„Thomas", Hermines Züge erhellten sich, woher wusste er das alles?
„Am besten du ziehst die Erinnerungen aus deinem Gedächtnis und gibst sie Remus...", warf Severus ein, wer genau Thomas Neuster war, würde er in einem anderen Gespräch aufdecken, er zog eine leere Phiole aus seiner Robe, gab sie Hermine, „den Zauberstab an die Schläfe...", er lächelte und nickte.
Hermine zog ihren Zauberstab, legte ihn an die Schläfe und schloss die Augen, zog alle Erinnerungen aus ihrem Kopf, die Remus benötigen würde, ließ sie in die Phiole gleiten, verkorkte sie wieder und hielt sie Remus entgegen.
Er musterte die Phiole, sah dann unsicher zu den beiden.
„Du wirst nichts schlimmes sehen", Hermine verdrehte die Augen, Severus lachte leicht.
„Hast du ihm nicht die ganzen schmutzigen Handlungen reingezogen?", fragte er dunkel.
„Hör auf damit", Hermine lachte ebenfalls, schlug ihm leicht in den Bauch, Severus legte einen Arm um ihren Nacken und zog sie näher zu sich.
Remus lief rot an, nahm nur widerwillig die Phiole, musterte die beiden nochmal.
Sie wirkten wirklich sehr vertraut miteinander, als würden sie wirklich etwas füreinander empfinden, um genau zu sein eine ganze Menge.
„Ihr könnt euch auf mich verlassen.", versprach er. Sowohl Hermine als auch Severus bedankten sich bei ihm, Hermine schmuste sich an Severus Brust, schloss die Augen.
„Können wir wieder zurück? Wir müssten da noch etwas zu Ende bringen", flüsterte er verrucht.
Hermine sah auf, schüttelte ungläubig den Kopf, zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn, nahm dann seine Hand und wollte mit ihm den Grimmauld Place verlassen, stand vor einem unschlüssigen Remus.„Wo wirst du wohnen Hermine?", wollte der Werwolf wissen, „Du kannst nicht zu ihm oder zu dir, wenn ihr euch anfangt zu treffen..."
Auch diese Tatsache hatte Hermine nicht berücksichtigt, zu dem See konnte sie ebenfalls nicht.
„Vielleicht bleibst du einfach hier... du wärst zwar allein, aber niemand wird das Haus betreten und dich hier vermuten... ich könnte dich ab und zu besuchen", schlug er vor.
„Dieses Haus ist eine Gruft...", sagte Severus kopfschüttelnd, sah sich um.
„Ich glaube das ist wirklich der einzige Ort...", Hermine musste Remus zustimmen.
„Ich komme wirklich ungern hier hin...", Severus sah sie an.
„Du wirst sowieso nicht oft die Möglichkeit haben... du musst dich auf mich konzentrieren", sie lachte, zog ihn dann wieder mit sich mit.
Die drei verließen das Haus, Remus versprach nochmal, dass er sich um alles kümmern würde, Hermine musste sich auf sein Wort verlassen. Sie hatte immer noch ein wenig Angst, war aber sehr viel beruhigter.
Die Wege der drei trennten sich, Severus und Hermine apparierten zurück nach Spinner's End, Remus in seine Wohnung zu Tonks.„Was hast du Remus im Flur gesagt?", fragte Severus, nachdem sie den abgebrochenen Beischlaf wieder aufgenommen und beendet hatten und kuschelnd im Bett lagen.
„Was meinst du?"
„Ich vermute, dass Remus nachgefragt hat, ob ich dich dazu irgendwie genötigt habe..." er zog eine Augenbraue nach oben, er kannte Remus und seine moralische Überzeugung, für ihn war es vermutlich unvorstellbar, dass Hermine sich freiwillig für Severus entschieden hatte.
„Ja", Hermine lachte, „aber ich habe ihn beruhigt, dass du das nicht gemacht hast.. sondern ein guter Mensch bist."
„Hast du noch was gesagt?", er drehte sich ein wenig zu ihr, musterte sie.
„Ich hab ihm gesagt, dass ich glaube, dass ich... ganz furchtbar verliebt ich dich bin.", gab sie leise zu, suchte etwas in seinem Blick und schluckte.
„Ich glaube... das ist das erste Mal in meinem Leben, dass jemand in mich verliebt ist", er nahm ihre Hand, sah nachdenklich auf ihre Finger.
„Ich wollte dich nicht überrumpeln", meinte sie leise, sah ebenfalls auf ihre Finger.
„Nach allem, was du mir gezeigt hast, bin ich davon überzeugt, dass ich ebenso vernarrt in dich bin", er schmunzelte leicht, „es hat schon angefangen."
Sie sah auf, schob ihr Bein über seinen Unterkörper und drückte sich auf seinen Oberkörper, streichelte seine Wange.„Versprichst du mir, dass egal wie es kommt, du am Ende bei mir bist?", fragte er ernst, hielt sie fest.
„Ich schwöre es.", sagte sie genauso ernst, „Ich schwöre, dass ich bei dir bin.", ihr Gesicht war traurig, sie hatte wirklich Angst, dass sie irgendeine unvorhersehbare Wendung entzweite.
Er nickte, vermutlich hatte er dieselbe Angst, der Griff um sie verstärkte sich, er drückte sie weiter zu sich hoch, vergrub den Kopf in ihren Haaren.
„Gibt es eine Möglichkeit, die uns wieder zusammenführt? Auch wenn sich Dinge verändern?", fragte sie mit zitternder Stimme, klammerte sich an ihn.
„Du meinst einen Zauber?"
„Ja.. irgendetwas... ich würde alles machen.", sie war wirklich verzweifelt.
Er suchte ihren Blick, „es gibt etwas... es lässt sich zwei Menschen für immer miteinander verbinden... egal, was passiert."
Sie sah auf, ihr Blick erhellte sich, „das ist doch genau das Richtige!"
Severus strich durch ihre Haare, musterte ihr Gesicht, schüttelte leicht den Kopf.
„Was ist es? Ein Zauber, ein Schwur?", sie war aufgeregt.
„Eine magische Hochzeit", sagte er leise, sein Blick war beinahe leidend.
Die Aufregung und Freude wich langsam aus ihrem Gesicht, eine Hochzeit, mit ihm, eine Hochzeit, die sie mit Ron niemals haben wollte. Sie rutschte langsam von ihm herunter, setzte sich an die Bettkante und atmete durch.
„Eine Hochzeit... Severus...", strich sich durch das Gesicht.
„Ich hab nicht gesagt, dass du mich heiraten musst", er setzte sich auf und rutschte langsam zur Bettkante, „das ist nur die Möglichkeit, die eine starke magische Bindung erzeugen kann...", erklärte er, versuchte sie zu beruhigen.
Sie sagte nichts, schüttelte nur leicht den Kopf, wirkte fast schon apathisch.
„Ich würde dich nie zu etwas drängen, was du nicht willst. Eine Hochzeit ist eine Möglichkeit... es gibt bestimmt noch eine andere.", Severus nahm ihre Hand.
„Versteh mich nicht falsch", ihre Stimme war leise und kraftlos, „ich hätte glaube ich kein Problem damit dich zu heiraten... es geht nur um diesen... Bund...", sie suchte seinen Blick, drang tief in seine Augen, „ich wollte nie heiraten... ich glaube nicht, dass ich eine gute Ehefrau wäre", sie lachte leicht, „ich würde mich zu eingeschlossen fühlen. Wie ein Vogel im Käfig."Er atmete tief durch, ihre Angst, keine gute Ehefrau zu sein lösten in ihm beinahe Schmerzen aus, er legte seine Arme um sie und zog sie zu sich, hielt sie fest, spendete ihr Trost.
„Ich würde einen Adler niemals in einen Käfig sperren... das ist Tierquälerei", flüsterte er an ihr Ohr.
Hermine sah traurig auf, musste dann aber leicht lachen und lehnte sich wieder an ihn.
„Komm... lass uns schlafen gehen. Du musst doch deinen Schönheitsschlaf einhalten", meinte er sanft.
„Bin ich ohne nicht schön?", fragte sie traurig.
„Du bist immer schön.", er zog sie vorsichtig mit sich nach hinten, strich ihr die Haare aus dem Gesicht, gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. Hermine hielt sich an ihm fest, legte den Kopf auf seine Brust und schloss die Augen.
Auch wenn sie dachte, dass sie mit den Sorgen, die sie hatte, keine Ruhe finden würde, schlief sie schnell ein.
Severus hingegen lag die ganze Nacht wach, er dachte darüber nach, was sie machen könnten. Eine magische Hochzeit würde ein unkaputtbares Band zwischen ihnen entstehen lassen, aber er würde sie zu keiner Hochzeit zwingen, die sie nicht wollte.
Vielleicht gab es eine Möglichkeit ihre Gefühle in einen Gegenstand zu fügen, zu konservieren.
Wie ein... positiver Horkrux, dachte er, aber wie soll man einen Teil seiner Seele abspalten und in etwas fügen, wenn man nicht mordet?
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...