Ich bin Marlene. In der Schule war ich nie ein sonderlich auffälliges Mädchen, war ruhig und im großen und ganzen total durchschnittlich . Was mich jetzt, mit meinen 20 Jahren von den anderen abhebt, ist mein Job. Ich studiere nicht, wie viele aus meiner alten Stufe, mache keine Ausbildung . Ich gehe unserem Familienbetrieb nach. Es ist kein gewöhnlicher Betrieb, so etwas wie Tischlern oder so, es ist Mord.
Schon seit ich denken kann wurde es mir verboten für andere Mitmenschen zu stark ausgeprägte echte Gefühle zu entwickeln. Aus diesem Grund gingen bis dato auch alle Beziehungen in die Brüche, die ich jemals begann zu führen.
Meine Aufträge erwarten Kälte und Emotionslosigkeit, da kommt es nicht so gut wenn man nur vom Bauchgefühl handelt.
Wie auch immer, ich stehe jetzt auf dem Dach eines Wohnhauses in Köln und beobachte die Umgebung. Hier in der Nähe irgendwo wird das nächste Opfer wohnen. Es kitzelt in meinem Bauch, wie immer wenn ich auf Suche nach dem Menschen bin. Ein leises Lachen entfährt meinen Lippen. Oh Gott, wenn nur meine Freunde davon wüssten, dass ich für Geld Menschen umbringe. Die würden mich nie wieder sehen wollen.
Verständlich. Niemand kann Menschen mögen, die töten. Das ist in unserem Gewissen einprogrammiert.
Ich muss seufzen. Keine Spur. Mein Klient konnte mir leider keine genauen Hinweise auf seinen Aufenthaltsort geben, da er ihn selber nicht allzu gut kennt. Warum lässt man dann jemanden umbringen, wenn man ihn überhaupt nicht kennt? Wenn man ihn kennt ja, okay Hass eben. Aber sowas bleibt ein Rätsel. Ich stütze meine Ellenbogen auf das leicht wackelige Geländer. Meine hellbraunen, leicht gewellten Haare fliegen im Wind umher. Es fröstelt mich ein wenig, da ich keine Jacke angezogen habe und nur in einem dünnen Strickpulli, einer Skinny Jeans und meinen geliebten Vans hier stehe. Es ist erst Anfang Herbst, doch ich habe mir eine dicke Erkältung eingefangen.
Langsam wird ist das hier echt langweilig geworden, weshalb ich mich kurz strecke und danach meine Whatsapp Nachrichten checke.
Enttäuscht stelle ich fest, dass eigentlich alle Nachrichten nur unwichtiger Kleinkram sind und ich stecke mein Handy wieder weg. Ich spüre, dass mein Hals ein wenig kratzt und beginne kurz darauf lauthals zu husten. "Ist alles okay bei dir?", höre ich eine angenehme, deutlich erkennbar männliche Stimme sagen. Ich drehe mich reflexartig um und blicke in das Gesicht eines jungen Mannes.
"Ja, ja klar", stammele ich und huste wie zur Bestätigung gleich noch einmal. Na super! Kaum trifft man mal einen gutaussehenden und auch noch freundlichen Herren in seinem Alter, verscheucht man ihn durch seine Krankheit. Toll gemacht Marley, wirklich toll.
"Klingt aber für mich nicht so", lacht der Namenslose und schüttelt offenbar belustigt den Kopf.
"Nee, ist wirklich alles in Ordnung. Mach dir mal keine Sorgen um mich, ja?" ,antworte ich vielleicht etwas pampig, "Darf ich eventuell auch einmal fragen, was du hier oben machst?" Der Junge blickt mich nun mit einer leicht ernsten Miene an. "Der Großstadt ein wenig entfliehen, der Hektik und der Unaufmerksamkeit."
"Oha, wie poetisch.", meine ich und verstehe ihn jedoch dabei sehr gut. In einer so großen Stadt wie Köln ist viel zu viel Oberflächlichkeit und Hektik. Blöd für die meisten, ideal für mich und meine Familie. "Und du so?", er lächelt mich an. Ich hebe meinen Blick, doch ich kann ihm unmöglich die Wahrheit sagen. "Ach ich, ehm ich wollte einfach mal meine Ruhe vor meiner Familie haben und zog kurz darauf nach hierhin. Ich bin gerade erst in eine neue Wohnung gezogen und wollte kurz mal pausieren vom Stress." Zum Glück stimmen diese Informationen sogar größtenteils. Ich habe mir wirklich eine neue Wohnung gekauft. Ich meine, ich kann gut von meinem Geld leben, also warum nicht mal was gönnen? "Also?", fragte er mich. Ich starrte ihn an: "Bitte was?" "Ob wir zusammen einen Kaffee trinken sollen, ich bin übrigens Felix" Ich nahm die Hand. "Sehr gerne, kannst du ein Café empfehlen?"
Hallo liebe Leute und danke fürs Lesen meines ersten Kapitels meiner ersten YouTube-Fanfiktion! Über Kritik, ob positiv oder negativ freue ich mich immer!
Bis zum nächsten Upload,
Aurora
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Ein Leben mit dem Tod
FanfictionMarlene hat einen ungewöhnlichen Job, Auftragskillerin. Normalerweise erledigt sie die Aufgaben ohne großes Zögern, doch eine Person schafft es, dass sie es sich aber noch einmal überlegen will, ob Gefühle vielleicht doch nicht do schlimm sind.