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"Wie heißt er? Wie alt ist er? Ernsthaft? Jetzt wirklich? Ich verstehe dich ein bisschen. Glaubst du, das kann was werden? Was wirst du jetzt machen?"

Ich musste trotz meiner Schmerzen lachen, denn es war so klar, dass so etwas kommt. Dann fing ich an, ihr alles zu erklären: "Also er heißt Alexander Lightwood, aber seine Kollegen nennen ihn Alec. Und ich habe ihn gefragt, ob er single ist." Und in diesem Moment realisierte ich wieder, wie bescheuert es war, ihn das gefragt zu haben.
"Er antwortete nicht und schaute verlegen weg, also bin ich mir sicher, dass er es ist!", fügte ich noch schnell an, um diese Situation zu retten und nicht ganz doof dazustehen. Doch es war vergebens.

Cat kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen und als ich nochmal darüber nachgedacht hatte, musste ich mit ihr lachen. Eine Krankenschwester kam in das Zimmer und bat uns etwas leiser zu sein. Cat musste sich dann leider auch irgendwann verabschieden, weshalb ich nun alleine war, aber nicht lange. Alexander kam nach einem kurzen Klopfen in das Zimmer und leider verzierte immer noch der erschütternde Gesichtsausdruck sein hünsches Gesicht.

Er kam zu mir und sagte: "Ich muss mit dir über ein ernstes Thema reden. Es geht um deine Mutter.", er schluckte.
"Darf ich mich setzen?", er zeigte auf mein Bett.
"Klar. Ist sie auch im Krankenhaus, hast du deswegen vorhin so komisch geguckt?", fragte ich.
"Ja, aber.. naja.. wie soll ich sagen, nicht direkt. Eine Citra Bane wurde letzte Woche nach einem Autounfall schwerverletzt eingeliefert, sie kam sofort in den Not-OP, doch sie hatte zu viele innere Blutungen. Wir taten alles in unserer Macht stehende, doch es waren einfach zu viele Verletzungen, weshalb sie es leider nicht geschafft hat. Es tut mir so leid!", erzählte er mir. Ich war geschockt. Ich wollte etwas sagen, doch es kam nichts aus meinem Mund.

Alexander nahm meine Hand.
"Aber es ist nich nicht sicher, dass es deine Mutter war. Es könnte auch ein Zufall sein. Bitte denk noch nicht an das schlimmsten!", riet er mir. Ich wollte nich weinen, es war mir peinlich vor ihm und es zeigte Schwäche, doch ich konnte meine Tränen nicht zurück halten. Ich zog meine Hand zurück, damit er mich nicht so sah und stützte mein Gesicht in sie.

"Darf ich dich in den Arm nehmen?", fragte er mich. Er wartete meine Antwort nicht ab und umarmte mich liebevoll. Als ich ihn spürte, realisierte ich erst, was er gesagt hatte. Denn ich hatte nach dieser Information abgeschalten und hörte ihm nicht mehr zu. Es war einfach zu viel Schlimmes auf einmal. Was hatte ich denn falsch gemacht, um sowas zu verdienen? War das Karma? Bedeutete das, dass ich alles verdient hatte?

Dann schaltete ich von meinen Gedanken wieder in die Realtität; er roch sehr gut und ich konnte seinen gleichmäßigen Atem in meinem Nacken spüren. Dank ihm beruhigte ich mich schnell wieder.

"Danke, dass du dich um mich kümmerst und sorgst. Ich fühle mich schon besser!", sagte ich, als er mich wieder losließ.
"Machst du das bei jedem Patienten?", fragte ich ihn, weil ich mich ein wenig wunderte.
"Nein. Du bist mir aber aufgefallen und ich sehe nicht gerne so hübsche Männer wie dich weinen.", er zwinkerte mir zu, aber wurde schnell wieder ernst, "Zerbrich dir nicht den Kopf. Wir wissen nicht, ob es wirklich deine Mutter war. Versprichst du mir, dass du dir vor deiner Operation nicht so viele Sorgen machst, Ok?"

Ich nickte und versprach es ihm. Alexander entschuldigte sich bei mir, da er Assistenzarzt war und deshalb nicht so viel Zeit hatte. Daraufhin ging er wieder, aber blieb noch einmal vor der Tür stehen und drehte sich um. Ich sah ihn verwundert an und als er meinen Blick sah, fing er an zu reden.

"Weißt du..", setzte er an, stockte kurz und ich sah ihn erwartungsvoll und noch verwirrter an. Was wollte er mir sagen?
"Leute, die ich mag, nennen mich Alec!" Er lächelte mich an und ging schließlich.

Auf meinem Gesicht breitete sich ebenfalls ein Lächeln aus, das ich nicht unterdrücken konnte. Ich war hin und hergerissen, da ich einerseits traurig war und andererseits voller Glücksgefühle.

Er hat gesagt, dass er es nicht bei jedem macht, dass er mich mag und dass ich hübsch bin. Hat das etwas zu bedeuten? Er sah so gut aus und war gerade so verdammt süß zu mir.
Anfangs hatte ich Angst vor der OP, aber jetzt gar nicht mehr, denn er führte sie schließlich durch.

Die restliche Zeit verging wie im Flug. Eine Schwester die ich bis jetzt noch nicht kannte kam ins Zimmer herein und machte mich für die Operation bereit und brachte mich in einen OP-Saal. Dort traf ich dann Alec wieder. Er trug keinen weißen Arztkittel mehr, sondern blaue OP-Kleidung und eine OP-Haube, auf der ein Herz war. Er sah verdammt süß damit aus.
"Wir leiten gleich die Narkose ein. Hast du schon einen Traum? Ich weiß, du bist keine 5 mehr, aber ich frage das immer zur Sicherheit."

Ich fand es süß, dass er gefragt hatte. Dann dachte ich nach und das erste, was mir im den Sinn kam, war er. Das sagte ich natürlich nicht und schlief auch schon ein.

"Hey wie geht es dir? Bist du wach? Hast du irgendetwas gespürt während der Operation? Tut dein Bein noch arg weh?" Cat beachtete nicht, dass ich längere Zeit in Narkose war und bombardierte mich mal wieder mit Fragen; typisch sie.
"Was?", fragte ich mit nur halb geöffneten Augen und völlig neben der Spur, denn ich hatte nichts von dem verstanden, was Cat gesagt hatte.
"Oh, ganz vergessen. Ich sollte ja diesen Knopf drücken, wenn du aufwachst.", hörte ich sie plötzlich neben mir halblaut rufen. Ich konnte das nicht länger aushalten und der nächste Satz ist mir einfach so rausgerutscht.

"Alter, Cat, kannst du nicht einfach mal die verdammte Fressen halten, ich habe scheiße Schnerzen!" Ok, so stark waren die Schmerzen jetzt auch wieder nicht. "Ich bin gerade erst von der Narkose aufgewacht und brauche jetzt keinen, der mir ins Ohr brüllt. Ich schätze mal schwer, dass du noch nie in einer Narkose warst und wenn ja, dann habe ich dir definitiv nicht eine Sekunde, nachdem du aufgewacht bist ins Ohr gebrüllt!", fauchte ich sie an und bemerkte erst danach, dass ich mich wohl ein bisschen zu sehr hinein gesteigert hatte.

"Tut mir echt leid, Mags. Ich war nur so froh!", entschuldigte sie sich und hatte einen ganz traurigen Gesichtsausdruck. Ich konnte ihr einfach nicht länger böse sein. Und wahrscheinlich hätte ich genau dasselbe gemacht.
"Mir auch!", antwortete ich, denn im Nachhinein tat es mir echt leid. Sie war eben Cat, meine beste Freundin, die sich immer Sorgen machte.

Ich winkte sie zu mir und sie legte sich neben mich ins Bett.

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Drittes Kapitel!🥳🎉
Ich hoffe es gefällt euch und habt einen schönen Sonntag!❤
Natürlich würde ich mich wie immer über Sternechen und Kommentare freuen 😊⭐⭐⭐

Unfall mit positiven Folgen - MALECWo Geschichten leben. Entdecke jetzt