Nach diesem schrecklich langen Tag, freute ich mich auf mein Bett. Könnte es denn schlimmer sein!? Ich gehe auf meinen ersten Abschluss zu und das einzige, was mein Körper zu tun hat, ist sich in meine Lehrerin zu verlieben!? Wirklich?
Um meine geliebten Kleinkinder nicht zu hören, drehte ich die Musik noch etwas lauter. Eine Warnung blinkte auf, ich solle doch nicht so laut Musik hören, das würde ja meinen Ohren schaden. Ach fick dich doch! Dachte ich, stopfte wütend mein Handy in die Jackentasche und drehte die Musik aus Provokation noch etwas lauter.
Zu Hause angekommen, bewegte ich mich in mein Zimmer. Als ich es betrat, breitete sich ein Grinsen auf meinen Lippen aus. ,,Endlich wieder zu Hause." Ich griff nach meinem Handy, welches ich in meiner Hose verfrachtet hatte, und verbrachte endlos lang meine Zeit mit unnützen Dingen. Unnütz heißt zum Beispiel sich eine Viertelstunde lang nur einen bestimmten Namen durch zu lesen. Oder auch nach Bildern von ihr zu suchen. Ja... Das ist jetzt irgendwie auch schon der Tiefpunkt meiner schulischen Laufbahn.
Irgendwann nach unendlich vielen Gedanken nur um sie, schlief ich dann tatsächlich auch ein.
Ich schlief unruhig, wachte oft auf und konnte schlecht wieder einschlafen. Das hatte zur Folge, dass ich am nächsten Morgen „pünktlich" um 7 Uhr aufwachte.
Geil...Schon wieder nur 20 Minuten. Nützt ja nichts. Ich muss ja trotzdem. Unkonzentriert wie ich nun mal war, schaffte ich es natürlich nur ganz knapp zum Bus. Besser kann der Tag ja auch nicht anfangen. Ich schaltete meine Musik an.
An der Schule angekommen suchte ich, obwohl ich wusste, dass sie nicht da sein wird, nach ihrem Auto. Suche sie doch nicht! Sie ist eh nicht da und abschminken kannst du sie dir auch! Der Engel konterte dem Teufel gekonnt. Pah! Du hast ja nur ein Problem damit, dass sie nicht auf die ach so hübschen Jungs steht. Ich ging dazwischen. So! Es reicht! Könnt ihr es nicht einfach akzeptieren?! Das Gespräch war damit beendet. Etwas irritiert von der Situation in meinem Kopf ging ich weiter in die Klasse. Doch der Gedanke, dass sie heute nicht da sein würde, blieb in meinem Kopf und zerriss mir mein Herz.
Der Tag verging schleppend. Mathe und Weltkunde waren der reinste Horror. Dann kam noch Lernzeit mit meinem Sportlehrer. Auch hier kam ich wieder zu nichts. Okay...Das stimmt auch nicht ganz. Ich habe es immerhin geschafft, Musik zu hören und-wer hätte es gedacht- an sie zu denken. Wow!! Innerlich applaudierte ich mir zu diesem ,Erfolg'. Wenn das jetzt jeden Donnerstag so ist, dann...Dann! Ach vergiss es! Egal was ich mache, es wird ja eh nicht besser.
Nach Lernzeit musste ich dann nur noch Chemie und darstellendes Spiel überleben. Beides 90 Minuten lang. Super. Irgendwie hatte ich das dann auch überstanden und schleppte mich zum Bus und von da aus dann mach Hause.
Mein Leben entwickelte sich zu einem langweiligen trauendem Kreislauf. Die Wochen verstrichen und ich bekam einfach nicht genug von dieser wunderschönen Frau. Immer mal wieder hätte ich das Gefühl, sie könnte etwas bemerken. Gerade Emma verstärkte das Gefühl immens. Es ist ja lieb von ihr, dass sie mich in Frau Springers Nähe bringen möchte, aber das macht den Versuch, sie zu vergessen nicht gerade einfacher.
Mittlerweile hatten wir November. Unser Praktikum stand bevor und ich mitten in meinem Liebeskummer. Die nächsten zwei Wochen werden grauenvoll!
Ich begab mich also am ersten Morgen zu meinem Praktikumsbetrieb. Und schon auf der Fahrt dort hin trauerte ich. Du bist so hirnrissig! Wenn du keinen Praktikumsplatz hättest, könntest du jetzt in der Schule sein. Unzwar bei ihr! Sei doch einfach mal intelligent!! Mein innerlicher Teufel pfiff mich regelrecht zusammen. Verloren zwischen Vorwürfen meiner Selbst beendete ich den Arbeitstag.
Tag 1 ist geschafft!! Nur noch 9 Tage ohne sie.
Lange Rede, kurzer Sinn; Die erste Praktikumswoche ging dem Ende entgegen. Heute war Freitag. Ich schleppte mich mit Mühe und Kraft zur ,Arbeit'.
In dem Flur zur morgendlichen Besprechung angekommen, begrüßte ich meine Betreuerin. ,,Guten Morgen Hanna. Heute kommt deine Lehrerin zu Besuch." Augenblicklich breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Hör auf zu grinsen! Oder willst du, dass alle sehen, wie gut du deine Lehrerin findest?! Ich zwang also meine Mundwinkel, sich wieder zu entspannen. Das klappte auch erstaunlich gut. ,,Okay. Wann denn?"-,,Ich denke mal so gegen 10, 11 wird sie hier sein." Ich nickte nur bestimmt. 10, 11?? Das ist jetzt ja auch nicht mehr so lange hin! „Sie wird erstmal zu mir kommen und dann bringe ich sie zu dir. Vorher muss ich aber noch ein paar wenige Sachen mit ihr durchsprechen."
Nach der Besprechung verabschiedeten wir uns von einander. Mein Blick schweifte zur Uhr. 7:25 Uhr. In frühestens zweieinhalb Stunden sehe ich sie!
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Terrible Love
Teen FictionIn dieser Geschichte schreibe ich über die vierzehnjährige Hanna Müller, die mich verkörpert. Hanna passiert in einem ihrer wichtigsten Schuljahre, das was mir gerade passiert. Die Namen aller handelnden Personen wurden durch Decknamen ersetzt. Ich...