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Er würde schon noch einen Weg finden, Yoongi zu helfen. Da war er sich sicher.

"Ich.. gehe jetzt.." murmelte er und ging zur Tür.

"Wehe, du erzählst jemandem davon, Taehyung! Sonst werde ich dich noch mehr hassen, als ich es eh schon tue. Das alles hier ist alleine meine Sache und geht dich einen Scheiß an!" Zischte Yoongi noch, als auch schon die Tür ins Schloss fiel.

Sobald Taehyung aus der Tür raus war, schluchzte Yoongi auf und sank an der Theke runter auf den Boden.

Er tat immer so, als würde ihm nichts etwas ausmachen und als ob er alles im Griff hatte, aber dem war einfach nicht so.

Jungkook lugte vorsichtig aus ihrem Schlafzimmer raus. Es war klar, dass er alles mitgehört hatte.

"Yoongi..." er setzte sich neben seinen großen Bruder, der zwar vom Alter her Jungkook überragte, aber in der Größe schon seit ihrer Kindheit nicht mehr.

"Hast du Angst, dass er dich verrät?" fragte Jungkook leise. Yoongi schüttelte den Kopf. Er war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass das nicht Taehyungs Absicht war.

"Wieso weinst du?" Jungkook hatte seinen Bruder noch nie so am Boden zerstört gesehen und wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er wusste, wie hart Yoongi arbeitete und wollte auch etwas dazu beitragen, aber immer, wenn er fragte, ob er Yoongi bei seinem mysteriösen Job helfen konnte, verneinte dieser immer. Er wusste noch nicht mal, als was Yoongi arbeitete.

"Es ist nur..." ein leises Schluchzen unterbrach Yoongi.

"Was?" Jungkook machte sich Sorgen und wollte wissen, was los war.

"Ist egal, Jungkook. Lass uns was essen und dann schlafen gehen." Yoongi erhob sich.

Jungkook hinterfragte nicht, was sein Bruder sagte. Er vertraute diesem und hatte auch einen großen Respekt vor ihm und all dem, was er für ihn tat.

Sie beiden aßen ein kümmerliches Abendbrot und legten sich dann beide schlafen.

[..]

Am nächsten morgen ging es Yoongi noch beschissener als am letzten Tag. Sein gesamter Körper schien nur aus Schmerzen zu bestehen und er fühlte sich immer noch unsicher durch die Situation mit Taehyung.

Er aß zwar mit Jungkook Frühstück, entschied sich aber dazu, nicht zur Schule zu gehen. Er sollte und wollte sich eigentlich schonen, aber er musste dringend mal wieder Lebensmittel einkaufen. Durch seine letzten Jobs hatte er wieder ungefähr zehn Euro, die er für Essen ausgeben konnte. Der Rest ging für die Miete drauf.

Als er mit Jungkook Frühstück aß, bekam er plötzlich eine Nachricht.

Unbekannt:
Suga?
07:30 Uhr

Ihn Yoongi zog sich alles zusammen. Schon wieder ein neuer Kunde.

Suga:
Ja
07:31 Uhr

Unbekannt:
13 Uhr. Können wir uns bei dir treffen?
07:32 Uhr

Eigentlich wollte er niemand Fremdem sagen, wo er wohnte, aber er ließ es dennoch zu, denn er nutzte jede Möglichkeit, an Geld zu kommen.

Suga:
*******
***** *******
********
Bei der Adresse
07:32 Uhr

Unbekannt:
Gut. Ich freue mich schon, Kleiner ;)
07:33 Uhr

Yoongi hatte keine Ahnung, wie er das mit seinen Verletzungen von der Prügelei überleben sollte.

"Mit wem schreibst du?" fragte Jungkook neugierig und beugte sich nach vorne, aber Yoongi steckte sein Handy schnell an.

"Ist nur etwas wegen meiner Arbeit." theoretisch hatte er damit die Wahrheit gesagt und Jungkook fand sich auch schnell mit dieser Antwort ab, aber Yoongi fühlte sich trotzdem schlecht dabei.

Er log Jungkook schon so lange an. Außerdem wusste er nicht, wie lange er es noch aushalten sollte, sich immer wieder missbrauchen zu lassen. Er fühlte sich, als wurde er nach jedem mal schmutziger und ekliger.

[..]

Jungkook war schon lange gegangen und die Zeit verging viel zu schnell bis 13 Uhr.

Yoongi war zwischen durch kurz einkaufen gegangen und hatte versucht, ein bisschen sauber zu machen, also hatte er sich eigentlich so gut wie gar nicht ausgeruht. Die Schmerzen ignorierte er einfach, wie so oft.

Es klingelte und Yoongi wäre am liebsten in das Schlafzimmer gerannt und nie wieder rausgekommen, rappelte sich aber auf, zog sich den Mundschutz an und öffnete die Tür.

Vor ihm stand ein großer, muskulöser Typ, in seinen Dreißigern und an seinem Anzug konnte man urteilen, dass er Yoongi wohl als Zeitvertreib in seiner Mittagspause nutzen wollte.

Der Mann schubste Yoongi, sodass dieser unsanft gegen die Wand hinter sich knallte und trat ein.

"Hier wohnt der süße Suga also, seht an. Vielleicht werde ich dir ja ab jetzt öfter Besuche abstatten." er guckte sich um und zog sich Jacke und Schuhe aus.

"Sie wissen nicht, ob ich hier wohne. Ich nutze diese Adresse nur für Treffen." sagte Yoongi mit gedämpfter Stimme gegen seinen Mundschutz.

"Natürlich, Süßer." der Typ kam auf ihn zu.

"Wo kann ich dich am einfachsten knallen?" fragte er ganz beiläufig und löste dabei einen unangenehmen kalten Schauer bei Yoongi aus.

"Sch-schlafzimmer..." Yoongi senkte den Blick und ging vor, dicht gefolgt von dem Mann.

Sobald sie im Zimmer angekommen waren, zogen sich beide aus. Dem Typen schien der Zustand von Yoongis Oberkörper ziemlich egal zu sein, denn er ging nicht gerade sanft mit Yoongi um.

Yoongi bereitete sich schon innerlich auf den Schmerz vor, die harte Länge des Mannes gleich in sich zu spüren, als plötzlich eine ihm all zu vertraute Stimme ertönte.

"Yoongi, die Tür stand offen, also bin ich- WAS ZUM TEUFEL?!" Taehyung stand im Türrahmen, aber nicht lange, denn er rannte sofort zu den beiden und riss den Muskelprotz von Yoongi runter.

"Was willst du, Alter?" zischte der Mann daraufhin.

"Geh weg, Taehyung! Sofort!" wieder wollte Yoongi am liebsten anfangen zu heulen. Wenn er in der Nähe von Taehyung war, fühlte er sich plötzlich so zerbrechlich und wollte sich nur noch in dessen Arme schmeißen.

"Nein Yoongi, ich lasse das nicht zu!" brüllte Taehyung schon fast, als der Muskelprotz Taehyung plötzlich einfach auf den Boden des Wohnzimmers schubste, die Tür zuknallte und den Schlüssel im Schloss drehte.

"Immer dieser nervigen Kinder, die denken, Liebe würde wirklich existieren." er seufzte, ehe er sich wieder Yoongi zuwandte. Draußen hörte man Taehyung gegen die Tür schlagen und irgendwelche Beleidigungen brüllen, aber das interessierte den Mann nicht.

Er fügte Yoongi Schmerzen zu und Taehyung stand draußen und konnte bloß zuhören.

ßΛSҠƐŦßΛĿĿ | ŦΛƐƓĪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt