Kapitel 95: Befreiung der Dämonen

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„Ich glaube an den freien Willen des Menschen, sonst wären wir alle nur Marionetten... Menschen haben die Fähigkeit sich zu ändern, ihren freien Willen so zu nutzen, wie sie wollen...", sie sah ihn eindringlich an.
Eine ganze Zeit sagten sie nichts, sahen sich einfach nur an, „Wenn Sie an das Gute glauben, müssen Sie auch an das Böse glauben", meinte er leise.
„Ich glaube nicht an den Teufel", gab sie genauso leise zurück.
„Das ist sehr töricht... Die Entscheidung nicht an den Teufel glauben zu wollen beschützt Sie nicht vor ihm.", er drang in ihre Augen, belegte ihren Körper mit einer Gänsehaut.
„Glauben Sie an den Teufel?", fragte sie flüsternd.
„Ich... habe an ihn geglaubt... und ich war einer seiner Dämonen.", sagte er langsam und düster. Mittlerweile war es dunkel geworden, Hermine hatte das Gefühl der Mann neben ihr würde die aufziehende Dunkelheit noch weiter verstärken, trotzdem fühlte sie sich wohl bei ihm, beschützt und sicher.
Hermine wollte gerade etwas sagen, als eine plötzliche Helligkeit ihren Blick auf sich zog.

Mit Untergang der Sonne kamen unzählige Glühwürmchen unter dem Grün der Natur hervor, schwirrten um die Mauern und setzten sich auf die Wurzeln und Ranken, sie lächelte, das Glitzern der Insekten spiegelte sich in ihren Augen wider, als sie zu Severus sah, „wenn die Dunkelheit besiegt ist, werden die Dämonen von ihren Fesseln befreit..."
„Ich hoffe Sie haben recht", flüsterte er, konnte sich von ihrem Anblick nicht lösen, so schön sah sie in dieser unwirklichen Situation aus.
„Gehen wir zurück?", fragte sie leise, er nickte, stand auf, hielt ihr die Hand hin und drehte ihr den Rücken zu, „Ich möchte nicht, dass Sie hier bleiben", er lächelte.
Hermine sprang auf seinen Rücken, hielt sich wieder an ihm fest, er griff ihre Beine. Während des Rückwegs schob sie ihre Arme von seinen Schultern über seine Brust, legte den Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Sie nahm seinen Kräuterduft auf, lächelte.

Severus seinerseits lächelte ebenfalls, er spürte, dass sie ihm vertraute und sich wohlfühlte und ihn freute es genauso. Sie hatte wirklich keinerlei Angst, egal wie düster die Themen waren, über die sie sprachen.
Eine erstaunliche junge Frau, dachte er, festigte den Griff um ihre Beine, lief weiter schnell zu ihren Bungalows.
Als sie ankamen sahen sie beide jeweils vor ihren Türen einen kleinen Korb, Severus ließ sie herunter, Hermine lief zu ihrem und besah ihn sich.
„Es ist ein Willkommens-Geschenk", sie hielt den Zettel in der Hand, der dabei lag und drehte sich zu ihm.
„Das ist aber freundlich...", meinte Severus, näherte sich und lugte in den Korb.
„Ich hab solchen Hunger...", Hermine schnappte sich den Korb und lief in die Hütte, ließ die Tür offen stehen, Severus stand unschlüssig davor.
„Was ist? Haben Sie keinen Hunger?", fragte sie, hatte sich bereits auf den Boden gesetzt und packte den Korb schnell aus, „Ich esse ungern allein..", gab ihm einen vielsagenden Blick.
„Eine überaus freundliche Einladung.", sagte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Sehr geehrter Professor Snape, würden Sie die Güte und Freundlichkeit besitzen, mir bei unserem Abendmahl Gesellschaft zu leisten?", sie sah ihn bittend an.
Er schürzte die Lippen, „ein wenig Zeit werde ich wohl erübrigen können...", trat dann in ihre Hütte und schloss die Tür hinter sich.

Er setzte sich gegenüber von ihr auf den Boden, der an der Stelle mit Sitzkissen ausgelegt war, offenbar war alles sehr traditionell gehalten.
„Das riecht alles köstlich", sie machte große Augen, wusste gar nicht was sie zuerst essen sollte, Severus hielt sich zurück und wartete erst einmal ab.
„Na los, greifen Sie zu!", spornte Hermine ihn an.
„Ich warte erst einmal ab, wie Sie es vertragen...", sagte er zurückhaltend.
„Sie sind so ein Feigling...", sie schüttelte den Kopf, zog sich gerade einen gebratenen Fleischspieß aus dem Korb, als er sich bereits eine gebratene Garnele in den Mund schob.
Hermine lachte, „Und wie schmeckt es?", fragte sie neugierig, biss dann selbst von dem Spieß ab.
„Sehr gut... aber es ist wirklich scharf", er atmete tief durch.
„Dafür ist die Kokosmilch dabei", sie hielt ihm eine Flasche hin, die er dankend annahm.
Hermines Spieß war überaus köstlich, nicht zu scharf und nicht zu süß, knusprig und doch sehr saftig, der Spieß war mit Sesam-Samen drapiert, neugierig sah sie über alles andere, was es zu entdecken galt.
Salate, Suppen, Gebratenes, Gebackenes, Eingelegtes, aus dem Wok und frisch, scharf, süß, süß-sauer, mild. Es war für alles und jeden etwas dabei. Nudeln, Reis, sie probierten alles, querbeet und nach einem intensiven Essensmarathon hielt sich Hermine den Bauch und lehnte sich nachhinten.

„Ist ihr Hunger gestillt?", fragte er lachend, putzte sich den Mund ab.
„Fürs Erste", sie lachte herzlich, als sie seinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah, „vielleicht plündere ich Ihren Korb heute Nacht."
„Der wird gleich ins Schlafzimmer gestellt, damit Sie da ja nicht dran kommen", er zog eine Augenbraue nach oben, lehnte sich auch ein Stück zurück.
„Oh bitte... als würde mich das aufhalten... Sie würden mich gar nicht bemerken... ich kann so leise schleichen wie eine Katze", sagte sie mysteriös.
„Wohl eher wie ein Bär auf Nahrungssuche", er lachte, strich sich durch das Gesicht.
Sie legte den Kopf schief und lächelte, bereits jetzt fühlte sie sich besser, sie war froh, dass sie diese Reise gemacht hatten.
„Ich glaube ich gehe jetzt rüber... dann können Sie weiter schlafen", er stand auf, hielt ihr eine Hand hin um ihr beim Aufstehen zu helfen, „Danke für die Einladung... das nächste Mal essen wir bei mir."
„Es gibt also ein nächstes Mal", sie lächelte schief, sah Bilder vor ihrem inneren Auge.
„Es wird vermutlich noch viele gemeinsame Essen geben...", gab er freundlich zurück.
„Das hoffe ich.", sie lächelte, ging zur Tür und öffnete sie.
„Gute Nacht Miss Granger", er hielt ihr zum Abschied die Hand entgegen, sie lachte leicht, nahm und schüttelte sie, „Gute Nacht Professor"

Er nickte, ging den kleinen Pfad entlang zu seinem Bungalow und verschwand in der Tür, während Hermine ihre eigene schloss.
Sie räumte die leeren Behälter wieder zusammen, löschte die Lichter in der Hütte, ging dann ins Schlafzimmer und setzte sich wieder auf das Bett. Das Fenster vor ihr war mit leichten Vorhängen zugezogen, nach einer Weile, in der sie sie betrachtete, zog sie sie auf, öffnete das Holzfenster und ließ die angenehm kühle Luft der Nacht hinein. Sie hörte Grillen zirpen, sah durch das Dickicht der Natur den ein oder anderen hellen Stern am Himmel und ein einsames kleines Glühwürmchen schwebte durch die Umgebung.
Sie sah zu Severus Hütte, noch war es ruhig, sie wollte nicht spionieren auch wenn sie sich wünschte gerade in seinem Bett zu liegen und nicht in ihrem.
Kopfschüttelnd drehte sie sich wieder um, zündete eine kleine Kerze an und fing an sich auszuziehen.

Severus betrat zeitgleich das Schlafzimmer, er hatte sich noch im Bad frisch gemacht und kam dann umgezogen in sein Schlafzimmer, setzte sich auf sein Bett, das Gesicht zum Fenster.
Im gegenüberliegenden Raum war Hermine, das Zimmer war leicht erhellt, sie zog sich aus.
Severus schüttelte den Kopf, wollte sich abwenden, konnte sich aber nicht von ihrem Anblick lösen.
Sie hatte ihre Haare hochgesteckt, zog gerade quälend langsam ihre Bluse aus, er hatte fast den Eindruck, sie würde es absichtlich machen, extra für ihn. Aber sie hatte keine Ahnung, dass er da saß, sein Raum war dunkel, von außen sah man nichts in ihm.
Er legte den Kopf schief, musterte ihre Bewegungen, sie war so unfassbar anmutig in allem, was sie tat.
Ein weißer Spitzenbh umhüllte ihre Rundungen, ihr Rücken, teilweise immer noch leicht blau, schimmerte leicht im Kerzenschein, dieses sanfte Licht schmeichelte ihrem schönen Körper ungemein.
Sie öffnete den Bh, ließ die Träger an ihren Armen heruntergleiten, warf ihn in eine Ecke, er lachte still und heimlich, schüttelte den Kopf.
Severus, was machst du hier? Warum siehst du ihr dabei zu wie sie sich auszieht? Sie weiß nichts davon... tu dir selbst einen Gefallen und leg dich einfach hin..., seine Kopfstimme hatte vermutlich recht, nein, sie hatte definitiv recht.
Das war er tat war hochgradig unmoralisch, das war Spannerei, bei den Muggeln teilweise sogar strafbar.
Aber er konnte sich einfach nicht lösen.
Sie verließ das Bild, er atmete kurz durch, nur um danach die Luft anzuhalten als sie sich oberkörperfrei zu ihm drehte.

Er musterte ihren Busen, ihre Schlüsselbeine, den flachen Bauchansatz.
Sie war rundum schön, ohne Wenn und Aber. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, er fragte sich woran sie wohl gerade dachte, was ihr dieses engelsgleiche Lächeln ins Gesicht zauberte und ihn mitlächeln ließ.
Sie bückte sich, kam mit einem T-Shirt in der Hand wieder hoch und zog es sich über, legte dann ihre Hände an die Hose und öffnete sie, schob sie sich vom Unterkörper, den Severus Salazar sei Dank nicht sah. Sie öffnete ihre Haare, wuschelte sie leicht durch und legte sich dann ins Bett, löschte das Licht.

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