Kapitel 49: Kerkerspuk

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Severus ging zu Hermine, nahm ihr das Buch aus der Hand, besah es sich mit skeptischem Blick und prüfte, von wo es kam.
„Durfte ich das Buch nicht nehmen?", fragte sie unsicher.
„Ich wusste nicht einmal, dass ich so ein Buch besitze", gab er perplex zurück, schob es dann in die einzige freie Stelle im Regal, drehte sie zu ihr um und musterte sie.
„Du scheinst sehr interessiert daran zu sein", stellte er fest.
„Es hat mich erstaunt so ein Buch bei dir zu finden", sagte sie, dass sie wirklich überlegte McGonagall zu fragen, würde sie ihm für's Erste besser nicht sagen.
„Du weißt doch, dass ich immer für Überraschungen gut bin", säuselte er, näherte sich ihr langsam, zog sie mit seinem Blick in seinen Bann, griff ihre Hüfte und zog sie zu ihm.
Sie legte ihre Hände an seine Brust, strich über den rauen Stoff der Robe.
„Hast du schon das Essen bestellt?", fragte er dunkel und schmunzelnd.
„Nein", sagte sie leise.
„Warum nicht?"
„Ich glaub ich bin nicht ganz auf der Höhe", sie lächelte gedankenverloren.
„Machst du dich über mich lustig?", schnurrte er, schob sie zur Hinterseite der Couch, lehnte sie daran und drückte sich weiter an sie.
Sie schüttelte nur den Kopf, sah ihn von unten durch ihre langen Wimpern an. Severus schob ihre Haare beiseite, legte ihren Hals frei, beugte sich zu ihr und bedeckte ihn mit zarten Küssen, Hermine ließ ihren Kopf zur Seite fallen, vergrößerte damit die Fläche, die er verwöhnen konnte.
Sie spürte seine Hände an ihren Wangen, er streichelte über ihr Gesicht, drehte ihren Kopf langsam in seine Richtung, „wir sollten essen", dann ließ er sie los und ging zum Kamin, hockte sich auf die Knie, kontaktierte die Küche und bestellte ein ausgiebiges Abendessen bei den Hauselfen.

Keine 10 Minuten später erschienen drei Hauselfen mit großen Platten verschiedener Köstlichkeiten, sie stellten die Platten auf den Tisch vor dem Kamin und verschwanden dann schnell wieder.
„Severus", sie schüttelte den Kopf, „wer soll das alles essen?"
„Wir haben doch die ganze Nacht Zeit", er lachte dunkel, füllte ihr dann den ersten Teller und drückte ihn ihr in die Hand, füllte sich dann noch selbst einen zweiten.
Kaum hatte Hermine angefangen zu essen fing ein unangenehmes Ziehen im Unterbauch an, sie schob es auf den verblassenden Schock und das herausgezogene Gift in ihrem Körper und versuchte es zu ignorieren.
Je mehr Zeit verstrich umso stärker wurde der Schmerz, entwickelte sich zu heftigen Krämpfen. Sie ließ die Gabel fallen, hielt sich ihren Bauch, der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben.
„Was ist los?", Severus sah besorgt zu ihr.
„Bauchweh", gab sie zurück, versuchte nicht allzu schmerzerfüllt zu klingen.
„So schlimm?", er legte seine Gabel beiseite, schob seine Hand unter ihr Shirt, legte sie auf ihren Unterbauch und konzentrierte sich, er spürte die Krämpfe in ihrem Bauch, sah sie anklagend an, „warum sagst du nicht, dass du wirklich Schmerzen hast?"
Er sprang auf, lief in die dritte bisher noch unbekannte Tür, kam nach kurzer Zeit mit zwei Phiolen in der Hand wieder, lief ins Badezimmer und holte eine Wärmflasche, lief dann ins Schlafzimmer, legte alles auf den Nachtschrank, kam zu ihr zurück, hob sie auf die Arme und brachte sie ins Schlafzimmer, legte sie vorsichtig auf sein Bett.
Er öffnete ihre Hose, zog sie ein Stück herunter und platzierte die Wärmflasche, die natürlich noch einen Schutz um den warmen Kunststoff trug, auf ihrem Unterbauch, entkorkte dann die Phiolen und hielt sie ihr hin.

„Was ist das?", wollte sie wissen.
„Schmerztrank und ein Trank, der die Krämpfe lindert", erklärte er, drückte ihr die Tränke in die Hand und wartete, bis sie sie nehmen würde.
Sie schluckte den Inhalt, es schmeckte ein Glück nicht wirklich schlimm, legte die leeren Phiolen dann auf den Tisch, „ich weiß auch nicht woher das auf einmal kam", sagte sie schuldbewusst, als könnte sie etwas dafür.
„Das ist die Tablette von heute Morgen.", meinte er, „Ich hab dir gesagt, dass diese Sachen schädlich sind... deswegen sollst du so etwas nicht nehmen. Du wurdest heute quasi doppelt vergiftet", er strich über ihre Stirn, sah sie besorgt an.
„Und trotzdem lebe ich", sie lächelte, nahm seine Hand von ihrer Stirn und schmiegte sie an ihre Wange, „dank dir"
Severus Herz zog sich zusammen, sie hatte recht, wäre er nicht gewesen wäre sie vermutlich nicht so glimpflich davon gekommen, andererseits, wäre sie nicht bei ihm gewesen, hätte sie die Schlange nicht gebissen.
Er seufzte, sie rutschte weiter in die Mitte des Bettes, machte ihm Platz, damit er sich ebenfalls hinlegen könnte. Sie klopfte mit einem Lächeln auf ihre linke freie Seite, er legte sich hin, musterte sie, strich über ihre Arme und die Haare, versuchte nicht daran zu denken, was passiert wäre, wenn sie nicht so eine schnelle Hilfe bekommen hätte.
„Hör auf dir immer solche Gedanken zu machen", forderte sie sanft, strich über die tiefer werdende Falte zwischen seinen Augenbrauen.
„Das ist meine Natur", seufzte er.
„Morgen ist der ganze Spuk vorbei", Hermine lächelte ihn an, rutschte ein Stück zu ihm, schob ihren Arm über seine Seite und legte den Kopf an seine Brust.
„Morgen ist der Spuk vorbei", wiederholte er leise, zauberte ihr und sich selbst die Kleidung aus und die Schlafkleidung an, sie war schon eingeschlafen. Severus legte seine Lippen an ihren Kopf, nahm noch einmal ihren Lavendelduft auf und schloss ebenfalls die Augen.

Hermine wurde am nächsten Morgen von einer Hand in ihren Haaren geweckt, sie strich sanft durch ihre Locken, spielte mit ihnen, verschlafen sah sie zur Seite, sah zu Severus, der immer noch auf der Seite lag und sie musterte.
„Wie lange bist du schon wach?", fragte sie müde, streckte sich, fühlte in ihren Körper, aber der Schmerz war fort.
„Eine Weile", gab er samten zurück, lächelte, besah sich nochmal ihre Hand und nickte zufrieden.
„Warum hast du mich nicht eher geweckt?", sie strich sich den Schlaf aus den Augen.
„Du hast so friedlich geschlafen", drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
„Es ist irgendwie beruhigend in diesen Mauern zu schlafen", sagte sie und sah sich um.
„Ich dachte das würde an meiner Präsenz liegen.", er zog eine Augenbraue nach oben.
Sie lachte, „das steht natürlich an erster Stelle.", drehte sich ebenfalls auf die Seite, lag ihm Brust an Brust entgegen, schloss die Augen, strich über seine Schultern.
„Liegt der Kräuterduft an dem ewigen Brauen von Tränken oder ist das ein Parfum?", wollte sie leise wissen, versuchte die Bestandteile dieses Duftes genau heraus zu schnuppern.
„Ich wälze mich regelmäßig in einer Kräutermischung", sagte er ernst, Hermine öffnete die Augen und sah ihn skeptisch an, was ihn laut lachen ließ.
„Ich glaube es liegt am Shampoo, ich wasche mir, wie du festgestellt haben solltest und anders als die Gerüchte glauben machen sollten, recht oft und gerne die Haare", er schmunzelte.
„Egal was es ist, es ist herrlich", sie zog die Wärmflasche zwischen ihr und ihm heraus, rollte sich dann mit einem plötzlichen Schwung auf ihn.

Er lag auf dem Rücken, sie saß auf ihm und sah ihn an.
„Schönes Pyjamaoberteil", meinte sie, als sie an sich herunter sah, knöpfte es langsam auf, ließ es über ihre Schultern gleiten.
„Feinste Seide", sagte er schmunzelnd, folgte ihrer Handlung, strich über ihre Oberschenkel und Knie, die rechts und links von seiner Hüfte auf dem Bett abgestützt waren.
„Für Professor Snape nur das Beste", stichelte sie weiter, hatte das Oberteil bereits bis zum Bauchnabel aufgeknöpft.
Sie stoppte in ihrer Bewegung, musterte sein Gesicht und lächelte leicht. Er setzte sich langsam auf, stützte sich mit den Hände auf dem Bett ab. Hermine streichelte über seinen Oberkörper, knöpfte seinen Pyjama ebenfalls auf, strich über seine nackte Haut.
Ihr Blick flog über ihn, dann über den Hals und dann wieder zu seinem Gesicht. Irgendetwas lag in beiden Blicken, ein Geheimnis, ein Wunsch und eine Idee, zum Teil dieselbe, etwas, was beide miteinander verband, immer weiter und stärker.
Es war als würden sie nonverbal miteinander kommunizieren, ohne jeweils in den Geist des anderen zu dringen, einfach nur durch die Verbindung ihrer Blicke.
Hermine schmiegte ihre Arme um ihn, drückte ihn ganz nah an sich und blieb so sitzen, sie fühlte die Wärme seiner Haut, das Pochen seines Herzens, seine Atmung, die Magie, die ihn umgab und aus ihm strömte, sie umschloss.
Seine Arme legten sich ebenfalls um sie, schoben sich unter das Oberteil, sie spürte seine Arme um ihren Rücken, seine Hände an ihren Seiten. Der Kräuterduft stieg ihr in die Nase, die mitten in seinen Haaren lag, sie atmete tief ein und aus.

Der Duft von Lavendel  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt