**Bens Sicht**Es sind jetzt schon fast drei Wochen vergangen und Rey ist immer noch unterwegs. Was mir aber viel mehr Sorgen bereitete war, dass sie sich bisher noch nicht gemeldet hatte. Obwohl sie mit einem sehr einfachen Schiff, einem kleinen Transporter, los geflogen ist, besaß dieser alle nötigen technischen Ausstattungen und es wäre deshalb für sie kein Problem gewesen sich zu melden.
Meine Mutter versuchte sich das Ganze schön zu reden und meinte immer, Rey würde sich einfach zu sehr auf die Mission konzentrieren. Das konnte gut möglich sein, vor allem weil es um ihre Eltern ging aber trotzdem war sie ein sehr zuverlässiger Mensch und würde so was nicht einfach vergessen.
Ich versuchte mich, wie fast jeden Tag abzulenken und ging dafür in den Wald hinter der Basis trainieren. Auch wenn ich nicht mehr zur der Ersten Ordnung gehörte, behielt ich mein rotes Lichtschwert mit den zwei kleinen Klingen an den Seiten, ich konnte damit einfach sehr gut umgehen und kurz vor dem großen Angriff ein neues Lichtschwert zu benutzen, hätte mir das Kämpfen nur erschwert.Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte, lief ich fast in den Piloten, mit dem Rey sich zerstritten hatte, hinein. Verwirrt blinzelte er mich an, klopfte sich angewidert die Klamotten glatt und setzte zum gehen an. Ich hielt ihn aber mit einem lauten: »Halt!«, auf. Er stoppte sofort in seiner Bewegung und drehte sich fragend zu mir um.
»Was?«, spuckte er seine Wort förmlich aus.
»Wir sollten mal reden«, sagte ich mit einer kraftvollen Stimme.
»Ich weiß nicht, was ich mit dir zu bereden hätte«, blickte er mich gereizt an.
»Es geht um Rey«, klärte ich den schwarzhaarigen Mann auf.
»Ja und sie interessiert mich genauso wenig wie dich«, fasste er in kurzen Worten zusammen. Genervt von seiner Dickköpfigkeit, stellte ich mich mit verschränkten Armen vor ihn hin und gab ein leises Stöhnen von mir.
»Was willst du von mir?«, gab er kurz darauf nach. Erleichtert atmete ich aus und fing dann direkt an zu erzählen.
»Ich weiß ihr denkt von Rey, dass sie euch verraten hätte aber es war ganz anders. Das erste Mal als wir uns begegnet sind auf Takodana, spürte ich sofort eine Verbindung zu ihr. Zuerst versuchte ich dies einfach zu ignorieren, doch nach einiger Zeit wurde es immer stärker und als aus heiterem Himmel eine Machtverbindung zwischen uns entstand, fingen wir an uns besser kennenzulernen.
Irgendwann baute ich mit Rey eine Art Freundschaft auf aber es war mehr als das. Kurze Zeit später fingen wir an unsere Geheimnisse und Probleme, die uns bedrückten zu teilen. Als sie mir von ihrem Erlebnis in einer der Höhlen auf Ahch-To erzählte, versuchte ich ihr das Gefühl der Einsamkeit zu nehmen. Sie tat es mir gleich und streckte mir ihre Hand entgegen.
Nachdem ich meine ebenfalls in ihre Richtung hielt und sie sich berührten, sahen wir die Vergangenheit und Zukunft des jeweiligen anderen. Luke, mein Onkel, war der Einzige, der davon wusste, weil er genau in diesem Moment herein eilte und uns beide somit trennte. Rey schien mein jetziges Leben erkannt zu haben und verließ deshalb den Planeten. Als ich dann ihre Anwesenheit in der Nähe der früheren Supremacy spürte, wurde sie auf Befehl von Snoke in seinen Thronsaal gebracht. Er stellte mir meine letzte Aufgabe, die daraus bestand Rey zu vernichten. Natürlich konnte ich das nicht tun, nutzte dann aber die passende Gelegenheit und tötete dafür Snoke. Nach einem langen Kampf gegen seine Leibwache, wollte ich Rey anbieten bei mir zu bleiben und der Ersten Ordnung zu folgen.
Ich strebte eigentlich nie danach, sie so werden zulassen wie die anderen, Rey sollte nur bei mir bleiben. Es war egoistisch so zu denken, sie hatte ja ihren eigenen Willen und der lag genau andersherum. Sie hingegen hatte in mir Hoffnung gesteckt und wollte das ich zurück auf die hellen Seite komme. Aber meiner Mutter einfach unter die Augen zutreten, konnte ich nicht. Wie auch? Ich hatte meinen eigenen Vater ermordet. Ab dem Zeitpunkt trennten sich unsere Wege für längere Zeit. Doch als ich sie durch die Machtverbindung auf einer Hochzeit wieder sah und bemerkte wie unglücklich Rey dabei war, konnte ich nicht anders und musste sie wiedersehen. Wir kamen uns erneut näher und schließlich auch zusammen. Rey hatte nicht die Absicht euch zu verraten, dass tat sie auch nie«, beendete ich mit einem leichten Schlucken meinen Satz.Der Pilot stand nur mit offenem Mund da und bewegte sich keinen Zentimeter. Ich wartete ganz ruhig, bis er wieder zu sich kam.
»Das heißt Rey hat jemanden gebraucht, mit dem sie reden konnte und hat das du eigentlich der Feind des Widerstandes warst ausgeblendet, weil du...«, versuchte er die Geschichte zu verstehen, was ihm nicht so ganz gelang und deshalb half ich ein wenig nach.
»Weil ich in diesem Augenblick für sie da war und ihr zuhörte. Ich kenne das Gefühl allein zu sein, deshalb konnte ich Rey verstehen und nachvollziehen, was sie gerade durch machen musste«, beendete ich seinen angefangenen Satz mit neutraler Stimme. Nickend kam der Pilot einen Schritt auf mich zu und musterte mich kurz, bevor er sagte: »Obwohl du mal der Feind von uns warst und mich gefoltert hast, werde ich dir verzeihen, was passiert ist. Das Leben kann hart sein und es läuft nicht immer, so wie man sich das wünscht. Auch ich bin mal auf die schiefe Bahn geraten und habe viel Mist gebaut. Trotzdem hat man mir verziehen und geholfen auf dem Weg zu bleiben. Jeder verdient eine zweite Chance und deshalb Willkommen beim Widerstand Ben«, erklärte er mit einem zögerlichen Lächeln. Überrascht blinzelte ich ihn an, bis sich auf meinem Gesicht ebenfalls ein Lächeln widerspiegelte.
»Danke... Poe«, gab ich zögerlich von mir. Er hatte mich zwar nach meinem Namen genannt aber war das auch für ihn in Ordnung? Ich wollte nicht einen erneuten Streit vom Zaun brechen und hoffte innig, das es auch dabei blieb. Unentschlossen sah er mich an, fing danach trotzdem an zu lachen, legte seine Hand auf meine Schulter und sprach amüsiert: »War doch nur Spaß, du kannst mich ruhig Poe nennen, Kumpel.«, Irritiert runzelte ich die Stirn und schaute ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck an.Es brachte mich innerlich zum Schmunzeln, als ich daran denken musste, wie mein früheres Dasein als Kylo Ren wohl reagieren hätte, wenn er wüsste, das ich irgendwann mit dem Piloten Frieden schließe würde.
»Hast du mittlerweile was von Rey gehört?«, wollte Poe plötzlich von mir wissen.
»Nein, immer noch nicht«, antwortete ich enttäuscht.
»Ich bin mir sicher, dass sie sich bald melden wird«, sah er mich mit einen bemitleideten Blick an. Ich zuckte mit den Schultern und ließ meinen Kopf betrübt zum Boden hängen.
»Was ist, wenn ihr etwas passiert ist?«, fragte ich melancholisch.
»Das bezweifel ich, du weißt doch, dass Rey nichts so schnell bezwingen kann«, sprach er aufmunternd zu mir.
»Ja, das stimmt«, schloss ich mich seiner Aussage an.
»Was hattest du eigentlich gerade vor?«, erkundigte sich Poe.
»Ich wollte trainieren gehen«, antwortete ich schlicht.
»Wie wäre es, wenn ich mit dir komme und du mir ein paar dieser Macht Tricks zeigst und ich dir dafür etwas über die Funktionen der neuen Maschinen des Widerstandes erkläre?«, bot er mir an. Nickend stimmte ich ihm zu und als wir gerade losgehen wollten, kam ein entsetztes: »Was machst du bei diesem Mörder?« Ertappt drehte Poe sich um und ich folgte seiner Bewegung. Gegenüber von uns stand FN-2187, genauer gesagt Finn, wie Rey ihn nannte. Mit angespanntem Kiefer kam er auf uns zu und blickte dabei immer wieder angestrengt zwischen Poe und mir hin und her.———————————
Dieses Mal ein nicht so spannendes Kapitel aber dafür herrscht zwischen Poe und Ben kein Krieg mehr. Aber was ist mit Finn? Wird er genauso reagieren, wenn er die Geschichte von Ben hört? Und eine Frage habe ich noch an euch, stört euch es sehr das die Stimmung zu den Charakteren sich so schnell ändern? Weil ich mich hauptsächlich auf die Story konzentriere und das oft eher im Hintergrund lasse.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanficDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...