Kapitel 114: Das Schicksal akzeptieren

1.4K 86 4
                                    


„Wenn mich die Schlange nicht beißt, dann gehen wir nie nach Hogwarts, dann verändern wir alles, verstehst du das? Du musst alles so machen, wie du es jetzt gesehen hast. Bitte!"
Er ging wütend an ihr vorbei, hätte sich die Haare raufen können, das konnte er nicht zulassen.
Er konnte sie nicht vergiften, oder viel mehr sie durch diese Schlange vergiften lassen, dabeistehen und zugucken.
Was wäre, wenn sie nicht rechtzeitig in Hogwarts ankommen würden?
„Severus, ich habe dir das nicht gezeigt, damit du alles veränderst... sondern damit du es verstehst.", sie war verzweifelt, die Chance, dass er genauso reagierte, wie er reagierte, lag, wenn sie ehrlich zu sich war, bei 50%, aber sie hatte gehofft, dass die anderen 50% greifen würden.
„Ich verstehe sehr gut und es wird nicht dazu kommen. Nicht nochmal. Eher drehe ich Weasley den Hals um.", knurrte er wieder.
„Dann riskierst du, dass es uns so in Zukunft nicht gibt!", brüllte sie, Tränen sammelten sich in ihren Augen.
„Dann schütze ich lieber deine Gesundheit, als das, was wir haben..", er gab ihr einen vielsagenden Blick, ging zur Balkontür, öffnete sie und löste sich in schwarzen Rauch auf.

Sie schüttelte den Kopf, setzte sich auf das Bett und strich sich die Tränen von den Wangen.
Stunden vergingen in denen Hermine sich kaum bewegte, er war immer noch nicht da und es ging langsam auf Abend zu.
Sie musste nach ihm sehen, bevor er etwas dummes anstellen würde. Die Tür des Balkons war immer noch offen, Hermine lief nach draußen, verwandelte sich in den Adler und flog über die Straßen und Wälder. Sie versuchte seine Magie zu spüren, ließ sich von ihr leiten und den Weg zeigen, er führte weit rauf auf den Vulkan, weiter als die Orte, die sie immer aufgesucht hatten.
Die Sonne schickte die letzten Strahlen über die Welt, Hermine sah etwas in ihrem Augenwinkel aufblitzen, ein schwarzer Haarschopf und eine Verstärkung der Magie.
Sie sauste im Sturzflug zu ihm, kam mit aufgeregten Schreien bei ihm an. Er starrte immer noch wütend auf den Boden, als könnte dieser irgendetwas für seine Laune.
Sie flatterte mit den Flügeln, schrie wieder, Severus sah auf, seine Haut an den Fingern und im Gesicht war knallrot.

„Geh", er wandte den Blick wieder ab, schüttelte den Kopf.
So leicht würde Hermine nicht gehen, sie flatterte, wirbelte den Staub des Bodens auf, er hielt sie die Hand zum Schutz vor das Gesicht, „Hermine geh einfach"
Sie schrie, was sich selbst als Vogel sehr aggressiv anhörte, hüpfte zu ihm und biss ihm in die andere Hand, die auf seinem Bein lag.
Severus sog scharf die Luft ein, sah auf den blutenden Finger, „verdammter Schnabel", gab ihr einen wütenden Blick und steckte sich den Finger in den Mund.
Es tat ihr direkt leid, sie hüpfte noch weiter zu ihm, gab ein leises Geräusch von sich, stieß ihren Kopf sacht gegen sein Bein.
„Was willst du? Kannst du mich nicht in Ruhe lassen?", fragte er aufgebracht.
Sie schüttelte leicht den Kopf, Severus seufzte, musterte sie.
Ihm war nie wirklich aufgefallen, was für ein schöner Animagus sie war. Das schwarze Gefieder, was sanft im verbliebenen Licht der untergegangen Sonne glitzerte, der scharfe ebenfalls schwarze Schnabel und das schönste an ihr, die Augen, die ihn wie glühende Amethysten beobachteten.
„Selbst deine Augen sehen aus wie Lavendel", er schmunzelte Kopfschüttelnd.
Die Wut war verraucht. Er war nicht wütend auf Hermine gewesen, eher auf die Tatsache, dass Weasley zu sowas im Stande war und noch mehr darüber, dass er unfähig sein musste, diesen Angriff zu verhindern.
Er sollte es einfach geschehen lassen, er hatte sein ganzes Leben nichts anderes gemacht als sie, Harry und Ron zu schützen und jetzt sollte er sie ins offene Messer laufen lassen?

Hermine sprang auf seine Beine, sie sah ihm tief in die Augen, legte den Kopf schief, gab wieder einen kleinen Laut von sich, näherte sich seinem Gesicht und knabberte leicht an seinem Hals.
Er lachte leicht, strich vorsichtig über ihr Gefieder, „Zoophilie ist verboten", flüsterte er, musste sich ein Lachen verkneifen.
Sie verwandelte sich schnell in ihre menschliche Gestalt, legte die Arme über seine Schultern, spielte mit seinen Haaren.
„Das ist besser", gab er sanft zurück, sie lächelte, legte ihre Lippen auf seine.
„Ich weiß, dass es viel verlangt ist... ich würde auch lieber einiges ändern... aber es muss sein.", sagte sie leise, strich ihm den Staub aus dem Gesicht.
Er seufzte wieder, schloss seine Arme um sie und zog sie zu sich, lehnte seinen Kopf an ihren.
„Was war das eigentlich für ein Ende? Was hab ich mit McGonagall besprochen?", fragte er unschlüssig.
„Das kann ich dir nicht sagen.. es ist eine Entscheidung, die du unabhängig von allem treffen sollst."
Er nickte, strich ihre Haare zur Seite und küsste ihren Hals, strich fest über ihren Rücken, Hermine schloss die Augen, genoss die Zärtlichkeit, rutschte näher zu ihm, suchte seinen Blick. Seine Augen glühten.
„Oh Severus... nicht hier...", sie lachte und schüttelte den Kopf.
„Die Chance hier erwischt zu werden ist wesentlich geringer als im Verbotenen Wald", gab er verrucht zurück, strich über ihre Schultern, runter zu ihrem Dekolleté und über ihre Brüste. Hermine wurde von einem angenehmen Schauer erfasst und schüttelte sich.
„Nein...", sagte sie schwach, sie war kurz davor nachzugeben, „nein.. hör auf damit... bitte."
Er seufzte, schob die Hände von ihre Brüsten zu ihren Wangen, strich sanft über ihre Haut.
„Du bist ganz rot...", sie lächelte mitleidig, küsste seine Stirn, „lass uns ins Hotel gehen..."
„Na gut...", er stand mit ihr zusammen auf, blickte nochmal in den Himmel und apparierte dann mit ihr in das Hotelzimmer.

Sie schob ihn direkt ins Badezimmer, begutachtete den Sonnenbrand, die Hälfte seines Gesichts war rot, ebenso wie die Hand, die in der Sonne hing.
Er zog sich aus, stellte sich unter die Dusche, das heiße Wasser brannte auf der roten Haut, er stellte das Wasser ein wenig kühler, zog Hermine dann zu sich in die Dusche, die leicht aufschrie bei dem kalten Wasser.
„Ist es hier besser?", nuschelte er, während er sie auszog und wieder ihren Hals küsste.
Sie nickte, schloss die Augen, ließ ihn das machen, was er wollte.
Er schnipste, zauberte sich ein Präservativ, stülpte es sich über, drehte Hermine um und drang von hinten in sie.
Nachdem er sie in der Dusche beglückt hatte, mehr oder weniger hart, sie sich gewaschen und abgetrocknet hatten, holte Hermine eine Salbe, die sie vorher schon wissend in einem Supermarkt gekauft hatte und cremte ihn ein.
„Diese Salben bringen doch sowieso nichts", motzte Severus.
„Besser als nichts, wenn du nicht stundenlang in der Sonne gesessen hättest, dann wäre das hier gar nicht nötig...", sie schüttelte den Kopf, drückte seinen Kopf in ihre Richtung und fuhr mit dem Eincremen fort.
Er ließ es zähneknirschend über sich ergehen, Hermine verschloss die Salbe, legte sie auf ein Regal und sah dann auf seinen Finger. Sie nahm seine Hand, strich darüber.
„Entschuldige..."
„Du warst immer schon bissig", er zog eine Augenbraue nach oben, lachte dann und ging mit ihr zurück ins Zimmer, schubste sie liebevoll auf das Bett und krabbelte dann über sie, küsste sich seinen Weg zu ihrem Mund nach oben. Hermine erwiderte den Kuss, zog ihn weiter zu sich und biss ihm in die Unterlippe.
Er sah sie erschrocken an, „jetzt gehst du zu weit", knurrte er, sie lachte und drehte sich auf die Seite.

„Hermine?", seine Stimme war leise und dunkel, weniger sauer als gerade noch.
„Ja?"
„In deinen Erinnerungen hast du viel gemalt... warum hast du das die ganze Zeit über hier nicht gemacht?"
„Ich hab angefangen zu malen als der Krieg vorbei war... ich war traurig und einsam.. es war einfach eine Art mich abzulenken.", sagte sie, sie hatte in diesen Momenten wirklich nicht das geringste Bedürfnis zu malen, sie war glücklich mit ihm, wollte die Zeit lieber in seinen Armen verbringen oder an seinen Lippen.
„Kannst du es mir zeigen? Ich meine so wirklich..."
„Wenn wir wieder in London sind... dann musst du auch Geige lernen", sie lachte, drehte sich zu ihm, kuschelte sich an ihn und schloss die Augen.
„Dann sollten wir bald zurück.", flüsterte er, schloss dann ebenfalls die Augen.

Der Duft von Lavendel  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt