Lindsey's Sicht
Ich sitze auf dem Dach und halte mich mit einer Hand etwas an den Ziegeln darüber fest. "Lin, komm runter! Feierabend!" ruft ein Kollege und ich schieße die letzten Nägel in die Ziegelplatten, ehe ich mich hinsetze und vorsichtig herunter rutsche. Wir räumen alles ein, ehe ich mich in meinen BMW setze und nach Hause fahre. Nächste Woche habe ich den Firmenwagen.
"Mama, ich will endlich ein Tattoo" jammert Lia und trinkt einen Schluck von ihrem Energy-Drink, den ich ihr mitgebracht habe. "Nein Lia, wenn du 18 bist kannst du mit deinem Körper machen was du willst und du kannst mir nicht vorhalten, dir das erlaubt zu haben" grinse ich und schon steht ihr der Frust ins Gesicht geschrieben. "Wie läufts mit der Ausbildungssuche?" frage ich meine Tochter, die grinsend den Kopf hebt. "Ich habe 3 Vorstellungssgespräche, nächste Woche. Im VW Werk, bei deiner Firma und in der Werkstatt unseres Vertrauens" grinst Lia und wir schlagen ein. "Sehr schön! Wenn du die geschafft hast, fahren wir zusammen eine Tour. Was hälst du davon?" grinse ich frech und sie springt mir förmlich um den Hals. "Du bist die beste!" ruft sie und mit einem Mal steht meine Frau in der Küchentür. "Und was ist mit mir?" fragt Diana grinsend, als Lia ruhe gibt. "Du natürlich auch" grinst Lia und verschwindet nach oben in ihr Zimmer, wo sie mit Sicherheit an ihrem Model weiter bastelt, mit Kopfhörern. Was bedeutet: Ich habe viel kostbare Zeit für meine Ehefrau. Und da ich noch in Arbeitsklamotten bin, kann ich sie ein bisschen Ärgern. "Man könnte glatt denken, du wärst ihre leibliche Mutter" grinst Diana und kommt in ihren Heels auf mich zu. "Ach, könnte man das?" kommt es schon fast flüsternd über meine Lippen und meine Ehefrau nickt. Die nun gleich große verschränkt ihre Finger hinter meinem Nacken, ehe ich meine Arme um ihre Taille schlinge. "Warum bist du eigentlich so früh Zuhause?" frage ich sie mit einem sanften Lächeln und sehe in ihre Augen. "Dein Schwiegerdrache war gnädig und hat mich früher gehen lassen, weil ich die letzte Woche schon viel gearbeitet habe" antwortet sie ebenfalls sanft lächelnd und ich klaue mir, endlich, einen ordentlichen Begrüßungskuss. "Wuääääh, macht das woanders" ruft Lia gespielt angeekelt und geht an uns vorbei. "Auch ich darf deiner Mutter um den Hals fallen" grinst Diana und ich drücke ihr einen Kuss auf die Lippen, ehe ich sie los lasse. "Wir sehen uns auf der Couch" flüstere ich meine Frau ins Ohr, gehe hoch und ziehe mich um.
"Kann Natalie am Wochenende hier schlafen?" fragt Lia mich, als ich in gemütlicher Kleidung auf dem Weg nach unten bin. Frisch geduscht natürlich. "Kann sie. Aber wehe ihr seid zu laut. Dann hämmer ich Dämmstoff an deine Wände!" lache ich und sie nickt, ehe sie in dem nach Klebstoff stinkenden Zimmer verschwindet. Ich gehe den Rest nach unten und auch Diana hat sich bequemere Klamotten angezogen, uns Tee gemacht und wartet schon auf der großen Couch. Kaum stehe ich also vor ihr, werde ich direkt unter die Decke gezogen und sie kuschelt sich an mich, ehe meine Hand in ihren Nacken wandert und sie dort leicht krault. Seufzend lässt sie ihren Kopf gegen meine Schulter fallen und kann sich endlich entspannen. "Wie war dein Tag?" frage ich fürsorglich und streiche durch ihre Haare. "Ehrlich gesagt, anstrengend. Ich muss schon wieder irgendwelche belangenlose Dinge klären, nur weil eine Partei sich nicht krümmen will" murmelt sie gegen meine Schulter. "Sorgerecht?" hake ich nach, obwohl ich sowas nicht wissen darf. Allerdings nickt sie kurz, ehe sie nach ihrem Tee greift, diesen kurz anpustet und dann trinkt. "Lass mich raten. Das Kind soll zur einen Partei, die andere will das aber nicht. Beide beantragen Volles Sorgerecht und keiner will geteiltes. Wo noch hinzukommt: Scheidungskind?" rate ich wissend, das sie nickt, und sie tut es. "Na dann sei froh, das wir das Problem nicht haben" grinse ich und Diana ebenfalls. "Bin ich. Sehr. Mal abgesehen davon, das ich mich niemals von dir Scheiden lassen würde, liegt Lia mir zu sehr am Herzen" ist ihre liebevolle Antwort, ehe sie sich an mich kuschelt. "Und wie war deiner? Immerhin war es sehr warm" fragt sie diesmal mich, meine Antwort ist relativ einfach. "Etwas warm da oben auf dem Dach, aber wir sind gut voran gekommen. Wenn ich Glück habe, muss ich erst nächsten Monat auf Montage" lächle ich und bekomme einen freudigen Kuss aufgedrückt. "Am Wochenende schläft Natalie übrigens hier" setze ich an, als Diana die Augen verdreht. Waren unsere Nächte doch sehr kurz wenn die beiden sich in den Federn mehr umher schmissen als wälzten. "Aber ich habe Lia gedroht, ihre Wände mit Dämmstoff auszukleiden wenns zu laut wird" grinse ich und meine Frau haut mich lachend. Ich würde es tun, damit unsere Nächte ruhiger sind. Gut, wir waren davor selber nicht besser. Aber seit Lia bei uns wohnt, sind wir so ruhig, das nicht einmal Spike was mitbekommt wenn er bei uns übernachtet, und das soll bei einem Pittbull Terrier was heißen. "Mama?" werden wir in unserem kuscheln unterbrochen und wir blicken zu Lia, die im Türrahmen steht, mit bemalten Fingern und Farbklecksen im Gesicht. "Willst du das Model sehen?" fragt sie schon fast wie ein kleines Kind, sieht mich genauso an und ich nicke ohne zu zögern. Ich gebe ihr meine komplette Liebe und habe lange gebraucht um ihr derartiges Vertrauen zu gewinnen, dass sie mich Mama nennt. Und ihre Liebe zu verspüren, ist mit das schönste Gefühl was ich fühlen durfte, bedingungslos. Ich weiß selber wie es ist, war ich doch selbst Jahrelang ein Heimkind und habe meine Adoptivfamilien gewechselt.
"Machst du bitte kurz das Fenster auf? Die Luft riecht so nach Klebstoff, da reicht ein Funke bis zur Explosion" lache ich frech und sofort reißt Lia das Fenster weit auf. "Ich habe dein früheres Auto gebastelt. Mir hat er damals so gut gefallen und ich habe noch ein Bild von uns 3 mit ihm gefunden" lächelt Lia und ich sehe mir den knallroten A4 Avant genau an. Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich ihn damals gekauft und umgebaut habe. Ich halte ihn gerade in klein in meiner Hand. Ich lege das Modell vorsichtig ab und ziehe meine Tochter in meine Arme. "Hast du wundervoll gemacht mein Kind. Bin sehr stolz auf dich" flüstere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. Auf einmal spüre ich wie mein Pullover nass wird und ich drücke Lia etwas von mir, um sie ansehen zu können. "Können Mom, du und ich heute seit langem wieder ein wenig auf dem Sofa kuscheln?" fragt Lia schüchtern und etwas ängstlich. Mit 14 war ihre Kuschelphase vorbei, sie fand es kindisch. "Natürlich können wir das, jederzeit. Und das ist nicht kindisch und auch kein Grund Angst zu haben, verstanden?" spreche ich sanft und wische mit meinen Daumen ihre Tränen weg. Sie nickt und will los, ehe ich sie etwas fragend ansehe. "Was ist mit Kasimir, huh? Darf dein Kuschelkater nicht mit?" frage ich sie neckisch, ehe sie ihren kleinen Plüschtiger, den sie damals von uns bekommen hat, schnappt und runter läuft. Ich kippe das Fenster an, schließe die Tür hinter mir und höre auf einmal: "Mooooom, hast du mich vermiiiiisst?" in einem frechen Ton. Kaum stehe ich in der Tür, schmeißt Lia sich in Diana's Arme und diese sieht mich perplex, aber mit einem lächeln an. Ich erwidere das lächeln, zucke mit den Schultern und geselle mich in aller Ruhe zu meiner Familie.
DU LIEST GERADE
Meine Lebensretterin, meine große Liebe?!
RomanceEine Feuerwehrfrau rettet in ihrem Dienstleben häufig Menschen und Tiere. Doch was ist, wenn sie die Befehle ihres Leiters ignoriert, ihr Leben riskiert und eine Person rettet? Was passiert, wenn Sie im Krankenhaus aufwacht und die gerettete Person...