**Reys Sicht**Unruhig wälze ich mich im Bett, von der einen zur anderen Seite. Neben mir lag Ben, der schon seit mehreren Stunden schlief und von meinen aufgewühlten Gefühlen nichts mit bekam.
Es war in letzter Zeit so viel passiert, was mich einfach zu sehr überforderte. Besonders die Situation, mit Celina und meinen Eltern traf mich sehr. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das ging schon mehrere Wochen so und wollte einfach nicht aufhören.
Ben, der immer noch ruhig im Bett lag, gewöhnte sich jeden Tag ein Stück mehr an sein neues Leben, als zurückgekehrter Ben Solo. Er sprach zwar nicht gerne darüber aber ich wusste, dass er sich endlich nach all den Jahren, frei fühlte und sein Konflikt langsam aber sicher verschwand.
Leider hatte unsere Ankunft nicht nur gute, sonder auch schlechte Seiten an sich.
Poe, der sowieso schon ein Problem mit Bens Aufenthalt hatte, ließ die ganze Wut an mir aus. Obwohl ich ihn noch nicht so lange kannte, hatten wir uns schnell angefreundet und sein Verhalten verletzte mich dadurch nur noch mehr.
Als Finn von meiner Rückkehr gehört hatte, stürmte er direkt in das zugewiesene Zelt von mir.
Doch die Freude hielt sich in Grenzen, da er nicht nur mich, sondern auch Ben im Zelt erblickte. Sein geschocktes Gesicht ist mir bis heute in meinem Kopf geblieben und seine Worte ebenso.
Verräterin... so nannte er mich und ging ohne etwas weiteres zu sagen aus dem Raum. Ich konnte die Reaktion der beiden ja verstehen aber das sie mir nicht einmal zuhören wollten und mich seitdem ignorierten, verstand ich allerdings nicht. Vom Schweigen, über böse Blicke, bis hin zu Lästereien und Anstachlungen gegen mich.
Ich spürte jeden Morgen, schon wenn ich aus dem Zelt trat, die verachtenden Gesichter.
Es fiel mir schwer darüber hinweg zu sehen und den Alltag damit zu meistern. Ben unterstützte mich die ganze Zeit wo er nur konnte und das obwohl mit ihm genauso, wenn nicht sogar schlimmer, umgegangen wurde. Auf mich wirkte es fast schon so, als würden diese ganzen Sachen an ihm abprallen, wie ein Ball an einer Wand.
Er akzeptierte sein altes Ich wieder und das obwohl man ihm das Leben hier nicht leicht machte. Wie bekam er das nur hin?Erneut bewegte ich mich zu meiner Bettkante und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Als ich aber zwei warme Hände an meiner Taille spürte, stoppte ich in meiner Bewegung.
»Rey, was ist los?«, fragte mich Ben mit müder Stimme.
»Nichts, ich kann nur nicht schlafen«, antwortete ich bedrückt.
»Schon wieder? Das geht schon seit Wochen so!«, sagte er entsetzt und drehte mich zu ihm um.
»Ich weiß aber in meinem Kopf schwebt so viel herum, dass ich gar nicht mehr weiß wo oben und unten ist«, erklärte ich.
»Es ist wegen Poe, Finn und den anderen richtig?«, erriet der schwarzhaarige Mann neben mir.
»Ja...«, gab ich leise zu.
»Willst du darüber reden?«, fragte er mich daraufhin.
»Nein, alles gut. Ich will dich nicht meinen Problemen belasten, das habe ich schon oft genug getan«, sprach ich mit verschlossener Stimme.
»Du kannst mir alles sagen, egal wie viel es auch ist, ich höre dir immer zu«, erklärte er mir.
»Danke«, sagte ich leise, zog Ben dann in eine kleine Umarmung und ließ ihn, nachdem ich mit erzählen fertig, war wieder los. Erleichtert drehte ich mich auf den Rücken und starrte zur Decke.
»Ich würde so gerne die ganze Last von deinen Schultern nehmen und sie für immer verschwinden lassen aber ich weiß, dass dir meine Methode dazu nicht gefallen würde«, sprach Ben leise neben mir.
»Wie meinst du das?«, wollte ich von ihm wissen.
»Das ist alles nur passiert, weil ich mit dir gegangen bin«, antwortete er mir.
»Ben sag so was nicht. Es wäre irgendwann sowieso so weit gekommen und da muss ich durch«, sagte ich mit einem Kratzen im Hals.
»Nein wäre es nicht, hätte ich dich nicht gefangen genommen«, sagte er und starrte dabei auf den Boden neben dem Bett. Vorsichtig hielt ich meine Hand an seine Wange und sah in seine dunklen Augen, die eine gewisse Wärme ausstrahlten.
»Ben, ich liebe dich und das wird sich auch nicht ändern, egal was jetzt noch passiert«, versuchte ich ihm klar zu machen und küsste ihn danach leicht auf den Mund.
»Irgendwann werden sie unsere...«, plötzlich stoppte ich, als ich realisierte was ich gerade sagen wollte.
Ich hatte das Wort Beziehung fast laut ausgesprochen, konnte mich aber noch rechtzeitig aufhalten. Wie konnte ich so was einfach sagen? Ich wusste nicht einmal, was Ben in mir sah und wie wir zueinander standen.
»Wir sind zusammen«, kam es auf einmal von Ben, der mich verschmitzt anlächelte.
Hatte er gerade wieder meine Gedanken gelesen? Wir teilten uns diese zwar schon länger und spürten die Gefühle des anderen aber in diesem Moment hatte ich gar nicht mehr daran gedacht. Verunsichert schaute ich auf und blickte zwischen seinen Augen hin und her.
»W-wie meinst du das?«, stotterte ich.
»So wie ich es gesagt habe«, erklärte er mir mit einem noch breiteren Grinsen.
»Aber ich mein... willst du? Und woher?«, fragte ich überfordert.
»Rey, es war für mich schon so nach unserer gemeinsamen Nacht. Ich wusste, dass du die richtige bist und das ich dich liebe. Wenn du natürlich noch Zeit brauchst, können wir auch noch warten«, sprach Ben.
»Nein, ich möchte mit dir zusammen sein. Sehr sogar«, sagte ich und die letzten Worte kamen wie von alleine aus meinen Mund.
Glücklich fielen wir uns beide in die Arme und schliefen kurze Zeit später auch ein.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanfictionDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...