Hold me

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Hoch am Himmel scheint die Sonne, sie scheint so hell und grell das es fast unmöglich war, hinein zu sehen. Aus der Stadt ertönen Stimmen, Gelächter und das Gerufe der Marktschreier. In der Luft liegt der Geruch des Meeres, salzig, frisch und befreiend. Das Meer war still und die Möwen fliegen am Hafen umher, ihre rufe waren nicht zu überhören, obwohl sie so weit weg scheinen, ich konnte alles aus meinem Fenster sehen, weit oben über den Köpfen der Menschen. Der Palast lag am anderen Ende der Insel, weit vom Hafen entfernt und doch sah man die Schiffe die kamen und segelten. Es ist friedlich in Sindria und ich genieße jeden Tag den ich hier bin.

„Mei, kommst du mal mit."

Ich drehte mich um und sah wie Jáfar an der Tür stand und diese hinter sich zu machte. Die Hände hatte er vor seiner Brust, in seinen Ärmeln versteckt. Seine Augen schauten mich nicht an, er suchte nicht mal den Blickkontakt zu mir, es musste was passiert sein das Jáfar dazu brachte, mich nicht anschauen zu wollen.
Ohne was zu sagen ging ich auf ihn zu, legte meine Hand auf seine Schulter und ging an ihm vorbei, öffnete die Tür, blieb dann aber stehen, nur um mich dann zu Jáfar umzudrehen, der ohne es bemerkt zu haben in meine Augen sah.

„Na dann bring mich zu ihm."
Ich legte ein lächeln auf um ihm zu zeigen das es mir gut ging, das er sich keine Sorgen machen musste. Denn immer wenn es um ihn ging war Jáfar mir gegenüber still, ängstlich und vorsichtig.
Gemeinsam gingen wir den Flur entlang, schweigen war unser größtes Thema. Irgendwas war geschehen was ich nicht mitbekommen hatte, zu sehr war ich vom Frieden in Sindria abgelenkt das ich nicht mal mehr mitbekam, das es auch anders zu gehen konnte. Ich schämte mich, biss mir auf meine Unterlippe und hoffte einfach nur das Jáfar nicht sah, das ich mir doch etwas Sorgen machte. Mein Herz schlug schneller jäh näher wir seinem Zimmer kamen, was war es diesmal, weswegen lag er wieder im Bett und warum erzählt er mir nicht wohin er immer verschwindet.

„Mei, er ist ein Dummkopf, also sei nicht sauer auf ihn."

Jáfar hielt mich an meiner Hand feste ehe ich fast gegen die Tür gelaufen wäre. Seine Worte waren alle wahr, er ist und bleibt ein Dummkopf. Ein kleines lächeln kam auf mein Gesicht, ich drückte seine Hand einmal und bedankte mich bei ihm. Dann öffnete Jáfar die Tür vor uns.
Als war beide eintraten und die Tür hinter uns zu ging, blieb ich vor seinem Bett stehen. Sah ihn, schaute weg. Meine Augen schauten zu Masrur, ich nickte ihm zu setzte dabei ein lächeln auf und er verstand was ich von ihm wollte. Aber nicht nur er, auch Jáfar ging aus dem Zimmer raus. Da stand ich nun, vor seinem Bett und sah ihn an. Mein lächeln verließ mein Gesicht, dafür zogen sich meine brauen zusammen und mein Blick wurde immer finsterer. Wie vom Teufel besessen krallte ich meine Finger in das Ende vom Bett, leise flüsterte ich Sachen vor mich her, die aber nicht verstanden werden konnten.

„M...Mei....?"

Stille. Eine lange stille zog ins Zimmer ein, sie blieb, doch für nicht zu lange war sie alleine gekommen. Erleichterung gesellte sich mit dabei und lies all meine Wut freien lauf. Sie strich mir über die Schulter, ließ nicht locker um mich locker zu machen. Ich sollte es nicht mehr verstecken, ich sollte endlich zeigen wie ich wirklich fühle. Was wirklich die ganze Zeit in mir vorging.
Ich lies das Bett los, ging Schritt für Schritt um das Bett herum. Mein Kopf war gesenkt und niemand sagte etwas. Meine Hand fuhr dem Bett entlang, zur Decke rauf, die meine Fingerspitzen berührten. Weiter und weiter bis sie da ankamen wo mein Ziel war. Langsam fuhren sie an seinem Gesicht hoch, warm ist es, weich noch dazu. Dann stoppte meine Hand, meine Fingerspitzen legten sich, die Innenfläche meiner Hand lagt nun auf seinem Gesicht. Erst jetzt schaute ich rauf zu ihm, mit Tränen die langsam meine Wange runter rollten, schaute ich ihn an. Seine Gold-Gelben Augen sahen in meine Braunen Augen. Die Welt stand still.

„Du bist ein Dummkopf..."

Leise und immer wieder flüsterte ich dies zu ihm zu, es war mir egal das er es wahrscheinlich nicht hören konnte, mehr war es für mich gedacht. Ich wollte einfach irgendwie zu Ruhe kommen. Meine Tränen liefen immer noch, doch sie stoppten auf halben Weg. Ich spürte seine Wärme, seine Hand auf meiner Wange, wie er versuchte meine Tränen zu stoppen und sie immer mit seinem Daumen wegwischte.

„Es tut mir leid, so unendlich leid."

Seine Hand fuhr von meiner Wange weg, schlich sich weiter nach hinten an meinem Kopf. Dann merkte ich nur wie er mich zu sich zog. Wie seine Hand auf meinem Kopf ruhte und mein Kopf auf seiner Brust lag. Mein Körper war halb auf dem Bett und halb ausserhalb. Ich zog meine Beine nach oben, legte mich neben ihn hin und hörte seinem Herzschlag zu. Immer wieder streichelte er über meinem Kopf, es war beruhigend und lies meine Tränen stoppen.

„Du bist ein Dummkopf, habe ich dir das schon gesagt?"

„Mehr als nur einmal, aber ich nehme es an mich. Und es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich nicht mal wieder alleine lassen, dir nicht sagen wo ich hingehe, aber es geht nicht. Du würdest mich wahrscheinlich noch mehr hassen als jetzt schon."

„Ich hasse dich nicht."

Mein Kopf erhob sich, mein Körper setzte sich auf und unsere Blicke trafen sich.

„Sindbad, erzähl mir doch was los ist..."

Meine Stimme brach ab, ein kratzen in meiner Kehle machte sich breit. Wie wild fing ich an zu husten, zu keuchen. Hielt mir die Hand vor den Mund, merkte aber das etwas nicht stimmte. Etwas aus der Fassung schaute ich auf meine Hand und sah das Blut, mein Blut. Wieder aber musste ich anfangen zu husten. Es brachte alles nichts. Ich schloss meine Augen, versuchte ruhiger zu werden. Sindbad half mir dabei. Er legte seine Hand auf meinen Rücken, streichelt auf und ab. Ich kam zur Ruhe, legte langsam meinen Kopf nach hinten, merkte nur noch wie zwei Arme mich hielten und Sindbad mich an sich drückte. Er war vorsichtig und ich öffnete meine Augen.

„Es wird schlimmer Sindbad. Langsam wird es Zeit."

Lost in The Moment - Sindbad - FanFiction -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt