Nie wieder Kaffee!

758 21 0
                                    

"Ahhhhhh, zu heiß!", schrie ich, während die Tasse sich auf den Weg zum Küchenboden machte. Es schallte und meine (jetzt nicht mehr) Lieblingstasse zersplitterte in tausend Scherben. Doch das ignorierte ich gekonnt, da ich schon längst von meinem Stuhl aufgesprungen war und zum Wasserhahn sprintete.

Ich drehte das Wasser auf und ließ es in meinen Mund laufen. -Tat das gut!

Als ich nicht mehr das Gefühl von tobenden Feuer auf meiner Zunge spürte, stellte ich das Wasser aus. Doch nun wechselte das Gefühl in einfachen Schmerz.

"Ich werde nie wieder versuchen Kaffee zu trinken!", berichtete ich meinem Dad, der sich gerade daran machte, einzelne Scherben vom Küchenboden zu sammeln.

Ich sagte das todernst, aber er fing plötzlich an lauthals zu lachen.

Gerade eben habe ich mir übelste Verbrennungen eingeholt und mein besorgter Vater fing ehrlich an zu lachen?

Ich wusste schon immer, dass ich ein Tollpatsch war, schließlich musste ich das oft genug selbst erfahren. Eine unpassende Straßenlaterne hier, ein überflüssiger Stolperstein dort...

Alles hatte ich schon mitgenommen, sehr zu meinem Leidwesen. Aber sich die Zunge zu verbrennen, ist doch bestimmt schon millionen Menschen passiert.

"Das ist nicht lustig, Dad! Du müsstest mich jetzt eigentlich trösten", meinte ich genervt. Er ließ die kaputte Tasse links liegen, stand auf und kam auf mich zu.

Er breitete seine Arme aus und zog mich in eine liebevolle Umarmung.

"Ich hab dich lieb, Kylie", sagte er schließlich.

"Und ich hab dich lieb, Dad!", antwortete ich und befreite mich aus seiner Umarmung.

Mein Dad ist wirklich der Beste. Seit dem Tod meiner Mom kümmerte er sich pausenlos um mich. Man könnte mich verwöhnt nennen, doch ich genoss seine Gegenwart in vollen Zügen. Ihr Tod hatte uns Beide ziemlich aus der Bahn geworfen, aber das war nun schon drei Jahre her. Alles hatte sich wieder normalisiert, naja... alles bis auf Mom. Sie fehlte mir schrecklich. Und Dad auch.

"Ellie holt mich gleich ab. Wir wollen zum Strand, surfen. Und danach wollen wir vielleicht noch einen Smoothie trinken gehen. Ich bin heute Abend wieder zu Hause", berichtete ich meinem Dad, während er bereits wieder die Reste meiner ehemaligen Lieblingstasse aufsammelte.

"Ist okay, habt Spaß! ", antwortete er unter voller Konzentration, sich nicht die Hand mit Scherben aufzuschlitzen.

Ich verließ die Küche und steuerte auf mein Zimmer zu. Schnell griff ich meinen Bikini und zog ihn unter meine Klamotten.

Ich packte meine Kamera und das Stativ zusammen.

Ellie und ich liebten es, uns gegenseitig beim Surfen zu fotografieren. So waren schon viele coole Bilder entstanden, die wir zu einer riesigen Collage zusammengeklebt hatten. Danach haben wir sie über mein Bett gehängt, wo sie wirklich toll zur Geltung kam.

Die Türklingel riss mich aus meinen Erinnerungen. Ich rannte die Treppe runter, meine Tasche über der Schulter, und machte die Tür auf. Eine glückliche Ellie strahlte mich breit an.

"Was ist denn mit dir los? Freust du dich mich zu sehen?", grinste ich sie an, warauf sie abwinkte:

"So ein Quatsch! Ich hab dich doch schon tausendmal gesehen."

"Na vielen Dank auch! Auch schön, dich zu sehen, Ellie", meinte ich gespielt beleidigt.

Daraufhin brachen wir in schallerndes Gelächter aus. Als wir uns wieder halbwegs eingekriegt hatten, umarmten wir uns kurz und ich lud mein Surfboard auf das Dach von Ellie's roten Ford. Wir stiegen in das Auto und fuhren los, auf die Suche nach der einen Welle.

--------------------------------------------------------------------------------------

Hii ihr Lieben!

Ich weiß, das ist ein sehr kurzes Kapitel, aber es ist meine erste Geschichte.

Ich verspreche hoch und heilig, dass die nächsten länger werden.

Ich hoffe auch ihr werdet meine Geschichte mögen.

Es wird das typische Klischee, aber ich verspreche jetzt schon, dass es anders kommt, als ihr wahrscheinlich erwartet.

Also ihr, liebe Grüße!

Ciau, birded ♡

One WaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt