Jungkook senkte nur seinen Blick und machte sich darauf bereit, dass die Worte ihn wie Messerstiche treffen würden.
Jimin runzelte die Stirn. Jungkook versuchte weder, sich irgendwie zu wehren, noch wegzurennen. Das wurde ja fast schon langweilig.
"Na? Rennst du nicht wieder weg zu deinem ach so tollen Bruder?" Er lachte leicht.
"Naja, der wird hier eh bald auftauchen, so wir wie ihn kennen."
Jungkook hob seinen Blick und sah auf Jimin herab.
"Wieso machst du das eigentlich?" Fragte er.
"Was?" Jimin guckte etwas perplex und war verwirrt davon, dass Jungkook sich traute, ihm in die Augen zu sehen.
"Na, immer meinen Bruder und mich runter machen, wenn du Lust dazu hast. Du bist noch schlimmer als Tae!" Jungkook sah ihn aus verletzten, großen, braunen Augen an.
"Schlimmer als Tae? Das geht doch gar nicht." Jimin lachte und verpasste Jungkook eine Backpfeife.
Jungkook hielt sich sofort die schmerzende Wange, sah Jimin aber weiter an.
"In jedem Menschen steckt was Gutes, Jimin. Aber dir ist es wohl sehr tief versteckt."
Ein weiterer Schlag folgte, als Jimin plötzlich von jemandem weggerissen wurde.
Yoongi krallte seine Hände wütend in den Stoff des Pullovers an Jimins Oberarmen.
"Ah, da ist unser Superhelden-Bruder ja." Jimin lachte, als Yoongi ihn gegen die Wand schubste.
"Wieso kannst du es nicht einfach lassen? Weißt du eigentlich, wie herzlos das ist? Du hast keine Ahnung, wie es Jungkook geht und machst ihn einfach jeden Tag runter!"
Jimin ging das etwas zu weit und so drehte er sie beide mit einem Ruck, sodass er Yoongi gegen die Wand drückte.
"Lass mich machen was ich will, man!" Zischte er, aber Yoongi dachte gar nicht daran.
Da die beide ungefähr gleichgroß waren, hatten sie auch ungefähr die selbe Kraft und rangelten miteinander, bis sie beide auf den Boden fielen.
"Yoongi!" Rief Jungkook, als Jimin plötzlich ausholte und Yoongi ins Gesicht schlug.
Yoongi knurrte nur und holte ebenfalls aus, um Jimin zu schlagen, als er plötzlich einfach wie eine Feder hochgehoben wurde.
Entgeistert guckte er zu Taehyung, der ihn jetzt an sich zog.
"Was soll das, ihr beiden?" Fragte er.
Jimin rappelte sich auf.
"Ah ja, natürlich erst mal deinen Lover retten, hm?! Ich bin dir ja egal." Er schüttelte den Kopf und rauschte davon.
"Hast du dir weh getan?" Fragte Taehyung sofort besorgt und beäugte Yoongi.
"Man, lass mich einfach los!" Yoongi riss sich los und ging ebenfalls davon, in die entgegengesetzte Richtung von Jimin.
Jungkook stand dort immer noch an der Wand und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
"Geht es dir g-" begann Taehyung.
"Mein Bruder mag dich nicht, also tue ich das auch nicht." Jungkook lief ebenfalls davon.
Taehyung fuhr sich verzweifelt mit den Fingern durchs Haar. Er wollte nur helfen, aber keiner schien seine Hilfe haben zu wollen.
[..]
An diesem Schultag fand kein Basketballtraining statt, also machte Yoongi sich auf den Weg nach Hause.
[..]
Taehyung blieb noch ein wenig in der Schule, um seinen Freunden Gesellschaft zu leisten und ging dann los, nach Yoongi sehen.
Als er vor dessen Tür stehen blieb, bekam er einen halben Herzinfarkt. Yoongi war da, aber er saß draußen an der Wand auf dem Boden.
Taehyung hockte sich sofort vor Yoongi und hob sein Kinn mit der Hand an, um ihm in die Augen zu sehen.
Wieder war da diese Leere in Yoongis Augen.
"Was ist passiert, Yoongi?" Fragte er mit zitternder Stimme und zog Yoongi an sich.
Yoongi zitterte am ganzen Leib, antwortete aber nicht.
"Ich bringe dich erst mal rein.." murmelte Taehyung, hob Yoongi hoch und trug ihn in die Wohnung.
Er legte ihn auf das Bett in Yoongis und Jungkooks Zimmer und sah Yoongi besorgt dabei zu, wie langsam wieder das Licht in seine Augen zurückkam.
"Was ist passiert?" Fragte Taehyung ein weiteres mal.
"Er war wieder hier..." murmelte Yoongi und schluckte.
"Wer?"
"Na der Muskelprotz Typ." Yoongi konnte sich mal wieder nicht an viel erinnern, aber das war wohl auch gut so.
"Scheiße..." schon wieder hatte Taehyung nichts tun können. Dabei wollte er doch für Yoongi da sein und diesen beschützen!
"Du kannst hier nicht mehr wohnen." Sagte Taehyung und strich Yoongi ein wenig Haar aus der Stirn.
Yoongi senkte augenblicklich seinen Blick bei Taehyungs Berührung, antwortete aber: "Darüber habe ich auch schon nachgedacht."
"Und wo willst du hin?" Fragte Taehyung weiter.
"Ich weiß es nicht." Antwortete Yoongi ehrlich und wich etwas von Taehyung weg.
"Was hab ich dir getan?" Fragte dieser augenblicklich und rückte wieder näher zu Yoongi, welcher daraufhin weiter zurück rückte.
"Vieles." Antwortete Yoongi, stand auf und humpelte in das Wohnzimmer, um sich auf dem Sofa niederzulassen.
Taehyung folge ihm.
"Wieso rennst du mir die ganze Zeit hinterher? Langsam machst du mir echt Angst, Taehyung! Aber vielleicht bist du nur überwältigt von dem Mitleid, was du so plötzlich für mich empfindest."
Taehyung dachte über Yoongis Worte nach. Tat er das alles wirklich nur aus Mitleid? Natürlich spielte Mitleid eine große Rolle bei seinen Aktionen, aber er wusste, dass noch mehr dahinter steckte. Vielleicht sollte er Yoongi in dem Glauben lassen, dass er das alles nur aus Mitleid tat.
"Das Mitleid zwingt mich auch dazu, dich und Jungkook bei mir zuhause einziehen zu lassen. Ich habe genug Zimmer frei und meine Eltern sind fast nie da."
Yoongi weitete seine Augen.
"Pass auf, was du sagst. Sowas muss man sich wirklich ganz genau überlegen." Sagte er und guckte Taehyung in die Augen.
"Ich habe darüber bereits die ganze Zeit nachgedacht, Yoongi und es wäre die beste Lösung für eure aktuelle Lage. Bitte kommt mit zu mir. Dich noch einmal mit diesem leeren Blick zu sehen könnte ich nicht ertragen. Das ist ganz bestimmt nicht gesund!"
"Du machst mir echt Angst, Taehyung."
"Wieso?"
"Na, weil du dich plötzlich so um mich kümmerst und all das. Du hast mich GEHASST."
"Vielleicht weil ich dich lie-, doch etwas gern habe." Antwortete Taehyung und verfluchte sich für sein stottern.
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ßΛSҠƐŦßΛĿĿ | ŦΛƐƓĪ
FanfictionYoongi und Taehyung sind beide die besten Spieler des Basketballteams ihrer Schule. Natürlich sehen sie sich als Rivalen und tun alles dafür, besser als der jeweils andere zu sein. Doch was, wenn sie aus Zufall etwas herausfinden, was sie voneinande...