Kapitel 124 (259) Überraschung

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Alles Gute zum Geburtstag. 
~ D.

<3 In ewiger Liebe <3

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Dienstagabend, 24.1.
Im Dorf
Auf den Straßen


Überraschung


Es war noch immer eiskalt und stockdunkel noch dazu, während er mit seiner Mama spazieren ging.

Sie hatte spazieren gehen und er hatte sie nicht alleine gehen lassen wollen, jetzt gingen sie dick eingepackt, mit dem Schal bis unter die Augen gezogen und warmen Kapuzen über dem Kopf langsam von Laternenlichtkegel zu Laternenlichtkegel.

Seine Mama hatte sich sehr gefreut, dass er sie begleiten hatte wollen. Das tat er aber nicht, weil er sich Sorgen machte, dass ihr hier im Dorf etwas geschah, sondern einfach nur, weil er das Gefühl hatte, dass die Trennung von Papa genauso unlustig für sie war wie für ihn. Sie sprachen nicht darüber, wobei seine Mama ihn immer fragte wie es ihm ging, doch er wollte nicht reden.

Sie hörten ein leises Wimmern und sahen sich um.

"Hast du das auch gehört?", fragte ihn seine Mama.

"Ja", sagte er leise und drehte sich im Kreis.
Das Wimmern erklang erneut und sie gingen in die Richtung aus der sie es vermuteten und tatsächlich wurde es lauter, je länger sie in diese Richtung gingen.

Neben einem verlassenen Haus an der Hauptstraße war es am lautesten.
Doch sie konnten es nicht gleich ausfindig machen.

Bis Christopher in den Garten des kleinen Hauses sah, dessen Jalousien geschlossen und dessen Türe vernagelt war. Das Haus stand seit Jahren leer. Ohne Grund. Es hatte einfach noch keinen neuen Eigentümer oder Mieter gefunden.

"Mama!", rief er nach ihr. Sie kam zu ihm und er zeigte auf einen dunklen Haufen, der an einer Gartenlampe nahe dem Zauneingang im Garten des Hauses angebunden zu sein schien.
Er nahm sein Handy raus und machte die Taschenlampe daran an. Christopher leuchtete den Haufen an, welcher sich wegduckte, ehe er scheu ins Licht sah.

"Ein Welpe?", fragte seine Mama entsetzt. Dabei schob er das nicht auf ihre Hundehaarallergie, sondern auf ihre ausgeprägte Tierliebe trotz dessen.

"Was steht da am Zettel?", fragte sie und zeigte auf einen Zettel in einer Klarsichtfolie.

Er beugte sich über den Zaun und las langsam die großen Druckbuchstaben: "Welpe zu verschenken."

"Ihm muss schrecklich kalt sein", sagte sie besorgt.
Er sah seine Mama an und diese sagte: "Worauf wartest du? Klettere über den Zaum und hol ihn her. Wir müssen ihn unbedingt ins Warme bringen und dann fragst du deinen Freund Benjamin nach der Nummer seiner Tierärztin. Er hat doch einen Hund?"

"Ja", sagte er, hielt sein Handy fest und schwang sich geschickt über den Zaun. Er kam auf den Babyhund zu, band ihn los, hob ihn hoch und steckte ihn sich unter die Jacke, wo er bibbernd bei ihm blieb.

"Nimm den Zettel auch mit!", sagte seine Mama streng, "Damit wir ihn den Brüdern Dashwood zeigen können!"

Er nickte und gehorchte, griff nach dem eingepackten Papier, faltete es und steckte es sich in die Hosentasche. Auch das Handy steckte er wieder ein und schwang sich dann behutsamer als zuvor erneut über den Holzzaun.

Trotz ihrer Allergie ließ seine Mama es sich nicht nehmen ihm von oben in die Jacke zu sehen, damit sie den Hund anschauen konnte. Er merkte dabei, dass sie nicht einatmete, wohl damit sie nicht in der Schwangerschaft allergisch reagierte. 

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt