„Tut mir leid... ich kann es leider nicht ändern", vertröstete er sie.
„Severus...", sie hielt ihn davon ab das Bett zu verlassen, „kann ich dich nicht mal an deinem Geburtstag mit irgendetwas locken?", sie schob das T-Shirt hoch, das sie zum Schlafen trug, wollte es sich über den Kopf ziehen, als er sie aufhielt.
„Ein anderes Mal, in Ordnung?", er lächelte matt, befreite sich dann aus ihrem Griff und stand auf.
„Du hast mich seit Tagen nicht mehr angefasst...", stellte sie unsicher fest, wollte etwas in seinem Blick erkennen, aber fand nicht viel.
Er sagte nichts, wandte den Blick auf den Boden.
„Du musst es natürlich auch nicht, wenn du nicht willst... aber... dann sag mir bitte was Sache ist. Dann muss ich nicht warten und du musst dir keine Ausreden überlegen.", sagte sie leise, sah ihn traurig lächelnd an.
„Was Sache ist? Ausreden?", er sah sie verwirrt an, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, sie dachte ernsthaft, dass er nicht mit ihr schlafen wollen würde weil er kein Interesse mehr an ihr hatte und sich jetzt Ausreden einfallen ließ?
„Es tut mir leid, dass ich dir diesen Eindruck vermittelt habe... es scheint in der letzten Zeit mache ich vieles falsch.", meinte er dunkel.
„Es ist in Ordnung...", sie versuchte stark zu bleiben, aber er sah ihre Trauer in ihrem Blick, sie stand auf, ging aus dem Schlafzimmer, wurde von Severus aufgehalten.
„Wo willst du hin?", er suchte ihren Blick, „Ich gehe dir nicht absichtlich aus dem Weg... ich habe nur viel zu tun... ich wünschte, ich könnte dir sagen was los ist.", er nahm ihre Hand in seine und drückte sie sanft, „Ich möchte nicht, dass du gehst.", er zog sie zu sich, hielt ihren Kopf und küsste sie, das erste Mal nach dieser schier unendlichen Zeit wollend und verlangend, Hermine drückte sich ihm entgegen, schmiegte einen Arm um seinen Hals, wollte ihn gerade zurück ins Schlafzimmer schieben als er sich von ihr löste.
„Ich möchte wirklich nicht, dass du gehst...", er hielt ihr Gesicht fest, drückte ihr kurz seine Lippen auf und löste sich wieder, „aber ich muss jetzt leider gehen...", er schob sie zurück auf das Bett, entfernte sich dann wieder von ihr, „wir holen das heute Mittag nach! Versprochen!", er machte sich magisch frisch, zauberte sich seine Kleidung an und verließ dann mit schnellen Schritten seine Räume.Hermine stand genervt auf, ging ins Bad und nahm eine heiße Dusche, sie überlegte sich wie sie ihn heute Mittag am besten verführen könnte, schäumte ihre Haare ein, spülte sie wieder aus, stieg aus der Dusche und trocknete sich weiter nachdenklich ab. Sie sah in den Spiegel, sie fühlte sich an und für sich gut, aber sie vermisste seine Hände an ihr und noch etwas ganz anderes.
Sie konnte es kaum abwarten endlich heute Mittag mit ihm das Bett zu teilen und lächelte verträumt bei dem Gedanken, strich sich unbewusst über den Nacken und den Hals, schob ihre Hand über ihr Dekolleté und hielt dann inne, sie sah sich wieder an, schüttelte den Kopf, wenn Severus wüsste wie sehr du dich nach ihm verzerrst..., ihre inne Stimme zog sie wieder auf, es wirkt schon ein wenig verzweifelt..., höhnte sie weiter.
Sie seufzte auf, verdrehte die Augen, trocknete ihre Haare magisch, besah sich ihre Erscheinung.
Sie liebte ihre Locken, aber heute wollte sie etwas anderes ausprobieren, also glättete sie ihre Haare magisch, legte ein leichtes Make-Up auf und zog sich etwas Schönes an.
Mittlerweile hatte sie eine nicht zu verachtende Menge an Kleidung in seinem Schrank, sie zog ein enganliegendes Oberteil mit einem recht großen Ausschnitt an, der aber von einer Kreuzschnürung zusammengezogen wurde und dadurch nur relativ wenig Haut zeigt, gerade so gut, um die Fantasie anzuregen.Die ersten Stunden des Tages verbrachte sie auf der Couch, las in den verschiedenen interessanten Büchern, frühstückte liegend das, was die Hauselfen ihr gebracht hatten, zauberte einige kleine Zauber.
Kleine Vögel, die durch die Gegend flogen, wie schon vor drei Jahren in Hogwarts, sie hatte sie noch verbessert. Sie zauberte Lavendel, belegte ihn mit einem Unvergänglichkeitszauber und legte einige Stängel unter die Kopfkissen auf dem Bett. Sie wollte sich die restliche Zeit bis Severus wiederkam mit einem kleinen Spaziergang vertreiben, verließ die Kerker und ging gut gelaunt durch die Eingangshalle, stoppte, als sie ihr bekannte Stimmen wahrnahm.„Ich freu mich wirklich, dass du deinen Geburtstag wieder in Hogwarts verbringst", sagte McGonagall, umarmte Severus und klopfte ihm auf den Arm.
„Ich freue mich auch, das kannst du mir glauben", er wirkte gelöst, lachte fast schon.
Hermine ging langsam näher, sie wusste, dass es nicht richtig war zu lauschen, aber sie wollte gerne wissen, worüber sie sprachen.
„Darf ich noch etwas Persönliches an dich richten?", fragte die Schulleitung und musterte ihn.
„Hast du dich je davon abhalten lassen?", er zog eine Augenbraue nach oben.
„Die Sache mit Miss Granger...", sie räusperte sich kurz und fuhr dann fort, „ich weiß nicht genau, was da zwischen euch ist", Hermine hörte den Umschwung in ihrer Stimme und schluckte, „aber falls Hermine ihr letztes Jahr wiederholen wollen sollte, dann muss das aufhören."
„Ich weiß nicht was du glaubst, was da ist... ich bin mir sicher, Miss Granger hat einen Plan was ihre Zukunft angeht.", er lächelte sie beruhigend an.
Hermine dachte nach, woher wusste McGonagall etwas?
Und was meinte sie damit, dass es aufhören müsse, falls sie zurück nach Hogwarts als Schülerin kommen würde?
„Severus, es ist mein Ernst. Du weißt, dass ich als Schulleitung eine Beziehung zwischen Professoren und Schülern nicht dulden kann...", sagte sie bestimmt, die Strenge war deutlich zu hören.
Hermine glaubte sich verhört zu haben, eine Beziehung?
Zwischen Professoren und Schülern? Sie war weder eine Schülerin, noch war er ein Professor.
„Ich habe vernommen, was du gesagt hast und ich respektiere deine Regeln.", sagte er freundlich.
„Ich bin so froh, dass ich meinen besten Professor zurück habe", McGonagall wirkte wirklich glücklich.
„Dann ist dir dein bester Professor bestimmt eine Gehaltserhöhung wert, oder?", er lächelte süffisant, lachte dann und wollte die Große Halle verlassen, stoppte ruckartig, als er Hermine vor der Halle sah, die ihn fassungslos anstarrte.Ihr Blick war enttäuscht, wütend, sie legte den Kopf schief, schüttelte ihn leicht.
Severus ging auf sie zu, McGonagall sah ihm fast schon besorgt nach, vermied es Hermine direkt in die Augen zu sehen, denn ihr Blick war vernichtend.
„Hermine...", er hob die Hände, sein Blick war bittend.
„Wann wolltest du mir das sagen?", sie sah ihn anklagend an, ihre Stimme zitterte vor Wut.
„Nicht hier", sagte er gepresst leise.
„Nicht hier?", wiederholte sie laut, „Warum nicht? Offenbar ist das doch jetzt wieder dein Zuhause. Dein Job. Dein Leben.", sie wurde immer lauter und enttäuschter.
„Bitte", knurrte er.
Sie schnaubte, schüttelte den Kopf, rannte dann zurück in die Kerker, stürmte in seine Räume und wartete, er kam keine Sekunde später an, schloss die Tür, gerade im richtigen Moment bevor sie lospolterte.
„Wie hast du dir das vorgestellt, Severus? Kannst du mir das erklären?", fragte sie anklagend.
„Was spricht denn dagegen, wenn ich hier lehre? Ist es so schlimm hier zu wohnen?", fragte er nun seinerseits laut.
„Hast du dir überlegt, wie ich mich dabei fühle? Was denken die Leute, wenn wir hier wohnen und du gehst deinem Job nach und ich...? Was mache ich? Vielleicht wollte ich wirklich meinen Abschluss machen, warum hast du nicht mit mir darüber gesprochen?!", sie zuckte enttäuscht mit den Schultern, lief aufgeregt in seinem Wohnzimmer umher.
„Du wolltest zurück? Du hast doch immer gesagt, dass du nicht nach Hogwarts willst...", er war leise, starrte sie an.
„Vielleicht... hab ich meine Meinung geändert...", gab sie leise zu.
Er strich sich über die Augen und die Haare nachhinten, sah nach oben und atmete durch, „in Ordnung... wir... kriegen das hin."
„Ach wirklich?!", schrie sie, drehte sich zu ihm, sie bebte.
„Ja... komme, was wolle.", er nickte.
„Hör auf damit", sie schüttelte den Kopf.
„Du kriegst einen eigenen Raum, du würdest bestimmt wieder Schülersprecher werden... Slughorn könnte deinen Kurs übernehmen. Niemand würde etwas merken.", seine Augen flogen über ihr Gesicht.
„Es merken doch jetzt schon alle", ihre Augen füllten sich mit Tränen, „du würdest deine Anstellung riskieren, ich meinen Abschluss... die Leute würden reden."
„Die Leute sind mir egal!", er fasste an ihre Schultern, drückte sie, wollte sie zu sich ziehen.„Severus... es hat keinen Sinn. Wenn du hier lehrst, dann können wir das nicht so weiterführen... ich kann hier nicht wohnen, ich kann hier nicht Schülerin sein, ich kann meine Gefühle für dich nicht vergessen oder unterdrücken. Nicht abhaken, was zwischen uns war... die gemeinsamen Nächte, die Küsse, die Intimität... ich würde immer daran denken, was mir fehlt, wenn ich dich sehen würde und nicht zu dir könnte.", sie befreite sich aus seinem Griff, die Tränen liefen über ihre Wangen, sie wandte den Blick ab, zauberte ihre Sachen in eine Tasche und ging an ihm vorbei.
„Hermine, du kannst nicht gehen.", er hielt sie am Arm fest.
Sie drehte sich langsam zu ihm, sah ihn eindringlich an, ihre Blicke verschmolzen, Rehbraun mit Obsidian.
„Ich muss", flüsterte sie, zog ihre Hand aus seinen Fingern und stürmte aus seinem Raum, rannte die Kerker entlang, rannte weiter aus der Eingangshalle, durch den Innenhof über die Brücke und disapparierte an der Grenze.
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Der Duft von Lavendel
FanficSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...