"Silvia, aufstehen!" rief mir meine Mutter zaghaft zu und streifte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war 6.00 Uhr morgens. Ich grummelte. "Mmmmhhh...Mama, noch Fünf Minuten..." flehte ich meine Mutter an. "Nein nein mein Schatz, du musst aufstehen! Heute ist dein erster Tag an der neuen Schule!" wollte sie mir motivierent den Tag versüßen. "...Ich hab keine Lust! Die sind doch sowieso alle doof!" meinte ich zu ihr. Sie blieb kurz ruhig, zog mir dann aber die Decke vom Leibe und mir wurde kalt. Ich setzte mich hektisch auf. "Och Mama!!!" schrie ich sie halb an. "Tja, irgendwie muss ich dich ja aus dem Bett bekommen!" sagte sie und verschwand aus meinem Zimmer. Ich sah zu meinen Hausschuhen und zog mir diese an. Auf dem Weg zu meinem Kleiderschrank, streichelte ich meine Hündin Stella. Ich zog mich an und lief langsam und unmotiviert in die Küche. Dort standen schon meine Pfannkuchen und mein Orangensaft bereit.
Währenddessen ich aß, schrieb ich mit meiner besten Freundin Olivia.
O: Ach Maus, du wirst das schon schaffen!
S: Ja, aber ich finde es trotzdem kacke, dass wir uns jetzt nicht mehr so oft sehen! Ohne dich schaffe ich das garnicht und wer weiß, was es für blöde Zicken und Arschlöcher in meiner neuen Schule gibt. Und vor allem, wie die in meiner Klasse drauf sind. Und am besondersten nicht zu vergessen, die Fuck Boys!
O: Silvia, du machst dir zu viele Gedanken! Vielleicht sind sie ja garnicht so blöd?! Ja und ich finde es auch scheiße, dass wir uns nicht mehr so oft sehen. Aber dafür haben wir uns doch dann viel zu erzählen! :D
S: Ja, da hast du auch wieder Recht. Ich muss jetzt offline gehen und mich fertig machen
O: Okay Süße :) und sag mir Bescheid, wenn du einen süßen Jungen kennengelernt hast ;)♥
S: Olivia!♥
O: Jaja verstehe xD Bis dann Süße!♥
S: Bis dann Honey!♥
Als nun alles leer war, packte ich meine Schultasche, ging hinunter und stellte sie erstmal im Flur ab. Ich nahm mir eine Hundeleine und ging mit Stella spazieren.
7.10 Uhr...
Ich nahm die Leine von Stella ab, nahm mir mein Trinken und meine Lunchbox aus dem Kühlschrank, packte es in meine Tasche und nahm mir meine Haustürschlüssel in die Hand. Meine Mutter kam zu mir und umarmte mich. "Tschau mein Hase, viel Spaß in der neuen Schule!" verabschiedet sie sich. "Hmmm..." gab ich nur von mir. Sie merkte es mir an, dass ich kein Spaß daran habe, in die neue Schule zu gehen. "Hey,sei froh, dass du heute nur bis 11.00 Uhr Schule hast! Vielleicht lernst du auch schon nette Leute kennen?!" muntert sie mich auf. "Ja klar, sicher..." murmelte ich. "Was hast du gesagt?" fragte mich meine Mutter. "Ach garnichts!" versicherte ich. Sie gab mir noch ein Kuss auf die Stirn, ließ mich raus und schloss hinter mir die Tür.
Ich lief zur Bushaltestelle. Ich nahm extra ein Bus früher, damit ich nicht gleich schon von den Schülern angestarrt werde. Ich hoffe, meine Mutter und Olivia haben Recht, was die Schüler angeht...
Falls ihr euch fragt, wo mein Vater geblieben ist...
Mein Vater ist ein Geschäftsmann und reißt überall hin. Er ist sehr selten zu Hause. Eigentlich auch nur zu den Weihnachtsferien, Sommerferien und den Osterferien. Deswegen ist meine Mutter auch meine Bezugsperson und kann sie mehr leiden. Man könnte sagen, sie ist wie eine Zweite beste Freundin für mich. Sie arbeitet zwar auch viel als Ärztin im Krankenhaus, aber nimmt sich immer Zeit für mich, wenn ich mal zu Hause bin. Meistens arbeitet sie am Wochenende von Früh bis Spät, aber das ist schon immer ein Vorteil gewesen.Meine Eltern sind Reich. Zwar jetzt nicht sooo Reich wie andere Millionäre, aber ich bekomme schon so 4.000 Euro monatlich. Für mich wär auch weniger gut gewesen. Ich bin auf jeden Fall nicht so Tussihaft, wie die anderen reichen Töchterzicken und Gucciboys. Ich bin ganz anders. Und ich glaube das merkt man auch an meiner Art. Jedenfalls spare ich mein Geld im Gegensatz zu manch anderen. Monatlich gebe ich so um die 1.000 Euro aus und den Rest spare ich. Es sei denn ich brauche irgendetwas dringend, aber das kommt nicht so oft vor.
Als der Bus kam, stieg ich ein. Ich sah nur ältere Menschen, die unmöglich Schüler/-innen sein können. Also atme ich tief aus, setzte mich nach ganz hinten und sah aus dem Fenster. Ich nahm mir mein Handy und meine Kopfhörer aus der Tasche, steckte mir die Hörer rein und schaltete meine Playlist ein. Ich liebe das Gefühl, nichts außer meine Lieblingsplaylist zu hören. Das beruhigt mich immer...
Zu Hause, da drehe ich ab und zu auch immer die Musik auf volle Pulle, tanzte und sang dabei. Um ehrlich zu sein, weiß ich garnicht mal, wie ich in Wirklichkeit singe und ich hab es auch nicht vor, es vor jemand anderen zu tun. Und das nicht mal vor meiner besten Freundin!
Doch lieber konzentrierte ich mich auf die Schule. In meiner Realschulzeit war ich eine der besten Schüler meiner Altersklasse. Mein Zeugnis stand auf 1,4 und deshalb wusste ich, dass ich dann wohl auch noch Abitur schaffen könnte. Tja, aber leider kann ich den nicht mehr in meiner alten Schule machen, da meine Mutter in Hannover ein gutes Angebot bekam und wir somit noch mehr Geld kriegen würden. Ja und so bin ich dann auch hier gelandet! Leider...
Ich sah wieder aus dem Fenster.Nach jeder Haltestelle stieg jemand ein und wieder aus. Ich betrachtete die Umgebung, die ich durch das Fenster sehen konnte und schaltete mich ein bisschen ab. Vor dem ganzen Stress in der Schule brauche ich diese Ruhe, sonst drehe ich komplett durch! Nach ein paar Haltestellen stieg ein Mädchen mit blonden Haaren, die am Ansatz schwarz sind, geschminkten Gesicht und grünen Augen ein und sah mich erst ernst an, setzte aber dann ein leichtes lächeln auf. Ich lächelte zurück, obwohl ich gerade keine Lust habe, mit jemanden Blicke auszutauschen und gar zu reden.
Sie kam zu mir nach hinten, setzte sich neben mich und sah mich an.
Fortsetzung folgt...
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Mein Leben und Ich
Roman d'amourEine 17 jährige Schülerin möchte ihr Abitur machen, damit sie später studieren kann und somit eine schöne Zukunft hat. Doch leider wird dieser Traum durch ihr schwieriges Leben nicht leicht. Nicht wegen ihren schulischen Leistungen, sondern wegen ga...