Sie will nicht lieben

Kapitel 18

Mehr so ein Zwischending :) Danke für eure Abstimmungen ^^ Hat mich sehr, sehr gefreut.




Lucius hatte es ignoriert. Hatte ignoriert, dass sein Sohn Astoria auf offener Straße hinterher war und ihr praktisch eine Szene gemacht hatte oder sie ihm, wie man es eben nahm. Er hatte nichts gesagt, als ein nasser Draco wieder eingestiegen war und sie schweigend Nachhause gefahren waren. Er hatte ihn sogar nicht angesprochen, als die beiden sich an dem Tag über den Weg gelaufen waren, als Astoria sich offenbar mit einem kleinen Rollkoffer auf den Weg zum Flughafen machte. Die beiden jungen Leute hatten sich einfach nur angesehen, bevor sich Astoria abgewandt hatte und eingestiegen war in ihren Wagen und Draco es ihr gleich getan hatte und sich neben Lucius fallen gelassen hatte. Er hatte geschwiegen. Nichts gesagt. Aber jetzt musste er mit ihm reden. Er hatte tagelang nichts dazu gesagt und Lucius wollte etwas sagen. Wollte wissen ob das was gesagt worden war, was gestritten worden war, der Wahrheit entsprach. Ob sein Sohn wirklich so dämlich war, wie Lucius ihn momentan einschätzte.

Es nicht zu ignorieren und mit Draco darüber zu reden, hatte er heute Morgen beschlossen, als sie beide zur Arbeit gefahren waren, während Astoria offenbar von ihrem Kurztrip aus New York nachhause gekommen war und die beiden sich wieder ignoriert hatten. Er wagte es am Abend, als er sicher war, dass Narzissa noch nicht da war von ihren neuen Freunden. Blaise war damit beschäftigt etwas im Arbeitszimmer aufarbeiten und seine Frau war nicht das Problem. Sie würde sich nicht einmischen, wenn Lucius mit ihm sprach und Lucius würde es ansprechen. Nein, musste es ansprechen. Er sah dabei zu, wie sein Sohn sich Rotwein einschenkte und Lucius räusperte sich, was seinen Jungen aufsehen ließ, während er an dem Küchenblock stand. Er war ein junger Mann. Lucius wusste noch wie er angefangen hatte zu laufen. Der erste Besenflug und der erste Sturz. Himmel, wo war die Zeit hingelaufen? Wäre Draco nicht so ein verdammter sturer Esel, wäre er vielleicht schon selbst Vater. Aber nein, er vertrieb Astoria mit seinem verdammten Egoismus und Malfoyischen Temperament.

„Ist es wahr?" fragte Lucius ruhig und sein Sohn zog stumm seine Brauen nach oben. „Ist es wahr, dass in Wirklichkeit nichts passiert ist zwischen dieser... nun Frau und dir?" Draco verstand auf was Lucius hinaus wollte. Wusste es genau, dass sah Lucius in dem Gesicht seines Sohnes. „Es ist nichts passiert." erwiderte Draco knapp und stellte die Weinflasche zurück. Lucius wusste nicht ob er lachen oder schreien sollte. Er fuhr sich über die Stirn. „Nur damit ich das verstehe. Du hast Astoria gar nicht betrogen?" „Nein." „Hast es aber sie glauben lassen?" Draco schien zu zögern, bevor er knapp „Ja." sagte. Lucius war fassungslos. „Ich verstehe das glaube ich nicht gerade wirklich. Willst du mir sagen, eine Frau taucht bei dir in der Wohnung auf und versucht dich rumzukriegen. Du schmeißt sie raus und Astoria sieht dich dabei und statt die ganze Sache aufzuklären, bestärkst du sie noch darin, dass etwas passiert ist?"

Draco wog den Kopf leicht hin und her „So ungefähr, ja." Lucius schnaubte und schnappte gleichzeitig nach Luft „Dieses ganze Drama... zum Teufel, Draco. Was hast du dir dabei nur gedacht?" Er hatte doch keinen kompletten Vollidioten erzogen. Sein Sohn nahm sein Glas und ging Richtung Wohnraum. „Hör auf mir einen Vortrag zu halten, Lucius. In Ordnung? Die Sache ist vorbei. Endgültig." Einen Vortrag? Er wollte Draco am liebsten niederfluchen. Nicht nur, dass er Astoria durch die Hölle geschickt hatte und sich selbst vermutlich damit auch, nein. Er hatte mit einer Lüge, nein einem dummen Verdacht, vermutlich die einzige Beziehung gegen die Wand gefahren, die vermutlich gehalten hätte für die Ewigkeit. Draco hatte sich sein eigenes Glück im Leben kaputt gemacht, um seinen kindlichen Gedanke an Wut nachzugehen. „Du bist ein Idiot." murmelte Lucius und sein Sohn nahm einen kräftigen Schluck aus dem Glas, während er sich setzte und ihm mit „Ich weiß." zustimmte. Kein Widerspruch. Keine Diskussion. Einfach so. Er schien tatsächlich noch erwachsen zu werden.

Lucius wollte den Mund aufmachen, doch da hörten sie Kate aufgebracht sagen „Was soll das heißen er hat fast die Mehrheit? Seit wann hat der Dreckssack Mehrheiten an einer verdammte Zeitschrift?" Sie telefonierte und trat in den Wohnraum. Sie wirkte aufgebracht und beide Männer bedachten sie mit Sorge als sie fluchte und dann offenbar noch wütender wurde. „Wie soll ich sie den aufhalten?! Sie ist kein verdammtes Kind. Ich kann sie ja schlecht anbinden, damit sie nicht irgendeinen Scheiß macht." Sie bemerkte die Beiden und wandte sich kurz irritiert von ihnen ab, als ihre Stimme noch lauter wurde „Verdammt Sarah schrei mich nicht so an! Ich kann den Kerl selbst nicht ab. Ja ich rede mit ihr. Aber ich kann dir nichts versprechen." Sie legte auf und fluchte erneut. „Ist was passiert?" fragte Lucius verwirrt und Kate raufte sich die Haare. „Ich muss runter zu Tori." „Wieso?" fragte Draco und Kate steckte ihr Handy ein. „Weil James dieser Wixer offenbar Anteile an Cassandra gekauft hat und die Firma umstrukturieren will." Lucius runzelte die Stirn und Draco sprang auf. „Was?"

Kate lachte hysterisch auf. „Ja und zweimal darfst du raten, wer sich heute mit wem treffen will." Lucius verstand immer noch nicht. „Von welchem James reden wir?" „James Townsend." knurrte sein Sohn und Lucius verstand die Aufregung nicht. „Dieser kranke Wixer macht das doch nur, um wieder an Astoria ranzukommen." schimpfte sein Sohn weiter und Kate rollte mit den Augen „Das weiß ich auch. Verdammt schrei du mich nicht auch noch an. Ich hab das Sarah schon gesagt." „Momentmal," mischte sich Lucius wieder ein. „was heißt hier wieder?" James war eindeutig zu alt für Astoria. „Er war ihr Freund." presste Draco hervor und seine Augen schienen dabei dunkel zu werden „Affäre trifft es eher." verbesserte Kate ihn und Lucius klappte unweigerlich der Mund auf. Er war sich ziemlich sicher, dass Hyperion davon nichts wusste. Ganz sicher nicht. „Ich geh jetzt runter und halte sie von einer Dummheit ab." erklärte Kate und Draco setzte sich in Bewegung, was auch die Blondine sofort wahrnahm „Was wird das?" „Ich komme mit." Kate lachte unsicher „Bei aller Liebe, Draco. Du bist in dem Fall keine Hilfe. Im Gegenteil." Lucius Stimme war ruhig „Ich denke Kate hat recht. Du solltest dich da raushalten."