Kapitel 7

66 7 14
                                    

Sie beruhigen mich und meinen, dass sie die Nacht bei einem Mann verbracht haben, dem ein altes Kino gehört. Das Kino liegt etwas außerhalb der Stadt und es laufen dort nur noch 3-4 Filme in der Woche. Der Mann hatte erst Ruby und Sienna mitgenommen und die Beiden haben nacher Ethan, Max und Dylan geholt. Sie haben mit dem Mann geredet, da das Kino in zwei Wochen schließt und er das Gebäude dann nicht mehr braucht, können wir es als Winterquartier benutzen.

Überglücklich falle ich allen um den Hals und erzähle dann, was mit James passiert ist und dass er im Krankenhaus liegt. Die anderen nicken nur, da mit James so etwas schon zwei mal passiert ist und sie sowieso nicht so eine feste Bindung zu ihm haben.

Wie beschließen, erst mal unsere Schlafsachen in unser neues Quartier am Stadtrand zu bringen und danach James besuchen zu gehen. Schnell packen wir alle Schlafsäcke und Decken ein und machen uns auf den Weg. Da es ein längerer Weg ist, versuchen wir den nächsten Bus zu erwischen. Tatsächlich, an der nächsten Haltestelle steht gerade eun Bus. Stürmisch rennen wir los und springen schnell in den Hintereingang, der eigentlich der Ausgang ist. Wir steigen immer durch den Ausgang ein, da niemand von uns genügend Geld hat um für uns alle die Busfahrt zu bezahlen. Der Busfahrer mustert uns durch den Rückspiegel und räuspert sich. Aber er scheint sich nicht zu trauen etwas zu sagen. Entweder hat er Angst vor uns oder einfach nur Mitleid. Ich schätze, zweitens trifft eher zu, denn ohne James sehen wir nur halb so gefährlich aus wie sonst. Im Bus ist es angenehm war und meine Finger fangen an zu kribbeln. Ach wie schön es doch wäre wenn wir es immer warm hätten...Dylan, der ebenfalls mitgekommen ist, springt auf meinen Schoß und schleckt meine Finger ab. Mir fällt auf wie extrem dünn er geworden ist!

Die Fahrt dauert circa eine halbe Stunde und als wir aus dem Bus stolpern, merke ich, wie steif meine Beine durch das lange Stehen geworden sind. Wieso in diesen Bussen auch immer so wenige Sitzplätze seien müssen?! Ich werde von dem lauten Poltern eines vorbeifahrenden Lastwagen aus meinen Gedanken gerissen.

Wir laufen den Rest der Straße hinab und biegen um eine Ecke. Die Häuser hier sehen ziemlich verfallen aus und es scheint, als sei mehr als die Hälfte davon verlassen. Nach ein paae Metern biegen wir in eine Seitengasse ein und sehen das alte Kino. Ein komischer Geruch steigt uns in die Nase als wir uns nähern. Wir müssen erst zwei Müllsäcke zur Seite schieben um zum Eingang vordringen zu können. Seltsam...ich dachte hier laufen noch Filme? Es sieht hier aus als hätte man dieses Kino seit Wochen nicht mehr betreten! Die Tür quietscht laut als Ruby sie aufzieht. Uns kommt der Geruch von altem Frittieröl entgegen. Wiederlich! Okay, wo richten wir unseren Schlafraum ein, fragt Ethan. Niemand antwortet ihm, also ziehen wir durch die Gänge und Säle. Der Putz plättert von den Wänden und die Polster der Kinosessel sehen sehr spröde aus. In den Ecken hängen Spinnenweben und wir sehen ein Ratte auf dem Tresen. Ist doch ganz schön hier, meint Sienna sarkastisch. Naja, besser als nichts, gebe ich zurück. Wir einigen uns auf einen Kinosaal, der noch einigermaßen sauber aussieht und breiten über den Boden und die Sässel unsere Sachen aus. Wir laufen in einen Raum zurück, in dem man die Filme für die einzelnen Leinwände auswählt. Schnell sehen wir die Filmsammlung durch und Ruby meint triumphierend, dass wir hier bestimmt noch ein paar schöne Filmabende verbringen werden. Max stimmt ihr gut gelaunt zu.

Ethan verlässt den Raum und als wir im folgen, finden wir ihn hinter dem Tresen. Er ruft, es ist noch Mais da und die Popkornmaschine funktioniert auch noch! Wir finden auch noch ein paar Packungen Chips und Getränke. Sicher ist davon nicht mehr viel frisch, aber dass interessiert uns nicht, denn wir sind total im Glück mit unserem neuen Winterqiartier. Auch Dylan scheint es hier zu gefallen, denn er liegt zusammengerollt und einem alten, stinkigen Pullover.

Wir entscheiden, uns nun auf den Weg zu James zu machen, doch leider fährt gerade kein Bus. Dies heißt den ganzen Weg laufen. ..Zum Glück begleiten Dylan uns, denn er und seine süßen Tippse Schritte machen mir Hoffnung bald anzukommen.

Doch dann fängt es auch noch an zu schneien! Ruby macht das Beste daraus und tanzt durch den Schnee. Aber Ethan, Sienna, Max und ich trotten geknickt den Geweg hinauf.

Das Foto zeigt eine Statue an der Küste von New South Wales. ( in der Nähe von dem alten Kino)

Ich widme dieses Kapitel Michelle (du weist das ich dich meine) genau aus dem Grund, weil sie sehr viel votet und jedes Kapitel gelesen hat, sie motiviert mich und macht mir den Druck den ich brauche um die Kapitel zu schreiben :))). Danke dafür!

Ich will auch Lautschiii und horsewotan danken, da sie mich unterstützen und mein Buch toll finden. Dankee! :**

Minorro-unsere Kindheit auf der Straße...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt