Kapitel 66: Der erste Schritt

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„Liebe Hermine,
hier sind die Daten des Verlegers. Ich habe ihm von deinen Bildern erzählt und, dass selbst Severus Snape sie hochgelobt hat und ohne sie gesehen zu haben, da vertraue ich ihm.
Er war sehr interessiert und würde sich gerne mit dir zusammensetzen. Ich hoffe du ergreifst die Chance.
Hochachtungsvoll,
Kingsley Shacklebolt, Zaubereiminister"

Auf der zweiten Seite waren die Daten, Hermine las sie sich durch, das ist nicht weit von hier, dachte sie.
Sie nahm den Brief, ging ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch und las immer und immer wieder den Brief durch. Kingsley servierte ihr quasi die Chance auf dem Silbertablett, sie wäre wirklich dumm, wenn sie sie nicht nehmen würde. Sie könnte Zeichnen, würde vielleicht dafür sogar Geld bekommen.
Nachdem sie das Für und Wider aufgeschrieben hatte, zog sie sich um, band ihre Haare zu einem Zopf, suchte alle ihre Zeichnungen zusammen, verstaute sie sicher in einer Mappe in einer Tasche und machte sich dann zu der von Kingsley aufgeschriebenen Adresse auf.
Sie apparierte in eine kleine Seitenstraße, lief dann über eine große Hauptstraße zu einem großen Gebäude, die Fassade war beinahe komplett aus Glas.
Sie schluckte, das sollte ihr Ziel sein? Las das Schild „Thames & Hudson", sie wusste, dass dieser Verlag groß war, sich besonders auf Kunst, Architektur und Design spezialisierte, Kingsley hatte Kontakte zum Chef dieses Verlags?
Unsicher ging sie in die Eingangshalle, alles war so groß und geräumig, hell, beinahe schon futuristisch. Eine junge Frau saß am Empfang, tippte schnell auf der Tatstatur des Computers und sah auf, als Hermine sich näherte.

„Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie freundlich, sie hatte eine angenehm helle Stimme, sprach sehr melodisch.
„Guten Tag", Hermine stotterte leicht, „ja... ich.. habe diese Adresse von Mr Shacklebolt... er sagte mir, dass er mit dem Verleger Mr... Neuster gesprochen und ihm von meinen Zeichnungen erzählt hatte.", sagte sie verlegen, es war ihr ein wenig unangenehm mit ihren Zeichnungen wirklich in einem Kunstverlag zu stehen.
„Sie müssen Miss Granger sein!", die Empfangsdame sah sie begeistert an, „Mr Shacklebolt hat Mr Neuster schon viel erzählt! Er ist so gespannt und erwartet Sie. Ich werde ihn darüber informieren, dass Sie hier sind. Einen Moment.", sie lächelte sie fast schon überschwänglich an, wählte eine Nummer auf dem Telefon.
„Mr Neuster, Miss Granger steht hier unten.... Ja genau.... In Ordnung, ich schicke sie hoch.", sie legte den Hörer wieder auf, kam hinter dem Empfang herum, führte Hermine zu einem weißen Aufzug hinter einer Ecke.
„Sie fahren nach ganz oben, dann gehen Sie den Gang entlang und nehmen die erste Tür links nach der Ecke. Keine Sorge, Sie werden es finden.", meinte sie freundlich, Hermine trat ein, zog die Tasche mit den Bildern näher an ihren Körper und drückte auf den obersten Knopf.
Sieben Etagen nach oben? Man hat bestimmt einen fantastischen Blick auf London..., dachte sie, atmete dann tief ein und aus und war schneller oben, als sie dachte.
Die Türen öffneten sich, der Gang war hell und genauso weitläufig wie der Empfang. Sie lief schnell über den Flur, bog an der einzigen Ecke ab, die es dort gab und klopfte an die erste Tür auf der linken Seite.

„Herein", sie hörte eine kratzige Stimme hinter der Tür, dann ein Räuspern, sie öffnete die Tür, trat vorsichtig ein und staunte nicht schlecht, als sie in einem Büro stand, das aus alten Möbel mit grünem Samt bestand, die Wände waren durch das dunkle Holz der Schränke insgesamt eher duster gehalten, sie fühlte sich in eine andere Welt versetzt und genau das verriet ihr Gesichtsausdruck.
„Miss Granger, setzen Sie sich bitte", der Mann am Fenster drehte sich zu ihr, er wirkte wie Mitte 50, hatte grau melierte Schläfen und dunkles Haupthaar, irgendetwas an ihm wirkte, wenn man es erst einmal fand, wirklich sehr attraktiv. Er trug einen teuren Tweet-Anzug, der perfekt in das Bild des alten Büros passte.
„Mr Neuster... ich hoffe ich komme nicht ungelegen", sagte sie schüchtern, nahm dann auf dem Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz.
„Sie stören nicht, im Gegenteil, ich habe auf Sie gewartet.", er lächelte sie an, er wirkte sympathisch, ein Geschäftsmann, aber nicht so sehr skrupelhaft, wie manch anderer.
Seine Augen flogen aufmerksam über ihre Erscheinung, blieben an ihrer Tasche hängen.
„Kingsley hat in den höchsten Tönen von Ihnen geschwärmt Miss Granger, er sagte mir sogar, dass Professor Snape sehr begeistert sei... und das hat einiges zu bedeuten. Es ist nicht einfach Professor Snape zu begeistern. Aber Sie haben es geschafft.", er lächelte, während er sie weiter musterte. Etwas an seinem Blick verriet Hermine, dass dieser Mr Neuster sehr viel mehr von dem verstand, was er da sagte, als sie wusste.
„Woher kennen Sie Kingsley und Severus?", fragte sie skeptisch.
„Warum sollte ich unseren Zaubereiminister nicht kennen?", er lachte leicht auf.

„Sie... Sie sind ein Zauberer?", sie sah ihn fassungslos an, alles wirkte so muggelhaft, das Gebäude, der Empfang, sie wusste, dass Thames & Hudson ein großer Verlag der Muggel war, aber von einem Zauberer in der Chefetage hatte sie noch nichts gehört. Er legte seinen Zauberstab offen auf den Tisch.
„Ich verstehe Ihre Verwirrung. Ich halte mich als Zauberer bedeckt... die Welt der Muggel kann zu viele magische Wesen und Ereignisse noch nicht wirklich gut verkraften. Sie sind zu... verfahren.. zu viele... Regeln, die sie unbedingt befolgen wollen und müssen.", er lehnte sich im Stuhl zurück, überschlug die Beine und musterte sie.
„Also... weiß niemand von Ihren Angestellten etwas?", sie war erstaunt, dass er sich so anpassen konnte und unbemerkt arbeitete.
„Nein, niemand weiß etwas... und ich hoffe, dass Sie dieses Geheimnis ebenfalls für sich behalten werden. Vertrauen ist ein grundlegender Aspekt unserer Zusammenarbeit."
„Natürlich! Glauben Sie mir, ich weiß, wie es ist unter Muggeln aufzuwachsen. Mein Eltern sind Zahnärzte", sie lachte leicht.
„Ich weiß. Ich weiß alles über Sie.", er schmunzelte.
„Woher?", sie sah ihn fassungslos.
„Sie sind Teil des Goldenen Trios gewesen, Sie glauben gar nicht, was wir alles über Sie, Harry Potter und Ron Weasley wissen..."
Sie räusperte sich, „ja... das... war ein langer aufregender Teil meiner Vergangenheit.", sagte sie, wandte den Blick von ihm ab.
„Und nun wollen Sie Ihre eigene Geschichte schreiben... Ihr eigenes Leben führen.", er musterte sie.
„Wer möchte das nicht?", sie sah auf, ein kämpferischer Glanz lag in ihren Augen.
„Sie können heute den ersten Stein dafür legen.... Zeigen Sie mir Ihre Bilder?", sein Blick war offen, er wirkte sehr gespannt.
Hermine zog die Mappe heraus, drückte sie ihm in die Hand und wartete, was er dazu sagen würde.
Er öffnete sie, zog die Bilder vorsichtig heraus und breitete sie auf seinem Schreibtisch aus, er sortierte sie zu verschiedenen Bereichen.
Natur, Tiere, Menschen.

Er musterte sie, schien jeden Strich zu scannen, sah sie vielsagend an, als er die vielen Bilder von Severus sah, Hermine errötete leicht, er richtete den Blick dann wieder auf die Zeichnungen.
„Diese Bilder sind ohne Magie gezeichnet?"
„Ja... alle.", bestätigte sie.
Er besah sich den Vogel auf dem Ast, lächelte leicht.
„Was zeichnen Sie am liebsten? Ich sehe hier drei verschiedene Themen...", er lehnte sich in seinem Stuhl wieder zurück.

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