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"Ja!" Antworteten beide freudig.

"Okay, dann ist es also beschlossene Sache. Lasst uns den Zug nehmen, dann sind wir im Handumdrehen da. Ich bezahle!" Klärte Taehyung den Rest und alle nickten zustimmend.

Yoongi fühlte sich allerdings immer noch nicht ganz wohl bei der Sache, dass Taehyung für sie alle zahlen würde. Zwar hatte der jüngere genug Geld und Yoongi so gut wie gar keins zu Verfügung, aber er fühlte sich trotzdem schlecht dabei.

[..]

Nach einer halben Stunde Zugfahrt hatten sie den Freizeitpark in der Nähe ihres Wohnortes erreicht.

Während Jungkook und Jimin sofort aufgedreht und glücklich vorliefen, schlenderte Yoongi skeptisch auf den Park zu. Er war noch nie Achterbahn gefahren und für ihn sahen diese Teile ziemlich gruselig aus.

Unbewusst griff er nach Taehyungs Hand und guckte mit sich großen Augen um, nachdem sie das große Eingangstor überwunden hatten.

"Muss ich wirklich in so ein Ding rein?" Fragte er, während eine Achterbahn voller schreiender Leute an ihnen vorbeifuhr.

"Oh ja, das musst du! Ich passe ja auf dich auf." Taehyung lächelte, zog Yoongi näher zu sich und stellte sich mit ihm an der ersten Achterbahn an.

Jungkook und Jimin waren irgendwo anders hingegangen, aber sie sorgten sich nicht, weil sie einen Treffpunkt abgemacht hatten, an dem sie sich an einer bestimmten Uhrzeit treffen würden.

"Komm!" Taehyung zog Yoongi mit sich mit und zusammen stiegen sie in die erste Achterbahn ein.

Yoongi wurde erst bewusst, dass sie das Teil wirklich fahren würden, als sich der Gurt bereits geschlossen hatte.

Etwas ängstlich klammerte er sich an Taehyungs Oberarm, als die Achterbahn langsam losfuhr und erst mal einen langen Weg bis zu ihrem höchsten Punkt hinter sich ließ.

Ängstlich quiekte Yoongi auf, als sie kurz vor dem ersten Fall waren und krallte sich so fest es ging an Taehyung fest.

Dann fuhren sie auch schon runter, begleitet mit Yoongis Schreien und das vieler anderer.

Taehyung hob lächelnd seine Arme in die Luft und genoss jede einzelne Umdrehung und Abfahrt. Dabei einen kleinen Yoongi an sich geklammert zu haben, störte ihn recht wenig.

Als sie endlich wieder unten angekommen waren, löste Yoongi sich erst von seinem Freund, als die Sicherheitsgurte geöffnet wurden.

Daraufhin musste Taehyung ihn erst mal stützen, weil ihm noch ziemlich mulmig zumute war.

Mit seinen zerzausten Haaren und roten Wangen sah er echt zu süß aus, fandte Taehyung und zog Yoongi näher an sich.

"War doch gar nicht so schlimm, oder?" Fragte er lächelnd nach.

"Gar nicht so schlimm?" Yoongi blickte ihn entgeistert an.

"Das war die Hölle! Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin."

Taehyung fing an zu lachen und küsste Yoongi auf die Wange.

"Stell dich nicht so an. Wovor hast du denn überhaupt Angst? Auf Achterbahnen kann dir doch nichts passieren."

"Ich frage mich eher, wieso sich freiwillig Leute in solchen Dingern hin und her schleudern lassen!" Zischte Yoongi und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

"Ach Baby.." Taehyung seufzte, während sie durch den Park schlenderten.

"Noch eine Achterbahn, okay?"

Gequält verzog Yoongi sein Gesicht, willigte aber ein.

[..]

Aus "Noch eine Achterbahn" waren ungefähr fünf geworden, sodass Yoongi sich nur noch zerzaust und erschöpft an ihrem Treffpunkt mit Jungkook und Jimin gegen Taehyung lehnen konnte.

"Wie siehst du denn aus?" Jungkook fing bei dem Anblick seines Bruders an zu lachen.

"Achterbahnen sind Höllengeräte!" Behauptete Yoongi und vergrub sein Gesicht an Taehyungs Brust. Dieser lächelte sanft und strich mit einer Hand durch Yoongis Haar, um es ein wenig zu richten.

"Also wir hatten echt Spaß, oder?" Fragte Jungkook an Jimin gewandt und grinste. Der kleinere nickte sofort als Antwort.

"Dann lasst uns jetzt nach Hause gehen." Sagte Taehyung, alle stimmten zu und sie nahmen den nächsten Zug zurück zu sich nach Hause.

Bei Taehyung angekommen verschwand Yoongi erst mal in ihr Zimmer. Ihm war immer noch mulmig zumute von den ganzen Achterbahnen und außerdem war er müde.

Die anderen blieben unten und lieferten sich einen Kampf in Mario Kart.

Als Yoongi da so alleine im Bett lag, war er natürlich total in seinen Gedanken versunken.

Er holte sein Handy raus und sah, dass ihm viele Nachrichten geschrieben hatten und fragten, ob er Suga war.

Auch wenn er das ganze nicht mehr machen musste, bekam er trotzdem Panik, als er merkte, dass ganze zwanzig Leute sich mit ihm treffen wollten.

Der eine Typ wusste, wo Yoongi bis vor kurzem gewohnt hatte und seinen echten Namen, weil Taehyung diesen vor ihm erwähnt hatte.

Was, wenn sie alle versuchen würden, ihn aufzufinden und dann sonst was mit ihm anstellten?

Er winkelte die Knie an und vergrub sein Gesicht zwischen den Armen.

Er durfte nicht an sowas denken, weil er schon jetzt nicht verhindern konnte, dass ihm einige Tränen übers Gesicht liefen.

Wieso hatte er bloß sowas mit sich machen lassen? Das ganze verfolgte ihn und er hatte schreckliche Angst davor.

Was, wenn all die Erinnerungen, die er so zurückdrängte, mit einem Mal wiederkamen und er entgültig verrückt wurde? Er wusste zwar, was die Männer mit ihm gemacht hatten, doch verdrängte es so gut, dass er sich nicht daran erinnern konnte. Aber man konnte ja nie wissen, ob sie nicht doch irgendwann zurückkommen würden.

Er spürte, wie sich seine Brust immer mehr zuschnürte und er immer mehr weinen musste.

Er wusste, dass er gerade eine Panikattacke bekam, konnte aber recht wenig dagegen unternehmen.

Ein Schluchzen entbahnte sich seiner Kehle und er krümmte sich noch mehr zusammen.

Hätte er nicht irgendwas anderes machen können, wie zum Beispiel mit Drogen dealen? Nein, er hatte sich immer wieder missbrauchen lassen und das würde ihn jetzt verfolgen.

Er fing mehr an weinen und als er seinen Kopf hob sah er, dass er am ganzen Leib zitterte. Er konnte nicht mal mehr aufstehen, obwohl er jetzt am liebsten runter zu Taehyung gegangen wäre und sich in seine Arme geworfen hätte.

Wieder schluchzte Yoongi laut und krallte seine Hände an seinen Knien fest.

"Tae... Tae..." flüsterte er immer wieder, aber natürlich hörte Taehyung ihn nicht.

ßΛSҠƐŦßΛĿĿ | ŦΛƐƓĪWo Geschichten leben. Entdecke jetzt