicht wir! Und ich wiederhole mich gerne noch einmal: Ich bin nicht allein.", sie kochte vor Wut.
„Wen hast du denn? Doch nicht etwa immer noch die Fledermaus, Mine, bitte... es ist doch offensichtlich, was er vor hat...", Ron verdrehte die Augen.
Severus schob sich vom Hintergrund nach vorne, sah mit strenger Miene zu Ron, „Und was habe ich Ihrer geschätzten Meinung nach vor... Mr Weasley?", wollte er kalt und dunkel wissen, zog eine Augenbraue nach oben, verschränkte die Arme vor der Brust, baute sich zu voller Größe auf.
Ron schluckte, straffte sich dann ein wenig, „Sie können mir nichts tun Snape... wir sind nicht mehr in Hogwarts... ich bin angehender Auror!", er versuchte stark zu klingen, wollte sich nicht einschüchtern lassen.
„Ich kann umso mehr tun, da wir, wie Sie richtig festgestellt haben nicht mehr in Hogwarts sind... Sie mögen zwar angehender Auror sein, aber ich spüre Ihre Angst bis hier hin...", er lächelte süffisant, ging einen Schritt auf ihn zu, „Ich denke Sie haben Miss Granger lange genug belästigt mit Ihrer... Existenz."
„Was wollen Sie machen? Mich umbringen?", Ron lachte fast schon hysterisch auf, Severus sagte nichts, drang mit seinem Blick gefühlt in Rons Seele ein, er fing an zu zittern, eine plötzliche Kälte hatte ihn ergriffen.

Severus ging noch einen kleinen Schritt auf ihn zu, „Wenn Sie noch einmal dieses Haus aufsuchen, wenn ich noch einmal von Hermine hören sollte, dass Sie sie in irgendeiner Weise belästigen, beleidigen oder einfach nur schief angucken... dann werde ich Ihnen zeigen, was ehemalige Todesser noch alles können", sagte er bedrohlich leise, betonte jede Silbe, Hermine musste sich ein Grinsen verkneifen als sie sah, wie sich die Angst mehr und mehr in Rons Augen schob. Ohne ein weiteres Wort disapparierte Ron, Severus drehte sich langsam mit bösem Blick zu Hermine, sie fing an zu lachen, ging zu ihm, strich ihm über die Brust und musterte ihn, „du gefällst mir fast noch mehr wenn du so... Professor Snape bist", sie schürzte die Lippen um ein weiteres Grinsen zu verstecken.
„Ist das so?", fragte er süffisant, legte seine Hände auf ihre Schultern, schob sie zurück ins Haus.
„Auf jeden Fall", sie nickte, nahm die Mütze vom Schrank und setzte sie auf, sie nahm seine Hand, schloss die Tür.
Dann spürte sie ein Ziehen an ihrem Bauchnabel und apparierte mit ihm zu dem magischen Ort, den er ihr gezeigt hatte.

Als sie ankamen atmete sie tief ein und aus, diese Umgebung war so unbeschreiblich schön und tief berührend, dass sie einfach nur da stand und die leuchtende Natur bestaunte.
„Ich glaube es wird jedes Mal schöner...", sagte sie fasziniert, er beobachtete sie schmunzelnd, zauberte wieder eine Decke an das Ufer und ging dann zu ihr.
Es war wieder so merkwürdig warm an diesem Ort, dass Hermine ihre Jacke aus- und die Mütze vom Kopf zog.
Er streichelte ihren Nacken, sie drehte sich zu ihm, lächelte ihn an und schob dann den schwarzen wallenden Umhang von seinen Schultern, streichelte seine Wange, „Danke, dass du...", sie stoppte.
„Dass ich was? So gut aussehe?", er lachte leicht.
„Auch...", sie schmunzelte, „einfach, dass du bei mir bist.. mich nicht alleine lässt und auf mich aufpasst.", sagte sie ernst.
„Man sollte einer Frau immer Respekt und Anstand entgegenbringen, auch wenn man... gekränkt ist in seinem Stolz."
„Also bist du nur so nett, weil ich eine Frau bin?", sie lächelte.
„Weil du eine besondere Frau bist.", konkretisierte er, nahm ihre Hand und küsste ihre Knöchel, Hermine atmete laut durch, zog ihn dann mit sich zur Decke und setzte sich drauf, er folgte ihr.

Sie sahen sich um, auch Severus gefiel dieser Ort von Mal zu Mal besser, es war wirklich warm, als wäre es Sommer, er öffnete die obersten Knöpfe seiner Robe. Hermine beobachtete ihn bei seiner Handlung, was ihn dazu veranlasste, weitere Knöpfe zu öffnen, sie schüttelte den Kopf, er lachte.
Er legte seinen Arm um sie und zog sie zu sich, sie suchte Halt an seinem Knie, lehnte sich an ihn.
„Ich liebe es hier... ich könnte für immer hier bleiben.", sagte sie nach einer Weile.
„Warum?", er musterte sie.
„Stell dir vor du würdest aufwachen und jeden Morgen diese Schönheit sehen... diese Magie...", sie sah sich um, sein Blick ruhte immer noch auf ihr, „eine Schönheit... im wahrsten Sinne... ich würde alles dafür geben."
Hermine sah zu ihm, etwas in seinem Blick verriet ihr, dass Severus nicht unbedingt diesen Ort meinte, was sie lächeln ließ, „ich auch."
Als sie ihren Blick von seinem löste, stand sie auf ging zum Ufer und sah auf den See, sie zog das Pullover-Kleid über den Kopf, zog die Schuhe aus und die Socken, befreite sich von ihrer Unterwäsche und ging langsam ins wannenwarme Wasser.
Als sie halb im Wasser stand, drehte sie sich zu Severus um und winkte ihn zu sich, „komm schon! Oder muss ich dich holen?"
„Nur zu gerne", rief er ihr zu, stand dann aber auf und zog sich ebenfalls aus, ging ebenfalls nackt in das Wasser.

Hermine war weiter reingelaufen, konnte den Boden schon nicht mehr unter ihren Zehen spüren, paddelte leicht umher, spürte die Wellen an ihrem Körper, die Severus mit seinem Reinlaufen verursachte.
Als er bei ihr ankam, hakte sich Hermine um seinen Hals, schob sich um ihn herum, schmuste sich von hinten an ihn, die Arme um seinen Hals, er streichelte über ihre Arme und schwamm langsam mit ihr im Schlepptau durch das hellblaue, klare Wasser. Sie lehnte ihren Kopf an seinen, schloss die Augen und genoss das wiegende Gefühl und die Leichtigkeit im Wasser.

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