Glücklicherweise erhielt ich die Nachricht von Simon noch bevor ich in die Stadt wollte. Eigendlich hatte ich mir vorgenommen mich mit meinen Freundinnen zum shoppen zu treffen, doch zur Zeit war das einfach wichtiger! „Und mein Geldbeutel hatt bestimmt auch nichts dagegen.“, scherzte ich obwohl ich dazu überhaupt nicht in der Stimmung war. Diese Aufregung brachte mich noch um, und in meinem innersten konnte ich es kaum erwarten zu erfahren was dieser Typ zu sagen hatte.
Als ich nach draußen trat merkte ich sofort wie die kühle Herbstluft mich umfasste und ein leichter Schauder entfuhr mir. Die rot-braunen Blätter der jahrealten Buche, die unseren kleinen Garten fast vollkommen ausfüllte, schlugen mir regelrecht wie Peitschen ins Gesicht und schließlich bemerkte ich, das mein wunderbar flauschiger Wollschal und ebenfalls meine dicke Winterjacke noch auf meiner Kommode lagen. Ich Dummkopf!
Mit halb abgefrorenen Fingern und vom eisigen Wind schmerzenden Ohren rannte ich auf unsere Base zu, der einzige Zufluchtsort für meine Freunde und mich. Schon von weitem sah ich Simon, der in seinem Wintermantel von der mir entgegengesetzten Seite auf mich zu kam. Allein von seinem Anblick würde mir mollig warm und mir ging es unvorstellbar gut. Das komische Gefühl in meinem Bauch ließ mich nicht mehr los, dennoch machte ich mir nicht viel daraus. Er überwand die letzten Meter die zwischen uns standen und nahm mich in den Arm, sodass die Erleichterung, die von mir aus ging, unwillkürlich zu spüren war. „Ist dir nicht kalt!“ Ich wollte ihn gerade anschnauzen, was für eine dumme Frage er eigendlich stellt, als er mich angrinste und in windeseile seinen Mantel auszog und ihn mir um die Schultern legte. Mit seinem Arm, der immer noch auf meinem Rücken verweilte, gingen wir die letzten Schritte zusammen.
Ich erkannte die aufgeregt zischende Stimme sofort und das gute Gefühl, das ich bis gerade eben noch in mir trug, verflog so schnell wie es gekommen war. Sonderlich glücklich war ich nicht, als Simon sich auf die Couch neben Hailey gesetzt hatte, doch ich musste mich damit arrangieren, weshalb ich mich schnell auf den weißen Sessel setzte, dessen Leder sich sichtlich lockere und an manchen stellen schon abblätterte. Wir saßen alle im Kreis. Hailey und Simon auf dem Sofa, Louis auf dem dunklen Sessel und ich auf dem dazugehörigen weißen. Als ich in die Runde schaute fiel es mir auf. „Wo ist Ethan?“ fragte ich die anderen verwundert. Sonst war Ethan immer 24/7 hier, und das hatte sich seid ich ihn kenne nie geändert. Schließlich zog mich Louis aus meinen besorgten Gedanken.
„Jetzt zeig schon her!“, rief er übermütig. Simon sah uns mit seinen eisblauen Augen an und irgendwie hofft ich darin ein Zeichen zu sehen. Im selben Moment fiel mir ein, dass ich noch nie was wirkliches mit den anderen unternommen habe und ich auch irgendwie nicht soo viel von ihnen wusste. Nebenbei fing Simon an auf seinem Handy rumzudrücken. Man sah an der Geschwindigkeit mit der er nach der Nachricht suchte wie nervös er wirklich war, und wer konnte es ihm verübeln bei diesen wohlgewählten Worten...
DU LIEST GERADE
Angel lies
Детектив / ТриллерSimon, Hailey, Louis, Dalia und Ethan. Das absolute Dreamteam! Doch was passiert, wenn eine einzige Person dein Leben und das der anderen auf den Kopf stellt? Würdest du dich aufgeben um deinen Freunden das Spiel zu erleichtern?