„Kann das nicht warten?", fragte er rau, beugte sich zu ihr und küsste ihren Hals entlang.
„Es geht um die Schlange", seufzte sie, schloss die Augen, sie hatte seine Berührung sehr vermisst.
„Was ist damit?", mit diesem Satz hatte sie seine volle Aufmerksamkeit, er setzte sie beide auf die Couch und hörte aufmerksam zu.
„Ich weiß, von wem sie kam...", fing sie an, Severus fixierte sie mit einem durchdringenden Blick, ein Panther, der seiner Beute beim Spielen zusah, „es war Ron."
„Ronald wäre wohl kaum dazu in der Lage..", sagte Severus skeptisch.
„Er war gerade bei mir, er hat es mir gesagt... er wollte dir eine Warnung schicken, er wusste nicht, dass es mich treffen würde.", erklärte sie, hätte Ron es ihr nicht vorhin selbst persönlich gesagt, hätte sie es genauso wenig geglaubt wie Severus.
„Ich hätte ihm mehr Intelligenz zugeschrieben...", er schüttelte fassungslos den Kopf, stand auf, massierte seine Nasenwurzel.
„Er macht dich dafür verantwortlich, dass unsere Beziehung kaputt gegangen ist...", fuhr Hermine fort.
„Tust du das auch?", er stoppte mitten im Raum und musterte sie.
Sie drehte sich entgeistert auf dem Sofa um, „nein, natürlich nicht. Daran ist Ron ganz alleine schuld.", er sagte nichts, tigerte weiter durch den Raum.
Hermine sprang beinahe schon auf und stellte sich ihm in den Weg, „Du hast nichts gemacht... selbst wenn du der Grund für die Trennung wärst, das gibt Ron noch lange nicht das Recht, dir eine halbtote aufgeschlitzt Schlange zu schicken.", sie sah ihn erbost an.
Seine verhärtete Miene lockerte sich langsam auf, „zu viel Wut im Körper macht Falten.", er legte seine Hand an ihre Wange und versuchte ein Lächeln zu formen, „Es reicht doch, dass ich schon Falten habe.", schmunzelte er.
„Die schönsten Falten in ganz Hogwarts", lächelte Hermine.
„Apropos ganz Hogwarts... ich habe Minerva versprochen, dass ich mich 1-2 Stunden beim Silvester-Dinner blicken lasse.", er sah sie abwartend an.
„Genau", lachte Hermine.
„Das ist kein Scherz... und ich befürchte, ich komme aus dieser Nummer auch nicht mehr heraus.", er sah sie entschuldigend an, „Du kannst gerne mitkommen."
„Und das Dinner ist wo genau..?", fragte Hermine.
„Im Büro der Schulleitung... und... alle Professoren werden anwesend sein, vermutlich sogar Kingsley.", Severus rückte nur langsam mit der Sprache raus.„Für so einen Anlass habe ich keine Kleidung", jammerte sie und seufzte.
„Ich hätte vielleicht eine Idee", überlegte er laut, ging in sein Schlafzimmer, kam mit einem seiner schwarzen Seidenpyjamas wieder und hielt ihn ihr hin.
„Das ist bestimmt die richtige Kleidung", sie zog eine Augenbraue nach oben.
„Zieh es an und lass mich machen", wies er sie wieder an und setzte einen strengen Blick auf.
„Ja Sir", entwich es Hermine, Severus verkniff sich ein Lachen.
Sie zog ihren Pullover und ihre Hose aus, legte sie über die Lehne der Couch, nahm seinen Blick wahr und schüttelte den Kopf, zog sich den Pyjama an, der ihr natürlich viel zu groß war.
Sie sah an sich herab, gab ihm dann einen vielsagenden Blick.
„Jetzt warte", er betonte jeden Buchstaben noch intensiver als sowieso schon, zog seinen Zauberstab, schloss die Augen und dachte nach, er zauberte mit geschlossenen Augen und der Stoff um Hermines Körper veränderte die Form, schmiegte sich eng an ihn, links von ihrem Bein war ein tiefer Beinschnitt, der Ausschnitt war recht groß und drapiert, legte sich um ihre Schultern, ihre Arme waren frei von Stoff, ebenso wie ein großes Stück ihres Rückens.
Sie sah an sich herunter, konnte ihren Augen kaum trauen, das war vermutlich das schönste Kleid, was sie jemals trug und tragen würde.
„Na toll, jetzt ist das Kleid wunderschön und alles andere an mir kann man vergessen.", sie sah ihn anklagend an, er verdrehte lachend die Augen und schüttelte den Kopf, ging zum Schreibtisch, zog die oberste Schublade aus dem Tisch und zog eine alte Kette heraus, ging zu ihr zurück und hielt sie ihr hin.
„Ein wenig Schmuck?", er lächelte.
„Ich hoffe das ist kein Geschenk", ihre Stimme war noch anklagender.
„Eine harmlose Leihgabe", versprach er, legte sie ihr um den Hals.
„Jetzt muss ich mich nur noch schminken und meine Haare schön machen", kündigte sie an.
„Du siehst perfekt aus, genauso wie du bist. Ich mag es, wenn du deine Haare offen trägst", schnurrte er, gab ihr einen Kuss auf die Wange, nahm ihre Hand und zog sie mit sich, verließ seine Räume nahm den Geheimgang, schleifte sie weiter hinterher.
„Und meine Schuhe?", fragte sie atemlos, er stoppte, Hermine war es ein Rätsel wie er in der Dunkelheit irgendetwas sehen konnte, aber er zauberte ihre Schuhe zu High-Heels, dann zog er sie weiter, sie konnte nun noch weniger Schritt halten und krallte sich an seinen Arm.
„Severus, wenn ich dir irgendwie wichtig bin, dann bitte lauf ein wenig langsamer, sonst kannst du mich vom Boden aufsammeln."
„Ein verführerisches Angebot", sie hörte das Schmunzeln in seiner Stimme, aber er verlangsamte seine Schritt und kurz darauf erreichten sie das Ende des Geheimgangs.
„Bereit?", wollte er wissen, als sie vor dem Wasserspeier standen.
„Nein", sie schüttelte den Kopf.
„Dann los", er zog sie mit auf die Treppe, legte seinen Arm um ihre Hüfte und sprach feierlich, „Silvestersause", verdrehte dabei die Augen, die Treppe setzte sich in Bewegung und beförderte die beiden vor das Büro der Schulleitung.
Severus drehte Hermine zu sich, streichelte ihre Wange und drückte ihr wollend seine Lippen auf den Mund, verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss, sodass ihr die Knie weich wurden. Danach ließ er sie stehen und betrat das Büro, als wäre nichts passiert.„Guten Abend Severus!", die große Runde begrüßte ihn, die Stimmung war ausgelassen, Hermine kam sich seltsam fehl am Platz vor und kam langsam hinterher.
„Und Miss Granger ist auch dabei! Wie schön! Und Ihr Kleid... atemberaubend!", McGonagall, die einen Eindruck machte als wäre sie schon leicht angeheitert, kam auf sie zu und umarmte sie.
„Danke Professor, ich wusste nicht genau, ob ich auch eingeladen wäre, aber Professor Snape sagte, dass es kein Problem sei...", meinte sie leise.
„Da hat Professor Snape recht. Wir freuen uns, dass Sie mit uns feiern.", stimmte die alte Hexe zu, schob sie in die Runde, in der sich alle sehr freuten, dass die begabte Miss Granger dabei wäre.
Severus zog sie am Arm zu sich, stellte sie neben sich und gab ihr einen eindringlichen Blick, ließ die Hand an ihrem unteren Rücken ruhen, streichelte ab und zu über ihre nackte Haut.
„Also Hermine... wie geht's dir?", fragte Kingsley und musterte sie.
„Ich bin ein wenig nervös, aber im Großen und Ganzen recht gut", sie lachte verlegen.
„Hast du Pläne für deine Zukunft? Harry sagte du malst sehr gerne, hast du vielleicht mal daran gedacht, deine Bilder an einen Verlag zu geben? Oder an eine Galerie?", fragte er freundlich.
„Ich glaube nicht, dass sie wirklich so gut sind", gab sie verlegen zurück.
„Da muss ich widersprechen, sie sind außerordentlich gut", warf Severus ein.
„Du kennst ihre Bilder Severus?", fragte Minerva erstaunt.
„Einige von ihren Kunstwerken... sie hat wirklich Talent.", er musterte ihr Gesicht, lächelte sie an.
„Danke", Hermine errötete leicht, sie wandte den Blick von ihm ab, da sie Gefahr lief sich in seinen Augen zu verlieren.
„Ich kenne zufällig einen Verleger, wenn sie wirklich so gut sind wie Severus sagt, dann glaube ich hast du gute Chancen, ich kann dir seine Daten geben.", bot Kingsley an.
„Das ist wirklich... unheimlich lieb, Danke! Ich... ich überlege es mir, in Ordnung?", Hermine konnte das nicht sofort entscheiden.
„Jederzeit", Kingsley prostete ihr zu, verließ dann die Runde und wandte sich einem anderen Zauberer zu.
Severus drehte sich zu ihr, „du solltest das Angebot annehmen", seine Stimme war leise, so, dass nur sie ihn hören konnte.
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...