Kapitel 27: Zwei Spielfiguren treffen aufeinander

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Yuria blieb am nächsten Tag zuhause, weil sie in der Nacht nicht schlafen konnte und sich nicht in der Lage dazu fühlte, zur Schule zu gehen. Mika hatte ihr sowieso schon vorgeschlagen, zuhause zu bleiben.
Aus Langeweile ging Yuria also am Morgen, als die Sonne schon aufgegangen war, spazieren. Sie dachte nicht mal daran, in die Nähe des Spielplatzes zu gehen, vorallem da der Nachrichtensprecher am Vortag auch gesagt hat, dass Kinder vom Spielplatz fernzuhalten sind.
Müde schlurfte die Kleine also durch Straßen, die völlig abgelegen waren, die sie sogar noch nie bemerkt hatte. Sie dachte darüber nach, wie schön es doch wäre, wenn Akio noch leben würde und sie weiterhin mit ihm sprechen könnte. Sogar Shiro sollte zuhause bleiben, damit Yuria mehr Zeit für sich hat. Kaum eine Menschenseele war draußen, die meisten waren in der Schule, auf der Arbeit oder einfach nicht draußen.
Sogar die frisch blühenden Blumen machten ihr keine Freude.
Also ging sie wieder in Richtung Zuhause. Die ganze Zeit fühlte sich ihr Kopf so schwer an, dass sie immer auf den Boden sah. Es machte sowieso keinen Sinn, wenn es nichts Sehenswertes gab, nach oben zu schauen. Es kam ihr beinahe so vor, als hätte sich die Stadt in eine Geisterstadt verwandelt, doch dies war nicht so. In der Ferne sah sie nämlich, als sie dann einmal nach oben schaute, eine Person auf sie zukommen. Eine Person, die sie nicht verwechseln konnte. Chika Hayama.
"Hey Yuria!", rief sie ihr aus der Ferne zu.
"H-hey Chika", rief Yuria nach kurzem zögern zurück. Es war etwas ungewohnt sie, nachdem Yuria sie immer gesiezt hat, mit dem Vornamen anzusprechen. "Warum bist du nicht in der Schule?" "Ehm... Ich konnte in der Nacht nicht schlafen, weil jemand gestorben ist, den ich kannte." "Oje... Aber denk daran, das Leben geht auch weiter, obwohl es auch Verluste gibt", versuchte Chika Yuria aufzuheitern. Ohne dass Yuria nannte, um wen es ging, wusste Chika genau, wen sie meinte.
"Hör mal zu, Yuria, du hast doch sicher am Samstag nach deinem Job nichts zu tun, richtig?", fragte Chika neugierig.
"Nein, wieso?" "Super! Ich wollte dir jemanden vorstellen!" "W-was? Wen und warum?" "Hey, hey, immer ruhig mit den jungen Pferden, Kleine. Du wirst es dann ja sehen. Ich weiß, dass es noch ziemlich lange dauert für dich, aber... Warte einfach ab, ja?", erklärte Chika. "Na gut...", sagte Yuria enttäuscht.
"Ich bring dich dann mal nach Hause." Die Kleine nickte bei dieser Aussage und ging fröhlich, als wäre ihre Traurigkeit beseitigt worden, neben Chika her.

Durch friedvolle und lustige Unterhaltungen verging die Zeit mit Chika so schnell als hätte der Heimweg nur wenige Sekunden gedauert. Yuria hatte ihr noch so viel zu erzählen, weshalb sie Chika hereinbitten wollte, was diese jedoch ablehnte. Beide verabschiedeten sich schnell und Yuria sah Chika noch beim Weggehen zu, bis diese nicht mehr zu sehen war. Darauf ging sie rein.
Sobald ihre Schuhe ausgezogen waren, stolperte sie in die Küche hinein, wo die Abkömmlinge und natürlich Shiro waren.

"Yuria sieht jetzt viel fröhlicher aus", erkannte Chiharu. "Sagte ich nicht, dass Luft gut für die Seele ist?", antwortete Chiaki, die gerade dabei war einen Teller zu ertrinken. Andere Leute nannten dies Abwaschen. Wenn Chiaki fertig mit einem Teller war, reichte sie den zu Chiharu rüber, welche ihn abtrocknete.
"Es war nicht die Luft, die mich so fröhlich stimmte... Rastet jetzt bitte nicht aus, es war Chika", antwortete Yuria, woraufhin alle still wurden. "Hast du uns gestern etwa nicht zugehört? Sie ist der Abkömmling eines Typen, der seine Geschwister umbringen will", sagte Chiaki laut und deutlich. "Man kann sich den Typen der einen rettet nicht aussuchen! Shiro hätte sie auch retten können, aber..." Yuria wurde unterbrochen. "Sicher kann man das nicht, aber Tsubaki will sich doch nur eine Armee aufbauen. C3 hatte ihn jahrelang weggesperrt! Er ist dennoch ausgebrochen!", antwortete Chiaki. "Ich dachte, ihr könnt C3 nicht ausstehen." "Ja, aber er... Er war zurecht eingesperrt! Sag du doch auch mal was dazu, Shiro" "Was gibt's dazu noch groß zu sagen?"
"Weißt du, als Shiro uns gerettet hat...", setzte Chiaki an. "Komm jetzt nicht mit so einer alten, peinlichen Geschichte!", unterbrach Shiro sie.
"... Da war Chiharu verhungert. Aber lass mich von vorne beginnen..." "und sie redet einfach weiter...", kommentierte Shiro augenverdrehend.

(K)eine Servamp FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt