Pläne und ihre Folgen Teil 1

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Burod spürte es sofort. Ein magischer Transfer war vollzogen worden.
"Ist es soweit?" Erkundigte sich Prinzessin Moira.
Der Drachenreiter und Oriks Tochter waren in ein Brettspiel vertieft gewesen als Burod den magischen Transfer spürte und sich aufrichtete.
"Ja ich denke schon." bestätigte Burod. "Wir sollten die Drachen benachrichtigen die dein Vater uns zur Verfügung gestellt hat und zur Tat schreiten."
Die Prinzessin nickte entschlossen und erhob sich. Sie trug zweckmäßige Kleidung. Hose, feste Stiefel und ein Wams. Ihre langen Haare hatte sie nach hinten gebunden damit sie sie nicht behinderten und an ihrem Gürtel baumelte ein Kurzschwert. Zusätzlich hatte ihr Orik diesmal freiwillig seinen Bogen und die dazugehörigen Pfeile zur Verfügung gestellt. Offensichtlich hatte der Monarch der Zwerge eingesehen, dass sich seine jüngste Tochter nichts verbieten ließ und wollte wenigstens dafür sorgen, dass sie angemessen ausgerüstet war.
Der König hatte Burod und Moira auch ein Kontingent seiner persönlichen Wachen zur Vorführung gestellt als seine Tochter und der geehrte Gast vom Orden der Reiter ihm von Marlenas Plan berichteten und um Unterstützung baten. Er hatte die Männer persönlich ausgewählt und völlig sicherzustellen, dass man ihnen bedingungslos vertrauen konnte. Er hatte sie sogar eine Spur in der alten Sprache leisten lassen den Drachenreiter und seine Tochter zu unterstützen und das Reich der Zwerge vor der dunkle Bedrohung zu schützen.
Die Truppen warteten bei Beoram im Drachenhort um nicht weiter aufzufallen. Nun war die Zeit gekommen sie in Bewegung zu setzen.
Burod streckte seine geistigen Fühler nach seinem Drachen aus und wollte ihn bitten den Männern den Marschbefehl zu geben. Zu seiner Überraschung fand er jedoch Beoram des Geist in Verwirrung vor. Drache war von einem blendend weißen Licht geblendet worden. Erst langsam stellte sich das Sehvermögen des braunen Riesen wieder ein und der Anblick der sich bot hatte durchaus etwas Erschreckendes. Ein riesiger Höhlenbär war scheinbar aus dem Nichts im Drachenhort erschienen und wütete bereits unter den Kriegern der Knurlan völlig überrascht waren und verzweifelt versuchten sich gegen den Ansturm der haushohen Bestie zu verteidigen.
Burod begriff noch nicht was dort gerade vor sich ging oder woher der Bär kam doch er spürte deutlich, dass sein Drache kurz davor war sich auf den Gegner zu stürzen und um den Versuch zu machen wenigstens einige Krieger des Zwergenvolkes zu retten. Schnell hielt der Reiter seinen Seelenbruder zurück. Burod war ein geübter Jäger und hatte einen geschulten Blick für das Wild seiner Heimat. Ein Blick genügte ihm und er erkannte warum dieser Bär scheinbar rasend vor Wut war. Speichel tropfte als weißer Schaum aus seinem Mund, die Augen waren in blankem Zorn geweitet und auch die Bewegungen des Tieres verrieten sein Leiden.
- "Dieser Bär hat Tollwut!" - warnte Burod seinen Drachen. - "Ich werde einige Schutzzauber wirken damit du dich nicht anstecken kannst!" -
- "Beeile dich! Diese Krieger brauchen meine Hilfe. "-
Glücklicherweise war der Zauber nicht sehr kompliziert und Augenblicke später war Beoram zumindest vor der Krankheit des Tieres geschützt. Dennoch, das war Burod völlig klar, war ein ausgewachsener Höhlenbär der ohne jede Angst und ohne jeden Selbsterhaltungstrieb angriff ein nicht zu unterschätzen der Gegner.
Gerade wollte der Reiter seinem Drachen eine Warnung mit auf den Weg geben als er hörte wie die Tür zu dem Quartier welches er seit einiger Zeit bewohnte aus den Angeln gerissen wurde und eilige Schritte aus dem Nebenraum erklangen.





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Warm....... das war der erste Gedanke der Marlena durch ihr Gehirn zuckte das nur langsam seine Arbeit wieder aufzunehmen schien.
Warm und weiß...... dass waren alle Eindrücke, die junge Halbling gegenwärtig von ihren Sinnen empfing. Sie fühlte sich müde und ausgelaugt.
Plötzlich spürte sie sie etwas sanft an der Schulter berührte und sich etwas kupferfarbenenes in ihr Sichtfeld schob.
"Lenchen? Bist du wach?"
"Ich hasse diesen Spitznamen Mirie." nuschelte Marlena als Ismiras Stimme erkannte. Sie erinnerte sich wieder an Gintar und den selbstmörderischen Zauber des Zwerges. Trotz der Verwendung ihres Spitznamens war sie froh Ismiras Stimme zu hören. Es bedeutete das ist der anderen Reiterin gut ging.
Dieser Eindruck wurde noch bestätigte als sie ihre Cousine, ob ihre Antwort, leise lachen hörte.
"Na schön. Ich werde dich eine Woche nicht mehr Lenchen nennen. Immerhin hast du uns das Leben gerettet. Keiner unserer Schutzwälle hätte dieser Freisetzung von Energie etwas entgegenzusetzen gehabt. Das war ein brillanter Zug von dir. Ich denke wir wissen jetzt, dass der magische Schutz der auf Neagling übertragen wurde noch zu viel mehr in der Lage ist als nur magische Fallen aufzuspüren. Die Kraftanstrengung hätte dich und Alonvy allerdings fast umgebracht. Selbst mit den Energiereserven von Svenajas goldenem Schwert wäre es fast zu viel für euch gewesen. Zumindest um diesen Gintar müssen wir uns jetzt keine Sorgen mehr machen."
"Alonvy......"
Sorge flammte bei Marlena auf und sie versuchte sich aufzusetzen. Ismira jedoch hielt sie mit sanfter Gewalt zurück. Im Grunde war das nicht notwendig den Marlena hatte bereits gemerkt, dass sie noch nicht wirklich im Stande war aufzustehen. Die Verschwommenenkonturen die die Welt inzwischen wieder hatte lösten sich völlig auf wenn sie den Versuch machte sich zu bewegen.
"Keine Sorge. Alonvy ist so erschöpft wie du aber es geht ihr gut. Anarie hat ihre Kraft mit seiner Drachendame geteilt."
Eine sanfte, aber müde Berührung ihres Geistes zeigte Marlena, das Ismira in der Tat die Wahrheit sagte. Nun auch warum die ganze Welt um sie herum so weiß war. Offenbar lag ihre Seelenschwester direkt neben ihr und hatte einen Flügel über sie ausgebreitet.
"Ruh dich noch etwas aus." verlangte Ismira. "Allen Mitgliedern unserer Reisegruppe geht es soweit gut und wir werden uns um alles weitere kümmern."
Marlena brachte ein Nicken zu Stande und spürte wie sie langsam in ihrer Wachträume zurückglitt. Bevor sie sich jedoch ganz dem Dämmerzustand ergeben wollte fragte sie noch schnell: "Habt ihr schon etwas aus Tronjheim gehört?"
"Noch nicht." Räumte Ismira ein und Marlena erkannte das ihre Cousine sich Sorgen machte. "Bisher sind wir noch nicht zu Burod durchgekommen aber wir versuchen es weiter."
Marlena konnte nicht länger gegen ihre Müdigkeit ankämpfen aber das untrügliche Gefühl beschlich sie, dass die Dinge sich ganz anders entwickelten als es geplant gewesen war.

Eragon Buch 7 - Im Wandel der ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt