Kapitel 76: Rettung in letzter Sekunde?

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Jim fasste an ihre Hüfte, zog sie zu sich, eine Hand streichelte über ihren Oberschenkel.
„Lass deine Finger bei dir, ich warne dich.", drohte Hermine, zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf den Mann.
Er lachte, „was willst du mit dem Zahnstocher, mir die Augen ausstechen?", er versuchte ihr den Stab wegzunehmen, „Sei nicht so zickig"
Das war der Punkt, an dem Severus einschreiten musste, „das ist das Problem mit jungen Männern... sie können einfach kein nein akzeptieren.", sein dunkler Bariton hallte von den Wänden wider, schlug Jim mit voller Wucht ins Gesicht.
„Das ist nicht dein Spiel, zieh Leine Väterchen.", spottete der Jüngere.
Hermine drehte sich zu Severus, sah ihn dankbar und hilfesuchend an, Severus ging mit großen Schritten zu ihr, „sie hat gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst."
„Das ist mir wohl entgangen...", Jim lächelte eingebildet, wollte Hermine wieder zu sich ziehen, sie schlug ihm die Hand weg. Severus stellte sich vor sie, musterte ihn eindringlich.
„Hau ab, du nervst", er wollte Severus wegschieben, dieser bewegte sich keinen Millimeter, griff nach seinem Arm und drehte ihn unsanft herum, er knackte und Jim schrie auf.
„Severus nicht, du brichst ihm den Arm!", protestierte Hermine, zog ihn an einem Arm zurück.
„Das hat er eigentlich verdient.", sagte er dunkel, ließ dann von ihm ab, drehte sich zu Hermine, seine Augen glitten über sie, er musste einfach feststellen, ob sie verletzt war.
„Es geht mir gut.", versicherte Hermine, sie verstand seinen Blick sofort, er lächelte erleichtert, zuckte dann zusammen und keuchte schmerzerfüllt auf, sein Gesicht verzog sich, er drehte sich langsam zu James, er hielt sich immer noch die Hand, sah Severus böse grinsend an.
„Wo ist dein Zahnstocher jetzt?", fragte er provokant, Hermine musterte die Szene unsicher und verwirrt, Severus knurrte, ballte die Hände zu Fäusten, versuchte den Schmerz wegzuatmen, Hermine suchte immer noch nach der Quelle, fand sie schließlich und schrie leicht auf, hielt sich die Hände vor ihr Gesicht.

In Severus unterem Rücken steckte ein Messer, bis zum Anschlag, sie geriet in Panik, sie müsste mit ihm zu Madame Pomfrey, seine Wunde müsste geheilt werden, es müsste sichergestellt werden, dass keine Organe verletzt wurden. Sie sah sich panisch um, ihr Gehirn war wie vernebelt, geriet noch weiter ins Stottern.
Severus versuchte den Schmerz zu ignorieren, richtete seinen Zauberstab auf James, grinste böse und hämisch, „Legilimens."
Eine ganze Weile tauchte Severus aus Jims Kopf nicht auf, Hermine wusste nicht genau, was Severus ihn sehen ließ, aber die Angst in Jims Augen wurde größer und größer.
Es war nicht nur Angst, es war Todesangst, als würde der Wahnsinn Jims Gedanken immer weiter unter Kontrolle bringen und ihn in einen Käfig sperren.
Severus ließ seinen Stab stinken, grinste wieder böse, Jims Blick klärte sich auf, er fing an zu zittern, „Lauf!", brüllte Severus, Jim fing an zu schreien und lief kopflos davon.
Hermine sah perplex der unfassbaren Situation zu. Als sie alleine in der Gasse standen ließ er stoßweise die Luft aus seiner Lunge, drehte sich wieder langsam zu ihr, fasste sich am Rücken und hielt die Hand vor sich, sie war blutverschmiert, das Gesicht blass und fahl, die Hände zitterten. Hermine ergriff wie in Trance seine Hand, apparierte mit ihm nach Hogwarts, sie hörte ihn vor Schmerzen aufschreien, er sackte zusammen, als sie in Hogwarts ankamen.

„Komm schon Severus", sie blinzelte dicke Tränen aus den Augen, sie durfte jetzt nicht aufgeben, genauso wenig wie er. Sie versuchte ihn hochzuheben, seine Kraft verließ ihn in jeder Minute mehr, Hermines Verzweiflung war beinahe greifbar, sie schrie nach Hilfe, aber ihre Stimme verlor sich in den Weiten der Ländereien.
Wie durch Zufall apparierten McGonagall und einige andere Professoren an die Grenze, standen erschrocken vor Hermine und dem halb am Boden liegenden Severus, Minervas Augen glitten über Hermine und Severus, als würde sie erst einmal erfassen müssen, was hier gerade passierte.
„Hilfe", hauchte Hermine.
Minerva beugte sich zu Severus, legte ihm und auch Hermine eine Hand auf die Schultern und keine Sekunde später standen sie im Krankenflügel.

„POPPY!", brüllte Minerva, flutete den Raum mit Licht, zwei Schüler lagen in ihren Betten, murrten über die Lautstärke und das Licht, „RUHE!", sie schwenkte den Zauberstab ließ ihr Bett in völlige Dunkelheit verschwinden, wandte sich dann wieder zu Severus, „POPPY!!", brüllte sie noch lauter, befreite Severus bereits von seiner Jacke um feststellen zu können, woher die Verletzung kam.
Die Medihexe rannte abgehetzt in den Raum, sie trug einen Bademantel, die Haare waren verwuschelt, sie sah völlig verwirrt aus, keuchte erschrocken auf, als sie das Messer in seinem Rücken sah.
Poppy war hellwach, sie entkleidete ihn magisch, ließ die Diagnosezauber über ihn laufen, während sie ihn magisch auf ein Bett legte, „das Messer hat einige Nerven getroffen, deswegen geht es ihm so schlecht... ist es ein normales oder ist es verzaubert?", fragte sie, sah zwischen Minerva und Hermine hin und her, Minerva sah Hermine an, diese sah nur geschockt auf Severus.
„Hermine!", Minerva schreckte sie auf, sie sah fragend zu der Medihexe, diese wiederholte die Frage.
„Nein.. es ist ein normales... er hat es ihm einfach in den Rücken gestochen...", sie schüttelte den Kopf, Tränen sammelten sich wieder in ihren Augen, liefen über ihre Wange.
„Gut, das dürften wir wieder hinkriegen.", sie zog behutsam das Messer aus dem Fleisch, ein Schwall Blut drang aus der Wunde, tränkte das Bett und seinen Rücken, Hermine schluchzte auf.
Poppy drückte eine Kompresse auf die Wunde, stoppte magisch die Blutung, ließ die verletzten Nerven mit einem aufwendigen Zauber heilen.
Sie holte einige Tränke, Schmerztrank, Aufpäppeltrank, einen Trank, um die Blutproduktion anzuregen, noch dazu ein Fläschchen mit einem wirklich stinkenden Inhalt, hielt ihm das Fläschchen an die Nase. Er knurrte, öffnete flatternd die Augen, drückte ihre Hand von seinem Gesicht.
„Severus?", Poppy sprach ihn laut an.
„Schrei nicht so...", murrte er.
„Du bist im Krankenflügel", informierte die Medihexe ihn.
„So schön kann es nur in Hogwarts sein..", spottete er, „wo ist....", er setzte sich langsam auf, sah durch die Runde, „Hermine", Erleichterung machte sich auf seinem Gesicht breit.
Merlin sei Dank war sie hier.
Sie strich sich die Tränen von der Wange, schluchzte noch einige Male auf und schlang schlussendlich ihre Arme um seinen Hals, drückte ihn nah an sich.

„Miss Granger, Sie sollten sich für die erste Zeit vielleicht ein wenig zurück halten... sein Rücken wird noch ein wenig schmerzen...", mahnte Poppy, schüttelte leicht den Kopf.
„Ein wenig ist untertrieben...", er presste seine Kiefer zusammen.
„Stell dich bitte nicht so an Severus, es wurde nichts ernsthaft verletzt.", die Medihexe räumte den Platz auf.
„Dann kann ich gehen..."
„Ich möchte nicht, dass du alleine in deine Räume gehst. Wenn doch etwas ist....", protestierte Minerva.
„Er ist nicht allein... ich bin da!", warf Hermine ein, „Natürlich nur... wenn ich... darf..."
Minerva und auch Severus nickten mit einem erleichterten Lächeln, er zog sich das Hemd langsam wieder an, knöpfte einige Knöpfe zu, stand dann auf.
„Nicht so schnell", warnte Hermine, schüttelte den Kopf.
„Du hast Poppy doch gehört... es geht mir gut.", sagte er dunkel.
„Körperliche Aktivitäten für die nächsten 48 Stunden bitte auf ein Minimum reduzieren...", sie gab ihm einen vielsagenden Blick.
„Gut, dass ich sowieso keinen Sport mache...", gab er zurück.
„Das würde dir nicht schaden...", nuschelte Poppy, Minerva musste sich ein Lachen verkneifen, begleitete Hermine und Severus nach draußen.

„Danke Professor...", sagte Hermine.
„Nicht dafür, wenn etwas ist, dann schick einen Hauselfen... egal zu welcher Uhrzeit.", forderte die Schulleitung.
Hermine nickte, nahm dann Severus' Hand und ging langsam mit ihm die Gänge entlang in Richtung Kerker.
McGonagall sah ihnen hinterher, bis sie hinter einer Ecke verschwunden waren, „endlich.", sie lächelte glücklich, ging dann schnell in Richtung Büro.

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