Kapitel 1

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Es war eine schöne Zeit. Zumindest die meiste Zeit. Ich kannte sie schon eine halbe Ewigkeit und ich hätte mir nie vorstellen können, dass irgendwann soetwas aus uns wird. Es lief auch eine ganze Zeit lang wirklich wunderschön. Ich habe sie furchtbar geliebt und sie mich auch. Nur waren wir beide leider unabhängig voneinander nicht gerade okey. Sie hatte ihre Probleme und ich hatte meine. Ihr größtes Problem waren die Selbstzweifel. Um diese in den Griff zu bekommen wandt sie Methoden an, die in einer Beziehung nicht gesund sind. Sie tat stets alles dafür mich eifersüchtig zu halten. Immer. Wenn es ein Kuss mit einer anderen war oder eine Nacht. Alles was ihr ein Gefühl dafür gab, dass ich sie für mich haben möchte hat ihr ausgereicht. Ich dachte eigentlich immer, dass ich ihr das Gefühl so schon geben könnte aber da lag ich anscheinend falsch. Das waren nicht die einzigen Probleme. Es gab noch viele andere und eine ganze Zeit lang tolerierte ich diese einfach. Ich hatte einfach zu große Angst davor die nicht mehr in meinem Leben zu haben. Mir war bewusst, dass sie mir mehr Schmerz zufügt als alles Andere aber ich wollte nicht aufgeben. Doch irgendwann war ich dann genauso kaputt wie sie. Wir waren zwei Pfeiler die nur stehen können, wenn sie sich aneinander anlehnen. Wenn einer von beiden sich aufstellt, fällt der andere. Das wollte ich nicht mehr. Ich wollte mich nicht anlehnen. Ich wollte einfach endlich stehen. Also packte ich allen Mut zusammen und verließ sie. Es war hart. Es tat furchtbar weh. Aber ich wusste, dass es so besser sein wird.

Ich hatte vor eine Weile auf eigenen Beinen zu stehen. Ganz für mich alleine zu leben. Doch das sagt sich leider nur so leicht. Am Ende des Tages wollen wir alle jemanden haben der uns will. Jemanden der die uns da ist. Der uns umarmt und mit b und kuschelt. Jemanden dem wir uns voll und ganz offenbaren können. Da traf ich sie. Wir verstanden uns von Anfang an. Ich war mir zwar nicht sofort sicher aber sie kam schon sehr nah ran an das war ich wollte. Sie gab mir was ich brauchte. Es war nicht geplant. Wir trafen uns im Dezember zum ersten Mal. Wir gingen über den Weihnachtsmarkt, tranken Glühwein und Bier. Eine Menge. Wir redeten. Lachten. Und eh ich mich versah lagen meine Lippen auf ihren. Es war alles nicht geplant. Es war jedoch sehr schön. Danach war ich mir nicht ganz sicher was mich geritten hatte, aber ich ließ es einfach alles auf mich zukommen.

Wir trafen uns wieder. Diesmal bei mir. Wir machten uns einen schönen Abend mit Filmen auf der Couch. Es ritt mich wieder und ich küsste sie erneut. Dabei blieb es diesmal aber nicht. Wir küssten und küssten uns. Wir streichelten uns. Wir waren ineinander verschlungen. Ich merkte ihr an, dass sie sich unsicher war aber  ich wollte es und ich war mir sicher sie auch. Ich ergriff die Initiative. Nachdem wir uns eine Ewigkeit über die Couch welzten zog ich sie auch. Es hat sich vollkommen richtig angefühlt. Ich streichelte und küsste sie überall und dasselbe tat sie bei mir. Es war alles irgendwie so merkwürdig vertraut. Es war einfach vollkommen richtig für mich. Ihr Körper fühlte sich so furchtbar gut auf meinem an. Wir haben es immer wieder getan. Das ganze Wochenende lang. An ein Mal erinnere ich mich an liebsten. Sie streichelte mich. So gut. Wir lagen nebeneinander. Meine Beine waren mit ihren verschlungen. Wir sahen uns gegenseitig an während mein stöhnen immer heftiger wurde. Unsere Atemzüge verschmolzen miteinander. Alles um uns herum war so heiß. Ich hab mich ihr so nahe gefühlt. Ich wollte immer mehr.

Wir trafen uns immer wieder. Beim nächsten Mal war ich bei ihr. Ich blieb viel länger als geplant. Wir vögelten Nächte durch. Tranken. Lachten. Redeten. Sie lag neben mir. Nackt. Rauchte und sang. Sie sah so glücklich aus. So unbeschwert. Die Straßenlaterne vor ihrem Balkon warf sie in das perfekte Licht. Sie sah so wunderschön aus. Und da ritt es mich wiedereinmal. Plötzlich fragte ich sie ob wir es versuchen wollen. Sie schien erst sehr überrascht und sagte nein. Doch nach einem kurzen Augenblick. Ein paar Gedanken später willigte sie ein. Es fühlte sich einfach so gut an. Wir kannten uns noch gar nicht lange und so sicher war ich mir eigentlich auch nicht aber ich hatte riesige Hoffnung in sie. Ich glaubte das was ich suchte in ihr gefunden zu haben.

Hab mich in dir verloren | girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt