Kapitel 2/Louis

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Die sanften Elfenbeintasten unter meinen Fingen begannen leise Töne von sich zu geben. Mein Handy klingelte und ich stoppte die Tonaufnahme meines Lieblingsstücks, um den Anruf auf Lautsprecher zu stellen. „Ja Simon was gibt's?“, fragte ich ihn hastig. „Man Louis du bist zu spät wann kommst du denn endlich? Wir warten schon seit einer halben Stunde auf deine super Ideen.“ Ich schluckte schwer, und der Gedanke meine Freunde enttäuschen zu müssen traf mich, doch schlussendlich konnte ich nicht kommen! Ich hatte noch soo viel zu tun, nicht nur, dass meine Eltern mir wegen meinem Notendurchschnitt im Nacken saßen, sondern auch die Tatsache, dass Ethan ein sehr temperamrntvoller Mensch ist und wenn nicht alles Perfekt läuft, dann ist bei ihm die Hölle los. Ich hatte ihm versprochen zu helfen, doch heute war mir alles zu viel. „Sorry Simon, ich habs voll vergessen, heute geht leider nicht mehr muss noch lernen und so, aber wir Treffen uns ja morgen in der Schule, dann besprechen wir alles weitere. “ Meine Hoffnung bestand einfach darin, dass Simon es gelassen aufnehmen würde und dann bestenfalls Ethan beruhigen könnte. „Ja ist okay, aber Ethan dreht irgendwann durch wenn der Rechner nicht bald wieder Internet empfängt, der nimmt mir jetzt schon die Bude auseinander.“, berichtete er mir, während ich die schnellen Schritte im Hintergrund verfolgte. Wir verabschiedeten uns und meine Gedanken kreisten nur noch um das technische Problem in der Base. Was war da nur los? Uns ist doch sowas noch nie passiert! Und warum genau jetzt zum ungünstigsten Zeitpunkt? Wie dem auch sei meine Noten durften und dem steigenden Stresspegel jedoch nicht leiden, denn wenn das eintreten sollte, kann ich auf jedliche Unterstützung meiner Eltern vergebens warten. Kurz nachdem ich die Tonaufnahme erneut gestartet hatte, erhielt ich eine Nachricht, die mein Herz kurzerhand zum stillstand brachte. „Nein! Das kann jetzt nicht sein!“ In neonleuchtenden Großbuchstaben stand quer über meinem Display:

Du würdest gehackt!

Es verschwand nach ein paar Minuten wieder und auch mein Puls verlangsamte sich merklich. Doch auch nach einiger Zeit des mühsamen Probierens, zeigte sich kein Lebenszeichen von dem kleinen technischen Gerät in meiner Hand. Es war tot! Und auch als die Melodie von Kiss the Rain in mein Ohr drang, ging mir diese drei Worte nicht mehr aus dem Kopf.

Du würdest gehackt!

Ich kramte in den vollgestopft Schubladen meines Schreibtisches, und fand schließlich was ich jetzt unbedingt brauchte. Das gute, alte aufklapp Nokia. Ich tippte hastig Ethans Nummer ein, und wählte.
Er ging nicht ran und auch bei den anderen passierte nichts. Das konnte kein Zufall sein.

Angel lies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt