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Der Papierhaufen auf meinem Schreibtisch wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Elaysa brauchte die Dokumente bis morgen zum nächsten Meeting mit einen chinesischen Geschäftspartner. Ich war nicht die einzige Angestellte und Assistentin, aber nur ich bekam den Berg an Arbeit, obwohl ich schon seit zwei Stunden Feierabend gehabt hätte. Immer wieder betonte sie, was sie denn alles für mich geopfert hätte und wie hart sie für uns beide arbeiten würde. Deswegen durfte ich nichts sagen und brav meine Überstunden erhöhen.
Dann erhielt ich schließlich einen Anruf von ihr.
,,Moreille"
          ,,Camille, komm in einer halben Stunde zu mir nach Hause zum Essen. Ich möchte dir jemanden vorstellen und trag bitte etwas elegantes, nicht wie immer diesen alten Fetzen"
,,Das Kleid gehörte unserer Mutter"
          ,,Mum ist tot. Lass es endlich ruhen und lege das Kleid weg. Es sieht aus, als wärst du aus dem Grab gestiegen"
Ohne Weiteres legte sie auf, bevor ich sie noch fragen konnte, wer der Besuch war und warum ihr Charakter wieder den Schein hinterließ, dass sie eine eingebildete kleine Bitch war. Seufzend beendete ich den Berg in der Zeit, fuhr zu mir nach Hause und kleidete mich um. Anschließend betrachtete ich mich im Spiegel und hielt es für ausreichend, was ich für den Abend trug. Wenn meine Schwester sagte, dass ich zum Essen kommen sollte, dann waren mit höchster Sicherheit mehrere Gäste eingeladen und sie feierte wieder eine große Partie, die einer Gala-Veranstaltung glich.
In einem schwarzen mittellangen Kleid, dass kurz über meine Knie reichte und meine dünnen Beine veranschaulichte, musste reichen für Elaysa. Sie würde natürlich in einem Prinzessinnenkleid auftauchen und alle Augen auf sich reißen. Ich bildete mir schon ein, wieder allein mit einigen Gläsern Champagner in der Ecke zu sitzen oder draußen auf dem weiten Balkon zu sitzen und nur gedämpft die Stimmen der Gesellschaft zu hören. Wie sehr ich die Öffentlichkeit hasste. Elaysa mochte die Aufmerksamkeit. Sie brauchte das für ihr Geschäftsimage und spielte die liebende und fürsorgliche Schwester, aber was für ein Biest sie in Wirklichkeit war, sah niemand, abgesehen von ihrem Exfreund Raphael Cortez. Ihn mochte ich zwar auch nicht besonders, aber er war höflich und anständig. Er wusste, wie er eine Frau zu behandeln hatte, obwohl er nicht der gefühlsmächtigste Mensch war. Elaysa war über alle Ohren in ihn verliebt. Warum sie sich damals trotzdem von ihm trennte? Reine Dummheit.

Nach exakt 30 Minuten erreichte ich das riesige Haus meiner Schwester im stilvollen Beige und einer abstrakten modernen Architektur. Ich parkte meinen silbernen Mustang abseits der elenden Menschenmassen und lief allein zum Haupteingang hinein. Die Treppen schlenderte ich vorsichtig in High Heels hinauf und dann lief ich durch den großen, leeren Eingangsbereich, der im atemberaubenden Gold schimmerte. Sie mochte es nunmal prunkvoll, woran ich nicht unbedingt Gefallen fand, aber es war ihr Haus. Es hatte mich nicht zu interessieren, in welchem Farbton sie ihre Wände strich und wie sie das Innenleben des Hauses einrichtete. Elegant bewegte ich mich in Richtung Gesellschaftssaal und griff unterwegs bereits nach einem Glas Champagner.

Schließlich erwartete mich genau das, was ich erwartete

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Schließlich erwartete mich genau das, was ich erwartete. Elaysa unterhielt sich mit dem chinesischen Mann, der Millionen an den Fingern zählte. Sie lachte falsch und strich sich verführerisch eine Strähne hinter das Ohr.

All I know 'bout youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt