Dieses Kapitel ist vorab schonmal für nächste Woche, da ich an Halloween unterwegs sein werde und ich euch nicht so lange warten lassen will^^
POV Maja
Dass ich ausgerechnet sie getroffen habe, hat mich nur wieder daran erinnert, was sie mir heute Nachmittag an den Kopf geworfen hat. Auf der einen Seite will ich einfach nur zu ihr, sie in den Arm nehmen und mit ihr statt Dave nach Hause gehen. Auf der anderen Seite haben mir ihre Worte so unfassbar weh getan. Ich wollte einfach nur einen schönen Abend. Meine Gefühle für ein paar Stunden auf die Seite schieben. Das Leben kann manchmal echt hart sein. Allerdings war ich sehr überrascht, als Dave plötzlich nach meiner Hand gegriffen hat. Er wollte mich doch hoffentlich nur unterstützen, oder? Als wir das Lokal verlassen hatten, hat keiner von uns etwas gesagt. Wir sind nur auf das Motorrad gestiegen und losgefahren.
Als wir vor meiner Haustür halten, steige ich ab und überreiche Dave den zweiten Helm. Auch er nimmt kurz seinen Helm ab, um sich von mir zu verabschieden. „Das war echt ein schöner Abend", sage ich und breche damit die Stille der Nacht. Die Dunkelheit verschlingt jedes Geräusch. Nur leise hört man noch den Motor des Motorrads. „Ja, das fand ich auch", erwidert Dave und kommt auf mich zu. Seine Worte hat er fast schon geflüstert, sodass sie unter dem Geräusch des Motors untergegangen wären. Es sieht mich an. Lange und trotz der Dunkelheit bin ich sicher, wieder dieses Funkeln in seinen Augen zu erkennen. Er kommt mir näher. Moment, er will mich doch jetzt nicht küssen?! Wir sind doch Freunde! Ich komme ihm mit einer Umarmung zuvor, wie wir es sonst eigentlich immer machen. Autsch, das muss weh tun. Aber er ist einer meiner besten Freunde und das weiß er doch auch, oder? Zaghaft erwidert er meine Umarmung. Als ich mich kurz darauf von ihm löse, zwinge ich mich schon fast, zu lächeln weil ich genau weiß, wie er sich jetzt fühlen muss. Er wird das schon wieder vergessen... „Danke fürs Fahren und die Einladung. Bis... morgen?" „Ja, bis dann," gibt er nur knapp von sich, lächelt genauso gezwungen wie ich gerade und setzt wieder seinen Helm auf. Kurze Zeit später sehe ich ihn wegfahren.
Das nervige Klingeln meines Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Es ist erst halb 7 und ich muss trotzdem schon aufstehen. An einem Samstag! Die restliche Schulwoche habe ich irgendwie hinter mich gebracht. Während sich Josh und Lina ständig verliebte Blicke zugeworfen haben und Lina mir von Wolke 7 herab ständig von ihm irgendwelche Sachen vorgeschwärmt hat, bin ich Frau Schneider absolut aus dem Weg gegangen. Sie allerdings hat mich zumindest wie eine normale Schülerin behandelt. Gestern wollte sie nach dem Unterricht mit mir sprechen aber ich meinte nur, dass ich keine Zeit hätte und bin gegangen. Was erwartet sie auch? Sie war schließlich diejenige, die wollte, dass ich den ganzen einen Nachmittag vergesse, sie vergesse. Dave habe ich versucht, so wie immer zu behandeln und auch, wenn es am Anfang etwas komisch war, gehen wir jetzt eigentlich wieder ganz normal miteinander um. Einmal hat er mich darauf angesprochen, ob ich mit Frau Schneider ein Problem hätte, weil die Situation im Restaurant wohl ziemlich auffällig war. Ich bin aber nicht weiter darauf eingegangen.
Mühsam stehe ich jetzt doch endlich aus meinem Bett auf, falte ordentlich meine türkis gefärbte Decke, gehe ins Bad, um mich fertig zu machen und stehe nur zwanzig Minuten später vor meinem Kleiderschrank. Heute habe ich nicht das Problem, dass ich ewig das passende Outfit raussuchen muss, da mein erster Arbeitstag im Geschäft ist und ich Arbeitsklamotten bekommen habe. Ich bin froh, dass sie mich eingestellt haben. Jetzt kann ich jeden Samstag Regale einräumen und verdiene so ein bisschen Geld. Natürlich kann ich mich auch hocharbeiten aber so sieht es erstmal am Anfang aus. Sobald ich meine dunkelblauen Arbeitsklamotten anhabe, gehe ich noch kurz frühstücken, bevor ich mich auf den Weg zum Laden mache, der nur ein paar Minuten Fußweg von unserem Haus entfernt ist.
Gerade habe ich meine erste Mittagspause. Gemütlich lehne ich im Pausenraum mit einem Kaffee an der Wand. Die Arbeit hier ist doch etwas anstrengender, als ich dachte. Die Chefin war heute Morgen kurz da, um mir ein paar Regeln zu erklären aber nach einer halben Stunde war sie dann genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen war. Gabi, eine ältere Frau, geschätzt Mitte 40, hat mir dann gezeigt, was ich heute alles einräumen muss. Sie ist wirklich sehr nett. Mit ihrer Art erinnert sie mich ein bisschen an Lina. Man kann viel Blödsinn mit ihr machen. Ich überprüfe noch kurz meine Nachrichten am Handy, bevor ich die ausgetrunkene Tasse aufräume und zurück an die Arbeit gehe. Von weitem sehe ich schon so einen schmierigen Typ. Normalerweise denke ich nicht so aber wenn er genauso drauf ist, wie er aussieht, dann soll er mich bitte nicht ansprechen.
DU LIEST GERADE
✔️Eine ganz besondere Liebe
Romance[...]Sie nimmt jetzt ihren weißen, flauschigen Wollschal ab, zögert für den Bruchteil einer Sekunde und wickelt ihn mir langsam und vorsichtig um den Hals als würde sie befürchten, ich könne zerbrechen. Die Frau mit den schokobraunen Augen sieht in...