Kapitel 1

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An einem kühlen Sommermorgen, bahnte sie sich ihren Weg durch das Gestrüpp und huschte zwischen den Bäumen eines Waldes hin und her, immer darauf bedacht ungesehen zu bleiben. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, vertrieb mit ihren hellen, sanften Strahlen die nächtliche Dunkelheit und hüllte den Morgen in ein angenehmes und schönes Morgenrot, das sich über den Himmel erstreckte. Ihre pechschwarzen Haare hatte die junge Frau zu einem straffen Zopf zusammen gebunden und schlussendlich ein klein wenig verflochten. Keinesfalls durften ihre Haare ihr im Weg sein, während sie ihren Auftrag ausführte. Bei einem Kampf könnte das große Folgen haben und dazu führen, dass sie ihren Klienten nicht zufriedenstellen konnte. Bisher war dies aber noch nie passiert, weshalb sie auch nicht vor hatte das erste mal einen Fehlschlag zu erleiden. Einem Kampf würde sie bei ihrem jetztigen Opfer allerdings nicht aus dem Weg gehen können. Er war ein Meister, was die Kontrolle seines Nens anging und ein sehr geschickter Kämpfer, der sich nicht zu schade war, auch mal ausgeklügelte Taktiken anzuwenden. Alle Informationen hatte sie von ihrem Auftraggeber erhalten, sowie ein Bild des Mannes, den es galt umzulegen.
Sachte kizelte der Wind ihre Nase, als Kira durch den Wald streifte, um ihrem Ziel endlich näher zu kommen. Es war ein echter Krampf gewesen herauszufinden, wo sich der Kerl aufhielt. Ihr Auftraggeber konnte ihr zwar sagen, was ihr Opfer so drauf hatte, aber seinen Standpunkt konnte er ihr nicht nennen. So lag es erstmal an ihr den Kerl ausfindig zu machen, an sich keine große Sache. Schon oft hatte sie auf eigene Faust den Standort ihres Opfers recherchieren müssen, das gehörte schließlich auch zu ihrem Job als Assasinen-Hunter dazu. Doch bei der jetztigen Person hatte sie ewig keinen Anhaltspunkt finden können, sie hatte schon fast aufgegeben. Es war fast so, als würde er nicht auf diesem Planeten existieren. Doch dann hatte sie seine Fährte aufgenommen. Zufällig hatte sie eine Gruppe von Menschen belauscht, die genau über ihn geredet hatten. Reiner Zufall, aber trotzdem auch pures Glück. Glück das sie in ihrem Leben so nur selten erleben durfte. Das Leben konnte einfach unfair sein, das hatte sie schon oft genug an eigener Haut erfahren dürfen. Es konnte einem alles, aber wirklich alles nehmen. Die Familie, Freunde, das geliebte zu Hause, das Lächeln das man jeden Tag auf den Lippen trug und die schönen Momente und Gefühle, die man mit denen teilte, die einem am wichtigsten im Leben waren, die man liebte und nie verlieren wollte. Und dann werden sie von einem weggerissen. Das Leben war einfach grausam. Es streckte seine kalten Klauen nach dir aus, um dich an es zu binden und festzuhalten. Gelegentlich lockerte es seinen Griff, um dir Hoffnung zu schenken, ehe es wieder zupackte und dir all deine Wünsche und Träume nahm, um dich in eine Reihe von endlosen Verzweiflungen, Ängsten und Schmerzen zu stürzen. Und obwohl sie diese Schmerz kannte, die Verzweiflung der Menschen, die eine geliebte Person verloren hatten oder auch die Angst vor dem Tot, die einige Menschen plagte, tötete sie. Welch Ironie. Sie tötete, um zu überleben, weil es ihr auf eine seltsame Art und Weise Spaß machte und sie tötete, um den Schmerz ihrer Vergangenheit zu ertränken. Die schmerzlichen Erinnerungen und Gefühle des Tages, an dem man ihr ihre Familie geraubt hatte. Als man ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt hatte und ihr eine Leere hinterließ, die sie verzweifelt versuchte zu füllen. Mit töten gelang es ihr schließlich, sie vergaß alles und füllte ihre Leere mit dem Blut und den Schreien ihrer Opfer.
Langsam aber sicher erreichte sie den Rand des Waldes. Die Bäume lichteten sich, bis sie ihr schließlich einen freien Blick auf ein Dorf gewährten, das direkt an den Waldrand gebaut worden war. Viel schien auf den Straßen, zwischen den kleinen Häusern, noch nicht los zu sein. Ein flüchtiger Blick auf die kleine Uhr an ihrem linken Handgelenk, verriet ihr, dass es auch gerade mal sieben Uhr in der Früh war. War sie vielleicht doch etwas zu früh? Die Sorge, dass ihr Ziel das Dorf vor ihr verlassen würde und sie wieder nicht wissen würde, wo er war, hatte sie dazu getrieben so früh aufzubrechen und ihren Weg anzutreten. Sie hatte wirklich keine Lust gehabt, ihn nochmal suchen zu müssen. Auch wenn sie den Informationen, die sie durch das Lauschen mitbekommen hatte, nicht voll und ganz vertrauen konnte, so war es doch ihr einziger Anhaltspunkt und diesem würde sie definitiv nachgehen.

Kill him (OC x Hisoka) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt