Kapitel 111: Wut

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„Er könnte vermutlich kaum schöner von hier oben sein", sie lächelte, strich sich den Schlaf aus dem Gesicht und stand auf, Severus folgte ihr.
Ein merkwürdiges hellblaues Glühen berührte den dunklen Firmament, tauchte alles in eine mystische Stimmung. Dann schob sich ein dunkelrotes Licht, was langsam immer heller wurde, über das Schwarz.
Das Dunkelrot ging in ein helleres Rot über, ein Violett schob sich dazwischen, ebenso wie ein rosa, ein kräftiges Orange, ein warmes Gelb und dann schob sich der helle Feuerball in das Bild.
Die Strahlen berührten den kalten Boden, legten sich nach und nach auf jeden Grashalm, jeden Stein und jedes Staubkorn. Die Luft flimmerte zwischen dem Horizont und der Erde, Hermine schüttelte ungläubig den Kopf, „es scheint, alles ist von hier oben schöner..."
Sie sah zu ihm, selbst seine Augen funkelten in diesem Sonnenlicht, etwas hatte sich unter das Schwarz gemischt, Sprenkel von Braun, die ansonsten gar nicht sichtbar waren.
„Suchen wir uns eine Unterkunft", schlug er vor, lächelte gütig, Hermine nickte, sie packten alles zusammen, liefen dann bis zu einer leichten Klippe, um besser sehen zu können, wohin sie apparieren mussten.

„Ist der Strand schwarz?", Hermine sah ihn verwundert an.
„Nur auf der Nord-Seite... Überbleibsel der Vulkanausbrüche", erklärte er, während er die Umgebung ebenfalls abscannte.
„Ich glaube dort wäre ein guter Platz", er zeigte auf einen relativ großen Strandabschnitt, es war leer, niemand war zu sehen. Er nahm ihre Hand, apparierte mit ihr zu dem Strand, Hermine war ganz fasziniert von dem schwarzen Sand, konnte ihre Augen kaum von der Natur nehmen.
Noch war das Meer ruhig, es war früh am Morgen, eine kühle Briese umfasste sie, verfing sich in Hermines Haaren, sie strich ihre Haare zurück und merkte schon nach dieser kurzen Zeit das Salz, was sich an ihre Haare heftete.
„Suchen wir ein Hotel...", Severus zog sie mit sich, sie kamen auf eine Strandpromenade, die in eine Hauptstraße führte, sie zogen durch die Straßen und entschieden sich dazu in ein schlichtes, klassisches Hotel zu biegen.

„Buenos Dias!", begrüßte eine schwarzhaarige Rezeptionistin die beiden mit einem schönen Akzent.
„Buenos Dias", gaben Hermine und Severus wie aus einem Mund zurück, lächelten sie an.
„Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte sie, als wüsste sie genau, dass das alles war, was die beiden auf Spanisch sagen konnten.
„Wir würden gerne zwei Zimmer buchen, wenn Sie noch welche frei haben.", sagte Hermine.
„Ein Zimmer ist völlig ausreichend", verbesserte Severus, gab der Rezeptionistin dann einen intensiven Blick, es schien er würde sie beinahe davon überzeugen noch ein Zimmer frei zu haben.
„Wir haben Zimmer frei, möchten Sie auf das Meer schauen oder auf den Teide?", fragte sie, tippte dann in ihrem Computer.
„Das ist egal...", Hermine war mit beiden Blicken einverstanden, sowohl Vulkan als auch das Meer waren wunderschön.
„Wir hätten noch ein recht schönes neues Zimmer im obersten Stock frei", informierte die Schwarzhaarige sie freundlich, ihr Blick flog wieder über Severus.
„Das nehmen wir dann", sagte dieser.
„Wie lange möchten Sie einchecken?"
„14 Tage", Hermine zog ihr Portemonnaie aus ihrer Tasche, zog ihre EC-Karte heraus und legte sie auf die Ablage der Rezeption.
„Sehr gerne", die Frau nahm die Karte, checkte die beiden ein, schrieb sich noch die Daten auf und gab ihnen dann eine Schlüsselkarte.
Hermine und Severus bedankten sich, verließen das Foyer in Richtung Fahrstuhl und fuhren nach oben in den fünften Stock.

„Hast du gerade mit der Rezeptionistin geflirtet?", fragte Hermine beinahe schon anklagend und musterte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Hattest du den Eindruck?", fragte er umschmeichelnd.
„Ja... sehr sogar."
Er beugte sich zu ihr, strich über ihren Nacken, „du musst nicht eifersüchtig sein", flüsterte er.
„Eifersüchtig", sie schnaubte, drehte sich von ihm weg und starrte böse auf die Aufzugstür.
Er löste seine Hand von ihrem Nacken, musste sich ein Grinsen verkneifen, die Tür ging auf und Hermine rannte los, suchte nach ihrem Zimmer 506, ging einen Gang entlang, Severus nahm den anderen.
„Das Zimmer ist hier", sagte er, schürzte die Lippen und wartete, dass sie angestapft käme.
Severus wartete, bis Hermine die Tür mit der Schlüsselkarte öffnete, ließ sie dann vorgehen, „Ladies first", schob er hinterher, sie lief ins Zimmer, sah sich um. Es war schön, wirklich schön, sah fast schon edel aus.
Ein großes Bett in der Mitte eines ebenfalls großen Raums, daran grenzte das Badezimmer, das Zimmer hatte sogar einen Balkon, von dem man Aufsicht auf Berg und Meer hatte, sie öffnete die Balkontür und trat in die langsam erwärmte Luft, irgendwo im Hintergrund krähte ein Hahn, sie stützte sich mit den Händen an dem Geländer ab.
Er folgte ihr langsam, stellte sich hinter sie, fasste sie an der Hüfte, ging noch einen Schritt zu ihr und drückte seinen Unterkörper an ihren Po.
„Severus... hatten wir das nicht?", fragte sie leise.
„Dann geh ich nochmal runter und frage die Rezeptionistin", schlug er selbstlos vor.
Sie drehte sich wütend um, „du hältst dich schön fern von ihr... ich gehe..."
„Du willst sie nach Kondomen fragen?", er lachte, konnte nicht weiter mit ihr spielen.
„Ich suche eine Apotheke... ist nicht das erste Mal.", meinte sie schnippisch, schnappte sich dann ihre Tasche und verließ das Zimmer.

Hermine nahm den Aufzug nach unten, lief schnell durch das Foyer, durch den Ausgang und suchte auf der Straße nach einem Supermarkt oder einer Apotheke.
Sie musste ein paar Straßen laufen, fand dann einen kleinen Supermarkt und lief hinein.
Sie holte nicht nur Kondome, sondern auch Wasser und einige Süßigkeiten, einheimische und auch das, was sie schon von Zuhause kannten.
Sie bezahlte die Sachen schnell, lief wieder zurück, die Spanierin an der Rezeption lächelte sie freundlich an, als sie das Hotel wieder betrat, Hermine erwiderte das Lächeln, sie stieg wieder in den Aufzug und fuhr nach oben, lief dann schnell in das Zimmer.

Severus stand immer noch auf dem Balkon, hatte die Robe allerdings abgelegt und die Ärmel seines Hemdes bis zum Ellenbogen hochgekrempelt.
Seine schwarzen Haare glänzten in der Sonne, die immer weiter über den Himmel wanderte und die Erde immer weiter erwärmte.
Hermine stellte die Einkäufe auf das Bett, ging leise zu ihm und zog sich das Shirt über den Kopf, ließ es auf den Boden fallen, knöpfte ihre Hose auf, was ihn dazu bewegte sich umzudrehen und sie anzuschauen.
„Hast du alles?", fragte er rau, musterte ihren Körper, ging zu ihr und öffnete ihren Bh, zog ihr den Slip vom Körper.
Sie stand nackt auf dem Balkon, Severus drückte sie wieder ins Zimmer, räumte die Tüte mit den Einkäufen magisch vom Bett, zog sich währenddessen ebenfalls aus und stand genauso nackt vor ihr.
Beide musterten die Körper des anderen, sein Blick spiegelte rohe Lust wider, sie zog die Packung mit den Kondomen aus der Tüte, hielt sie ihm hin, er riss sie schnell auf, zog eines heraus, öffnete die Verpackung vorsichtig, aber schnell und stülpte es geschickt über sich.
Er strich mit beiden Händen über ihre Wangen, hielt ihren Kopf und küsste sie, wild und stürmisch, schob sie auf das Bett, stieg hinterher und küsste sie weiter, seine Hände wanderten über ihren Körper, strichen über ihre Brüste, ihre Brustwarzen, Hermine stöhnte leicht, sie war aufgeregt und freute sich auf das, was kommen würde.
Während sein Mund sich um ihre Brüste kümmerte, strich seine Hand zwischen ihre Beinen umher, verteilte die Feuchtigkeit weiter, legte sich dann zwischen ihre Beine und drang schnell in sie.

Hermine keuchte, er war ein wenig grober als üblich und da er recht groß war, war es für einen kurzen Moment fast schmerzhaft. Sie gewöhnte sich schnell und die Lust, die er ihr bereitete, machte es wieder gut, doppelt und dreifach.
Er stieß hart und schnell in sie, es war gut, sehr gut sogar, aber gewöhnungsbedürftig. Sie hatte kaum Zeit um zu atmen, zu intensiv war das Erlebnis.
Während sie keuchte und wimmerte und zwischenzeitlich nach Luft rang, stöhnte und knurrte er dunkel, er strahlte irgendwie Wut aus, eine wilde Lust, rohes Verlangen, was er an ihr auslebte. Hermine schlang ihre Beine um seinen Unterkörper, drückte ihn nah an sich, sie zog seinen Kopf zu sich, sie wollte ihn küssen, ein wenig die Wut herausnehmen und Zärtlichkeit dazu geben.
Er schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch, legte sich dann halb auf sie, verlangsamte das Eindringen und küsste sie.
Sie streichelte durch seine Haare, über seinen Nacken und seine Schultern, lächelte gütig als er ihren Blick suchte.
„Ist alles in Ordnung?", fragte er atemlos, musterte sie.

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