Niemand wollte ihr glauben

Kapitel 4

Freitag Abend. Ich ging gerade die Treppe hoch, als ich ein Poltern aus dem Keller hörte. Plötzlich erinnerte ich mich an den Anruf, welchen ich vorher an diesem Tag bekommen hatte. Hatte dieser etwas damit zu tun? Für eine Sekunde blieb ich auf der Treppe stehen. Mein Vater kam gerade von der Arbeit nach Hause. Als er die Tür betrat, erwachte ich aus meinem Tagtraum.  Erleichtert ging ich in mein Zimmer. Der Anruf war vermutlich nur ein schlechter Scherz. Erschöpft sank ich in meinen Sessel und nahm mir ein Buch. "Harry Potter" war mein Lieblingsbuch, weshalb ich es wieder und wieder las. Lesen war meine Art zu entspannen und dem Alltagsstress, wenn auch nur für ein paar Stunden, zu entkommen. Als mir dann auffiel wie spät es war, legte ich mein Buch zur Seite und suchte nach meinem Handy. Gefunden habe ich es auf meinem Tisch, der Ort, an dem ich natürlich zuletzt gesucht habe. Verwirrt schaute ich auf den Bildschirm. 5 verpasste Anrufe und 3 neue Nachrichten. Das war ungewöhnlich für meine Verhältnisse. Meist hatte ich nicht eine Nachricht, geschweige denn einen verpassten Anruf. Die Nummer des Anrufers war immer die Gleiche. War es die Nummer von den vorigen Anrufen? Ohne zu zögern rief ich die Nummer an. Was sollte schon passieren? Da war sie wieder, die Frage, welche mich stets an den 19.Oktober letzten Jahres erinnerte. Bevor jemand abheben konnte brach die Verbindung ab. Ich hörte ein leises rauschen, welches immer lauter wurde aus meinem Lautsprecher. Der ganze Raum begann sich in Eis zu hüllen. Plötzlich war alles wieder weg. Mein Handy fiel mir aus den Hand, direkt neben meinen Teppich auf mein Laminat. Das Geräusch war unüberhörbar. Ich hatte keine Zweifel, dass meine Eltern es nicht gehört hatten. Überraschenderweise gab es keine Reaktion. So leise wie möglich begab ich mich in mein Bett.