Die Halle war fast leer, nur wenige Schüler hielten sich in ihr auf, sie ging langsam zum Gryffindor-Tisch, ein kleines Mädchen saß ganz alleine an ihm, etwas weiter vorne saßen zwei Jungen, die Zauberschach spielten.
Sofort kamen ihr die Bilder von Harry und Ron in ihrem ersten Schuljahr in den Sinn, „das ist barbarisch!", hatte sie damals zu ihnen gesagt und das war es auch.
„Na warte, beim nächsten Mal schlag ich deine Königin, garantiert!", motzte der eine Junge plötzlich los, der andere lachte nur gewinnend.
Hermine wandte sich dem Mädchen zu, sie war über ein Buch gebeugt, daneben Pergament und Feder.
Das Mädchen erinnerte sie unweigerlich an sich selbst, sie setzte sich auf die Bank und rutschte langsam näher zu ihr, das Mädchen sah auf.
Sie hatte schöne leuchtend blaue Augen und blonde schulterlange Haare, ihr hübsches Gesicht trug einen Hauch Bitternis.
„Frohe Weihnachten", sagte Hermine freundlich.
„Frohe Weihnachten", gab sie zurück.
„Solltest du nicht mit deinen Freunden ein wenig Spaß haben?"
„Ich muss diese Hausaufgaben noch machen... aber ich komm einfach nicht weiter.", sagte sie traurig, Hermines Herz zog sich ein wenig zusammen.
„Zeig mal", Hermine rutschte noch ein wenig zu ihr und sah über das Buch und ihre Notizen, es waren Zaubertrank-Aufgaben.
„Professor Slughorn hat es erklärt, aber ich hab es einfach nicht verstanden.", gab sie zu.
„Hast du nicht nachgefragt?"
Das blonde Mädchen schüttelte den Kopf.
„Ich kenne Professor Slughorn, er hätte es dir sicher nochmal erklärt.", versuchte sie aufzumuntern, „Aber wenn du magst, ich war früher auch gar nicht so schlecht in Zaubertränke, ich kann es dir auch erklären."
„Wirklich?", die kleine Gryffindor strahlte über das ganze Gesicht.Hermine erklärte ihr den Trank, die Zusammensetzung und Wirkung und was für Komplikationen beim Brauen auftreten könnten, bemerkte während der ganzen Zeit nicht, dass Severus sich relativ nah hinter sie gestellt hatte und ihr zuhörte.
Er sah ihr fasziniert zu, die Art, wie sie Sachen erklärte, konnte nur als ‚schön' beschrieben werden. Sie strahlte eine einzigartige Anmut aus, jedes Wort perfekt betont, jeder Blick perfekt gesetzt, ihr Körper sprach mit ihr.
Sie zog die Menschen in ihren Bann und das was sie sagte, war ebenfalls vollkommen perfekt und richtig.
„10 Punkte für Gryffindor", sagte er schmunzelnd, das kleine Mädchen erschrak bei seiner dunklen Stimme, Hermine lachte leicht.
„Keine Sorge, das ist nur Professor Snape", beruhigte Hermine das Mädchen.
„Nur...", wiederholte Severus mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Ich-ich habe von Ihnen gehört S-Sir", stotterte sie.
„Er ist gar nicht so böse, wie die Leute immer sagen", sagte Hermine leise und zwinkerte.
„Dafür habe ich sehr gute Ohren", er schürzte die Lippen.
Hermine verabschiedete sich von der Gryffindor-Schülerin, folgte ihm durch die Große Halle in die Kerker.„Was wollte McGonagall?", fragte Hermine, als er ihr die Tür seiner Räume geöffnet hatte und sie eintreten ließ.
„Ach... nicht viel...", er winkte ab, schloss die Tür, hängte seinen Umhang auf einen Haken und zog die Schachtel wieder aus seiner Tasche, hielt sie hoch und grinste sie an.
„Severus", sie betonte jeden Buchstaben, sah ihn abwartend an, denn er schlich wieder zu ihr, hätte sie vermutlich gleich im Wohnzimmer überfallen.
„Hermine...", er äffte sie dunkel nach.
„Glaubst du wirklich, ich weiß nicht, was du vorhast?", fragte sie mit ihrem berühmten-Hermine-deckt-alles-auf-Blick.
„Ich habe vor dir die Kleidung vom Körper zu reißen, genauso wie mir, mir eines dieser Dinger hier überzustülpen und dann-"
„Severus.", ihr Ton wurde ernst.
Er seufzte, warf die Schachtel auf die Couch und sah sie offen an, „was meinst du?"
„Du willst mir Hogwarts wieder schmackhaft machen... du willst, dass ich zurückkomme und meinen Abschluss mache.", meinte sie ernst.
Er ging an ihr vorbei, ohne etwas zu sagen, sie fasste seinen Arm und hielt ihn fest, „ich rede mit dir."
„Ja", er drehte sich zu ihr um, „ich will, dass du zurück nach Hogwarts gehst. Ich will, dass du deinen Abschluss machst. Du weißt, dass es wichtig ist.", seine Augen flogen über ihr Gesicht, er wirkte enttäuscht.„Ich wäre dir dankbar, wenn du dich nicht wie mein Vater verhalten würdest...", sie ließ ihn los, „Ich weiß, was ich mache.", schob sie noch hinterher, ließ ihn dann stehen und ging ins Schlafzimmer.
Severus seufzte genervt, ging um die Couch und ließ sich in das Leder fallen, stöhnte leise schmerzerfüllt aus und zog die Schachtel mit den Kondomen unter seinem Rücken hervor, dessen Kante sich unsanft in seinen Rücken gebohrt hatte. Er legte sie genervt auf den Tisch, ließ den Kopf auf das Polster fallen und strich sich über die Augen.Einige Stunden verbrachten die beiden getrennt voneinander, Severus schmollte auf der Couch und Hermine im Schlafzimmer, sie lag auf der Seite, fummelte wütend an einem Kissen.
Wie kam er auf die Idee ihr zu sagen, was sie machen sollte? Nicht genug, dass sie von den Weasleys regelmäßig darauf angesprochen wurde, jetzt fing er auch noch damit an.
Er hat doch recht, warf ihre innere Stimme genervt ein, er hat recht! Du kannst doch wenigstens den Abschluss machen... danach kannst du immer noch gucken, wie es weitergeht...
„Warum mischst du dich wieder ein?", fragte sie leise, aber böse, „Ich bin alt genug, ich kann das alles alleine entscheiden."
Seh ich wie du das alles alleine kannst, nimm doch einmal seinen Rat an, er hatte mit der Pille auch recht..., schimpfte die Stimme wieder.
Sie seufzte genervt aus, drehte sich wütend auf den Rücken und starrte an die Decke.
Sie sprang vom Bett auf, stürmte aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer zur Couch, stoppte vor ihm und sah ihn böse an, er hatte die Augen geschlossen, wirkte trotzdem angespannt, sie sah sich verzweifelt um, trat auf der Stelle, sie war so wütend, vor allem auf sich selbst.
Sie griff nach der Schachtel auf dem Tisch und warf sie auf ihn, er schreckte hoch, sah sie perplex an.
„Was soll das?", fragte er laut.
„Hör auf dich in meine Entscheidungen zu mischen!", sagte sie wütend.
Hallo? Du wolltest dich entschuldigen!, versuchte die Stimme sie zu stoppen.
„Keine Sorge, das war das erste und einzige Mal", versprach er ihr, schüttelte den Kopf. Hermine ließ die Verpackung wieder zu sich schweben und warf ihn wieder ab, sie war immer noch wütend.
„Jetzt reicht es mir. Hör auf damit, sonst schläfst du im Kerkerflur", sagte er bedrohlich, stand auf und stellte sich nah vor sie.Hermine bebte, die Hände waren zu Fäusten geballt, plötzlich war da so eine Wut in ihr, sie hätte am liebsten ausgeholt und ihm eine saftige Ohrfeige verpasst, stattdessen brach sie in Tränen aus, was Severus noch mehr erstaunte.
Er fasste sie an der Schulter, suchte ihren Blick, sie vergrub eine Hand in seinen Haaren, zog ihn zu sich und drückte ihre Lippen hart auf seine.
Severus konnte sich gegen den Kuss schlecht wehren und erwiderte ihn, drückte sie hart gegen die Tür des Badezimmers, was Hermine aufkeuchen ließ.
Seine Hände wanderten über ihren Körper, stoppten an ihren Pobacken und hoben sie hoch, Hermine schlang ihre Beine um seinen Unterkörper, er ging mit ihr ins Schlafzimmer, ließ die Packung hinter sich her schweben, warf Hermine auf das Bett und zog erst sich und dann sie in Windeseile aus. Hermine zog ein Kondom aus der Schachtel, riss es vorsichtig auf, zog das Latex heraus und stülpte es über seine pulsierende Erektion, legte sich dann schnell wieder ins Bett und wartete darauf, dass er loslegen würde.
Er legte sich zwischen sie, küsste ihre Brüste, positionierte sich und schob sich dann in sie, schon beim Eindringen sah Hermine Sterne und die nächste halbe Stunde brachte sie an den Rand ihres Verstandes und der irdischen Ebene.Völlig erschöpft und atemlos kamen beide auf dem Rücken zum Liegen, Hermine wusste nicht wo oben und unten war, Severus hatte das Gefühl, sein Schwellkörper wäre explodiert bei dem intensiven Orgasmus, der durch ihn schoss.
„Mr Mullpepper hat nicht zu viel versprochen... diese Kondome sind wirklich perfektioniert...", keuchte Hermine, ihr Unterkörper krampfte immer noch wellenartig zusammen, schickte immer noch heftige Gefühle in den Rest ihres Leibes.
„So intensiv... das hab ich nicht für möglich gehalten", stimmte Severus zu, strich sich über die verschwitzte haarlose Brust.
Als Hermine sich zur Seite drehte um sich an ihn zu kuscheln stöhnte sie erneut, es nahm einfach kein Ende, sie versuchte sich zu beherrschen und suchte seinen Blick.
„Du verhältst dich natürlich nicht wie mein Vater", meinte sie entschuldigend.
„Das wäre auch sehr merkwürdig", sagte er skeptisch, linste unter die Decke und grinste.
Hermine verdrehte die Augen und zog die Decke näher zu ihrem Körper, „du weißt was ich meine."
„Soll das eine Entschuldigung sein?", fragte er herausfordernd.
Sie zuckte mit den Schultern, wollte ihm den Sieg eigentlich nicht gönnen.
„Sag, dass ich recht hatte.", stachelte er weiter.
„Was?!"
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...