**Reys Sicht**Eilig hüpfte ich vom Bett, holte eine große Tasche aus dem Schrank und packte ein paar Sachen hinein.
»Was hast du vor?«, fragte Ben der mir aufgeregt folgte.
»Ich muss zu meinen Eltern«, antwortete ich und suchte wie wild nach meinem Lichtschwert.
Als ich es endlich fand, steckte ich es, nachdem ich mich umgezogen hatte, an meinem Gürtel.
»Du hast es repariert?«, hörte ich meinen Freund überrascht sprechen.
»Ja und ein wenig verändert«, erklärte ich ihm und zuckte mit den Schultern. Ben runzelte die Stirn und schien sich den Kopf zu zerbrechen, was ich damit meinen konnte. Genervt rollte ich mit den Augen und aktivierte daraufhin das Lichtschwert.
Ein blaues Leuchten erhellte den Raum und ich klappte es mit einer weiteren Bewegung in zwei auseinander.
Mit offenen Mund stand Ben vor mir und betrachtete das blau schimmernde Doppellichtschwert.
»Wie?, Wann und Wieso?«, stotterte er und sah dabei immer wieder zwischen mir und der blauen Klinge hin und her.
»Ich habe früher immer nur mit meinem Kampfstab gekämpft und kann somit besser mit einem Doppelseitigen Lichtschwert umgehen. Als ich mich an die Reparatur machte, fügte ich auch gleichzeitig einen neuen Griff hinzu und wechselte dann noch den Kristall in das neue Schwert«, erklärte ich Ben, der mich immer noch sprachlos anblickte.
»Wie dem auch sei, ich muss jetzt los«, unterbrach ich ihn in seinen Gedanken und schritt zur Tür.
»Halt! Du kannst doch nicht einfach gehen?«, fragte der schwarzhaarige Mann entsetzt.
»Ich muss, sonst werde ich nie die ganze Wahrheit erfahren«, gab ich leicht verbissen zurück.
»Aber du hast mir noch gar nicht richtig erzählt, was überhaupt los ist«, schnaubte er empört. Ich entfernte mich langsam wieder von der Tür und ging dann auf Ben zu.
»Ich habe verschiedene Stimmen in meinem Traum wahrgenommen, die zu mir sprachen und dabei verzweifelt klangen. Irgendwie kamen sie mir bekannt vor und ich glaube das zwei von ihnen meine Eltern waren. Am Ende hörte ich noch jemanden, der mir sagte, dass wenn ich nach Antworten suchen würde, zum Beginn aller gehen sollte und dann war da noch etwas mit Geheimnisse offenbaren«, schilderte ich versonnen.
»Rey, bitte lauf nicht einfach blind drauf los, nur weil man dir in einem Traum etwas gesagt hat und überhaupt, was ist wenn es eine Falle ist?«, hinterfragte Ben mein Erlebnis.
»Das bezweifle ich und selbst wenn es so wäre, mir wird nichts passieren«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
»Lass mich mit dir gehen«, schlug er vor.
»Nein! Das ist etwas, was ich alleine machen muss«, lehnte ich aufgebracht ab.
»Aber-«
»Ben, bitte vertrau mir«, unterbrach ich ihn.
»Was ist mit der Ersten Ordnung, hast du die schon vergessen? Sie könnten jetzt schon vor dem Planeten auf uns lauern und nur darauf warten, dass jemand von hier los fliegt«, sprach Ben überfordert.
»Ich bin mir der Gefahr durch aus bewusst, trotzdem muss ich es riskieren und meinem Gefühl folgen«, rechtfertigte ich mich. Mit Sorgen vollen Blicken, zog Ben mich zu sich ran und flüsterte mir: »Pass bitte auf dich auf«, als Bestätigung in mein Ohr. Dankbar für sein Verständnis nickte ich leicht, schwang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn zart auf den Mund.
»Tu mir ein Gefallen und flieg erst morgen los, damit ich die restliche Zeit noch mit dir verbringen kann«, bettelte er mich an.
»Die restliche Zeit? Ich bin doch nicht für immer weg und wenn du mich schon so süß fragst, kann ich ja schlecht nein sagen«, grinste ich in mich hinein. Erneut fielen wir uns in die Arme und wankten dabei durch den Raum, was irgendwie einem Tanz ähnelte. Doch dann fanden wir auch den Weg in unser Bett zurück und schliefen ein.Am nächsten Morgen stellte ich mit einem müden tippen neben mir fest, dass Ben nicht mehr da war. Als ich meinen Kopf verwundert hob, erblickte ich eine leere Bettseite. Stirnrunzelnd richtetet ich mich auf und durchsuchte mit meinen Augen den Raum.
»Ben?«, sah ich mich fragend um. Als ich keine Antwort bekam, beschloss ich im Badezimmer nach ihm zu sehen. Doch auch hier konnte ich ihn nirgends entdecken und zu allem Übel bemerkte ich beim zurückgehen, dass sein Lichtschwert nicht mehr an seinem Platz lag. Wo ist er bloß hingegangen? Und das ausgerechnet heute am Tag meiner Abreise. Niedergeschlagen setzte ich mich auf das kleine Sofa, was in der Nähe des Bettes stand und starrte auf den grauen Holzboden. Plötzlich öffnete sich die Tür des Zeltes und ein hochgewachsener Mann mit schwarzen Locken betrat den Raum. Es war Ben, der in der rechten Hand sein Lichtschwert hielt.
»Wieso bist du heute Morgen so früh verschwunden?«, fragte ich verärgert.
»Ich war nur ein wenig die Gegend erkunden«, zuckte er mit den Schultern.
»Und dafür brauchst du dein Lichtschwert?«, hackte ich bissig nach.
»Wer weiß was für Wesen in diesen Wäldern lauern«, argumentierte er. Mit einem skeptischen Blick musterte ich ihn kurz, ging dann aber rüber zu meiner Tasche, die ich gestern schon angefangen hatte zu packen.
»Ich muss los«, erklärte ich, kniete mich dabei runter und griff nach dem schwarzen Gurt meines Gepäcks.
»Warte noch kurz, ich habe dir noch was mitgebracht«, hielt Ben mich zurück. Mit langsamen Schritten, kam er auf mich zu, bis er dann stehen blieb und mir eine kleine rote Schachtel hinhielt.
»Öffne es«, forderte er mich auf. Mit zittrigen Fingern nahm ich die Box entgegen und hob den Deckel leicht an. Zum Vorschein kam eine Kette, mit einem schwungvoll geschriebenen Buchstaben in Silber.
»Sie ist seit Jahren im Besitzt meiner Familie und wurde von Generation zu Generation an die Frauen der Männer weiter gereicht. Es ist ein Geschenk der Treue und Zuneigung. Das S steht für Solo und soll bedeuten, dass du ein Teil dieser Familie bist. Einst hatte mein Vater es meiner Mutter überreicht, doch jetzt soll sie dir gehören«, erzählte Ben aufgeregt. Sprachlos sah ich zu ihm rüber und bekam meinen Mund gar nicht mehr zu. Tränen der Freude nahmen mir die Sicht und als ich sie mir wieder weg wischte, lächelte Ben mich zufrieden an.
»Soll ich sie dir um machen?«, fragte er mich und deutete dabei auf die Kette.
Ich war so überwältigt von der Schönheit des Schmuckstückes, dass ich Bens Frage nicht wirklich war nahm. Erst als er nach der Kette griff und sie mir vors Gesicht hielt, realisiert ich seine Geste. Nickend hielt ich meine Haare zur Seite, als er hinter mich trat und mir das kleine silberne S um machte. Als ich mich im Spiegel ansah, wurde ich überrannt von Gefühlen. Es waren so viele, dass ich sie selber nicht mehr auseinander halten konnte.
»Gefällt sie dir?«, ertönte seine ruhige Stimme hinter mir.
»Ja, sie ist wunderschön«, antwortete ich überglücklich. Mit diesen Worten verließen wir beide das Zelt und gingen in Richtung des Landeplatzes.Als Ben aber vor dem Millennium Falken zum stehen kam, runzelte ich verwirrt die Stirn. Fragend blinzelte ich zu ihm rüber und ließ dabei meine Tasche, die er in seiner Hand hielt, nicht aus den Augen.
»Wieso stehen wir vor dem Falken?«, entschied ich nach zu haken.
»Mit dem wirst du nach deinen Eltern suchen«, war seine Antwort. Energisch schüttelte ich mit dem Kopf und versuchte Ben von dem Schiff wegzuzerren.
»Nein, das Schiff gehörte deinem Vater und er hat es dir überlassen. Ich werde ein anderes nehmen«, sagte ich streng.
»M-mir überlassen?«, stotterte mein Freund ungläubig.
»Ja...«, bestätigte ich seine Worte.
»Er hinterließ bei deiner Mutter eine Art Testament und darin stand, dass egal was passieren würde, du der Erbe seines Schiffes sein wirst«, sprach ich meinen Satz zu Ende.Auf einmal näherten sich Schritte und als ich mich umdrehte, um zu sehen wer da gerade auf uns zu lief, entdeckte ich Leia, die uns mit einem weißen Umschlag in der Hand an lächelte.
»Zum Glück habe ich dich noch rechtzeitig vor deinem Abflug gefunden«, hörte ich sie außer Atem reden und ohne ein weiteres Wort zu sagen, reichte sie dann plötzlich Ben den Umschlag.
»Ich wollte mich noch von dir verabschieden Rey und dieser Brief ist für dich Ben«, sprach sie mit kratziger Stimme. Schnell räusperte sie sich und sagte: »Diese Sätze hat dein Vater persönlich an dich gerichtet, es ist sein Testament an dich.«, Ben nahm den Umschlag entgegen und las ihn leise durch. Beim lesen liefen ihm immer wieder vereinzelte Tränen die Wange hinunter und als er fertig war, fiel er in sich zusammen. Ich fing ihn gerade noch so halb auf, landete aber mit auf dem harten Boden. Das war das erste Mal, dass ich Ben in Tränen ausbrechen sah. Er hatte zwar schon des öfteren ein paar Mal leicht geweint aber so heftig wie in diesem Augenblick war es noch nie.
Beruhigend strich ich ihm durch sein schwarzes Haar und flüsterte dabei, das alles gut werden würde. Irgendwann beruhigte er sich wieder und wischte sich schnell seine Tränen aus dem Gesicht. Es schien ihm im Nachhinein unangenehm zu sein, dass er vor uns zusammengebrochen war. Leicht kopfschüttelnd half ich Ben beim aufstehen und bemühte mich nicht wieder hinzufallen.
»Er hat mich trotz all dem was ich getan habe immer geliebt«, stellte er mit einem entsetzten Ausdruck fest.
»Natürlich hat er dich geliebt, wieso sollte dein Vater das nicht tun?«, lachte ich leicht sarkastisch in die Runde.
»Rey Liebes du trägst ja die Halskette, der Familie Solo«, sprach Leia erstaunt.
»Ja, Ben hat sie mir geschenkt«, antwortete ich leicht beschämt. Mir kam es auf einmal so vor, als hätte ich ihr etwas von Han Solo genommen und fühlte mich deswegen schlecht.
»Sie steht dir wirklich gut und ich freue mich dich endlich, als richtiges Familienmitglied begrüßen zu dürfen«, hörte ich Leia glücklich sprechen. Ich lächelte leicht verlegen und fasste mir kurz an den Kopf.
»General, das Schiff ist nun startklar«, rief ein Mann in Widerstands Uniform zu uns. Wir folgten ihm und blieben dann vor einem sehr kleinen Transporter stehen. Chewbacca und zwei weitere Personen, luden meine Sachen in das Schiff ein, während ich mich von Ben verabschiedete.
»Du hast mir noch immer nicht den waren Grund gesagt, wieso du vorhin dein Lichtschwert mit hattest«, fragte ich gestellt beleidigt.
»Um mich zu verteidigen«, gab Ben zu. Schob aber noch ein: »Ich habe trainiert«, hinzu, nachdem ich ihn streng musterte.
»Aha und das ohne mich?«, sah ich eingeschnappt zu ihm auf.
»Ich wollte dich nicht wecken«, verteidigte er sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
»Bleib nicht zu lange weg«, bat er mich. Innig hielten wir uns in den Armen und nach einiger Zeit so schwer es mir auch fiel, löste ich mich aus seiner Umarmung. Dann lief ich auf den Transporter zu, drehte mich noch ein letztes Mal um und sagte: »Ich werde bald zurückkehren.« Dankbar nickte Ben mir zu und ehe ich mich versah, saß ich im inneren des Schiffes und steuerte dies gerade zum Abheben an. Als ich die Wolken hinter mir gelassen hatte, sprang ich in den Hyperraum und verließ mit einem leisen Zischen den Planeten. Ich ließ mich von meinen Gefühlen leiten und erblickte einiger Zeit später, einen Wasserplaneten mit grünen Landflächen.———————————
Hat jemand schon eine Idee was Reys Heimatplanet ist? Hoffe das Kapitel hat euch gefallen.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
أدب الهواةDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...