Kapitel 100: Ein Bett für Zwei

1.4K 85 7
                                    


Als er seine Arme unter ihrem Körper hervorzog hielt sie ihn an seinem Hemd fest, er versuchte sich zu lösen, aber sie ließ einfach nicht los, er versuchte vorsichtig ihre Finger zu lösen, plötzlich setzte sie sich auf, sah ihn verschlafen an.
„Was machst du hier?", fragte sie nuschelnd, die Augen beinahe komplett geschlossen.
„Ich... wollte mein Hemd ausziehen", sagte er leise, hoffte, sie würde das eben-erwähnte Hemd loslassen.
Sie lächelte ihn herzlich an, strich sanft über seine Wange und seine Haare, ließ ihn los und legte sich dann wieder ins Bett, rutschte auf die Seite und war wieder eingeschlafen.
Severus sah perplex zu ihr, fasste sich an die Wange, als könnte er nicht fassen, wie sanft ihre Berührung war.
Noch verwirrter drehte er sich um, verließ das Schlafzimmer, stürmte ins Bad und verschloss die Tür.
Was passierte hier nur?
Ihr Blick war so liebevoll gewesen, genau wie ihre Hand, sie hatte ihn geduzt, als wäre es das natürlichste auf der Welt.
Also werdet ihr euch in Zukunft duzen..., stellte die Kopfstimme fest, aber warum?

Er zog sich aus, ließ sich ein Bad ein und legte sich in die Wanne, eigentlich war er nicht der Typ für ein Bad, aber heute hatte er es wirklich nötig.
Die Wärme umschloss seinen Körper, der Schaum kitzelte leicht an seiner Haut, er ließ sich nach hinten in die Wanne sinken, schloss die Augen.
Er atmete tief durch.
Diese junge Frau in seinem Bett machte ihn verrückt, jeden Tag mehr. Ach was dachte er da, jeden Tag; jede Stunde viel mehr!
Er dachte an die Situation gestern Abend, wie sie sich auszog, so schamlos und unschuldig, sich nichts Böses dabei dachte, wie ihre Haut durch den Schein der Kerze erhellt wurde, umschmeichelt wurde.
Wie schön und makellos ihre Haut und ihre Brust war. Er wäre gerne durch sein Fenster gestiegen, in ihre Hütte und hätte sie geküsst, berührt, hätte seine Lippen auf ihre gedrückt und seine Hände über ihren Oberkörper geschoben. Seine Lippen auf ihre Schlüsselbeine gelegt, an ihren Hals und ihre Brustwarzen liebkost.
Er stellte sich vor, was er alles mit ihr angestellt hätte und spürte die Auswirkungen dieser Gedanken zwischen seinen Beinen.
Eine stetig wachsende Erektion lugte aus dem Wasser, er strich sich fest über den Bauch, atmete tief ein und aus, strich an seinen Oberschenkeln entlang, fasste schließlich an seinen Phallus.

Konnte er das machen?
Sich selbst befriedigen mit den Gedanken an ihren nackten Körper, während sie friedlich in seinem Bett lag und schlief?
Er erinnerte sich an das Gefühl ihrer Schenkel unter seinen Fingern, leckte sich über die Lippen und fing an sich zu erleichtern.
Severus bemühte sich seine Lust, so leise es ihm möglich war, aus sich entfleuchen zu lassen. Ein leises dunkles Stöhnen und Keuchen hallte durch das Bad, seine Bewegungen waren schnell, er wusste wie er sich selbst anfassen musste, um so schnell und so intensiv zu kommen, wie es in dieser Situation möglich war. Er ergoss sich nach kurzer Zeit stoßweise ins Wasser, unterdrückte ein lautes dunkles Stöhnen und verwandelte es in ein kurzes Aufkeuchen, ließ sich dann weiter ins Wasser sinken und strich sich erschöpft, verzweifelt, aber auch sehr befriedigt über die Augen.
Er hatte ein wirklich schlechtes Gewissen, Moment mal... hat sie nicht gerade gesagt, dass man sich nicht für seinen Körper und seine Bedürfnisse schämen sollte?, warf seine innere Stimme ein, sie hatte recht, die Stimme hatte recht.
Genau das, hatte Hermine gerade gesagt. Vielleicht hatte sie es nicht umsonst gesagt, vielleicht wusste sie, dass er es sonst nie gemacht hätte und schlechte Laune bekommen hätte?
Du denkst zu viel nach!
Er schnaubte, „ja... vermutlich...", schüttelte den Kopf, reinigte das Wasser magisch, ebenso wie sich selbst. Er stieg aus der Wanne, band ein Handtuch um seine Hüften, trocknete seine Haare und ging langsam wieder zurück ins Schlafzimmer.

Sie lag immer noch so friedlich in seinem Bett, war tief und fest eingeschlafen.
Sollte er sich dazu legen? Nein, das konnte er nicht machen.
Aber wo sollte er schlafen?
Auf der Erde?
Im Bett ihres Bungalows?
Frag sie doch einfach, forderte die Kopfstimme.
„Du bist wirklich nervig", grummelte er zurück.
Frag sie!
Er verdrehte die Augen, beugte sich ein wenig über sie, „Miss Granger?", keine Reaktion, „Miss Granger", wiederholte er ein wenig dunkler, trat ein wenig näher, aber wieder nichts.
„Hermine?", er strich sanft über ihre Wange, sie seufzte im Schlaf, drehte sich leicht.
„Kann ich mich ins Bett legen... oder... stört es dich?", seine Stimme war leise und dunkel, er musste fast schon Schmunzeln, die Situation war so surreal, sie zu duzen und zu fragen ob er sich in sein eigenes Bett legen dürfte, schüttelte den Kopf.
„Komm", nuschelte sie, rutschte noch ein wenig mehr ins Bett, damit er Platz hätte und das alles im Schlaf, oder zumindest in einem schlafähnlichen Zustand.
Er zauberte sich eine Boxershorts an, ließ die Tücher auf den Boden fallen und legte sich hin, schob die Decke über sich und auch sie, richtete sein Kissen und schloss die Augen.

Als er beinahe eingeschlafen war, spürte er eine Bewegung an seinem Körper, öffnete die Augen und sah den Lockenkopf nah vor sich, sie war wieder zurückgerutscht, er spürte ihren Rücken an seiner Brust, ihren Po an seinem Schritt, er war froh, dass er sich in der Badewanne von dem Druck befreit hatte, denn spätestens jetzt hätte er es nicht weiter verstecken können.
Er legte vorsichtig einen Arm um ihren Bauch, sie streichelte ihn automatisch, was ihn erstaunte und erfreute.

Am nächsten Morgen wachte Hermine so ausgeschlafen auf, wie schon lange nicht mehr. Sie öffnete langsam die Augen, streichelte wieder automatisch über den Arm, der über ihrem Bauch lag.
Moment...ist das... nein das kann nicht sein Arm sein, oder? Es riecht unheimlich nach Kräutern! Er muss es sein... aber... wie? Haben wir...? Nein, daran könntest du dich erinnern..., Hermines Gedanken rasten in ihrem Kopf, sie drehte sich langsam unter seinem Arm zu ihm, schluckte, als sie sein Gesicht so nah vor sich fand.
Er schlief noch, die Falte zwischen seinen Augenbrauen war glatt, seine Züge entspannt. Er trug nur eine Boxershorts und sie spürte die warme weiche Haut seines Oberkörpers an sich. Sie atmete tief ein und aus, sie war aufgeregt und glücklich, sehr glücklich.
Neben dem Glück kam ein weiterer Gedanke auf, wie würde er sich verhalten, wenn er aufwachte? Vielleicht hatte er sich gestern Abend einfach nur so ins Bett gelegt, ohne den Wunsch mit ihr zu kuscheln.
Sie entschied sich schweren Herzens dazu aufzustehen, ganz vorsichtig robbte sie sich unter seinem Arm hervor, verließ das Schlafzimmer, lehnte die Tür an und fing an Tee zu kochen und ein Frühstück vorzubereiten.
Sie öffnete die Eingangstür, ein weiterer kleiner Frühstückskorb mit Brot, Früchten und Honig, Hermine freute sich ungemein, nahm den Korb mit in den Wohnbereich und deckte den niedrigen Tisch.
Als alles fertig war ging sie ins Bad und machte sich frisch, Severus war immer noch nicht aus dem Bett gekommen, also ging Hermine ins Zimmer, er lag genau wie gerade auf der Seite, diese anhaltende Müdigkeit bildete eine Ausnahme, meistens war er immer eher wach als sie oder wachte zeitgleich mit ihr auf.

Der Duft von Lavendel  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt