•Kapitel 5•

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|• Madison •|

Mein Kopf fühlte sich an wie die reinste Achterbahn und die Sterne über mir schienen sich im Kreis zu drehen.

Ich hasste es, was aus mir in dieser kurzer Zeit geworden war.
Das ganze mit Connor war nichts weiter als ein riesen Fehler. Der Gedanke, dass er sich in mich verlieben würden, nachdem wir so intim miteinander waren, war auch nur ein weiter kindischer und egoistischer Traum.

Aber was konnte ich schon dagegen tun ?
Das Herz will was es will und es ist ihm dabei völlig egal, ob er den Körper, der ihn schützt, dabei zerstört.

Als ich mich wieder auf den Weg machen wollte um zurück in den A Flügel zu gehen, kam mir mein arroganter Bruder entgegen, dem ich am liebsten direkt die fresse poliert hätte.

,,Sag mal wie viel hast du schon wieder gesoffen ?!" Er kam mit schnellen Schritte auf mich zu und packte mich am Handgelenk.

,,Lass mich in Ruhe !" Schrie ich ihn an und riss mich aus seinem Griff los.
Das war alles nur seine Schuld. Würde er endlich aufhören sich dauernd in mein Leben einzumischen, wäre das alles nicht passiert. Nichts davon.

,,Mad, du kommst jetzt mit !" Tyler baute sich vor mir auf doch er machte mir keine Angst. Klar, war es ein Warnzeichen, denn wenn Tyler sauer war, dann war er wirklich sauer.
Doch ich bin kein Kind mehr, was von der Welt nichts versteht und das sollte er langsam auch begreifen.

,,Und was wenn nicht ?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und ging ein paar Schritte zurück.

Dieser Bastard hat mir gar nichts mehr zu sagen - schon lange nicht mehr.

,,Ich meine es ernst, du kommst jetzt mit bevor ich dich zurück zerre !" er wollte gerade wieder mein Handgelenk packen, als ich diese gekonnt zurück zog und ihm dabei im Gesicht erwischte.

,,Das ist alles nur deine Schuld !" Ich merkte wie sich meine Augen mit Tränen füllten und meine Sicht noch verschwommender wurde, als sie ohne hin durch den Alkohol schon war.

Tyler stand einfach nur da und hielt sich fassungslos die Wange, während ich langsam die Kontrolle verlor.
,,Würdest du endlich aufhören dich in mein Leben einzumischen hätten ich und Connor eine Chance gehabt, aber nein, mein ach so toller Bruder muss sich immer in meine Angelegenheit einmischen !"

,,Dieses Arschloch hat dich doch nur benutzt !" er schmiss verständnislos die Hände in die Luft während ich die Zähne zusammen biss.

Es lag schwarz auf weiß, dass Connor nie etwas ernstes von mir wollte, aber konnte man das wirklich als ausnutzen bezeichnen ?

,,Ich bin kein kleines Kind mehr Ty ! Außerdem ist es meine Sache, mit wem ich ins Bett steige." Zischte ich zurück und presste ihn meinen Zeigefinger gegen die Brust.

,,Nein, es geht mich erst was an, wenn Connor dabei im Spiel ist !" Er wurde lauter und hielt mich wieder am Handgelenk fest.
Dieser Schmerz. Er war genauso real, wie der Herzschmerz den ich mit mir rumschleppte. Dieses Gefühl, als würde dein Herz gleich in tausend Teile springen, in der Hoffnung, es wäre danach wieder besser.

,,Ich hasse dich Ty, hörst du ? Ich hasse dich !"
Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und stürmte an ihm vorbei Richtung A Flügel.

Er versuchte noch mir hinterher zurufen, doch ich ignorierte ihn und ging stur weiter.

Mittlerweile ließ ich meinen Tränen freien Lauf und somit löste sich endlich dieser schmerzhafte und schwere Kloß in meinem Hals, der schon viel zu lange in ihm steckte.

Eigentlich hatte ich vor zurück in den A Flügel zu gehen, entschied mich dann aber wieder dagegen.
Ich brauchte Zeit für mich und kehrte deshalb wieder um.
Doch ich ging nicht zurück zu dem See, sondern ging zu einer kleinen Lichtung die etwas weiter vom See entfernt war.

Schon damals bin ich immer hier hergekommen, wenn es mir mal richtig mies ging.

Hier war ich alleine, für mich selbst. Ich musste mit niemanden reden und mich auch niemanden erklären... rechtfertigen.
Ich hatte es so satt immer diejenige zu sein, die es immer verbal in die fresse bekam.

Ist es zu viel verlangt glücklich zu sein ?

Bei der Lichtung ließ ich mich dann einfach ins Gras sinken, dass im Mondlicht weiß glitzertet.
Es fühlte sich weich an, wie ein Kissen.

Meinen Körper ließ ich langsam nach hinten fallen und konnte direkt in die sternenklare Nacht gucken.

Mittlerweile drehten sich die Sterne über mir nicht mehr und meine Sicht wurde klarer.
Ich konnte endlich diese hell leuchtenden Sterne über mir sehen und bewundern.

,,Muss toll sein ein Stern zu sein." murmelte ich und schloss dabei die Augen.

,,Also ich hätte keinen Bock darauf, alleine in einem dunklen Universum zu schweben."

Ich riss die Augen auf und sah direkt über mir eine schwarze Gestalt mit langen Haaren.
Diese Stimme kannte ich zu gut und genau so gut hasste ich diese person zu der diese Stimme gehörte.

,,Was willst du, Lucy ?" langsam richtete ich mich auf und sie trat einen Schritt zurück.

,,Das gleiche könnte ich dich auch fragen." sie verschränkte die Arme und ich kniff nur genervt die Augen zusammen.

,,Verzieh dich einfach." zischte ich und stand auf. Was hatte die bitte hier zu suchen ?

Ich konnte Lucy noch nie leiden, besonders, weil sie immer an Conner klebte. Klar, die beiden waren Freunde, aber trotzdem. Es machte mich wütend.

,,Du solltest hier nicht alleine umherstreifen. Es ist gefährlich." Lucy seufzte schwer und ließ dann die Arme wieder fallen.
Machte sie sich gerade Sorgen um mich ? Im Ernst ?

,,Ich brauche deine Besorgnis nicht, also verzeih dich" ich setzte mich in Bewegung und ließ sie einfach stehen. Sie hatte mir absolut gar nichts zu sagen. Soll sie sich doch ihre Sorge in den arsch Schieben.

Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt