Epilog

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Drei Jahre später

Im polierten Spiegel drehe ich meinen Kopf hin und her, um mein Aussehen zu überprüfen. Meine Frisur sitzt perfekt, ein leichter Bartschatten mogelt sich auf mein Gesicht, genau so wie Harry es liebt und dank der vielen Sonnenstunden in den letzten Tagen strahlt meine Haut in einem goldigen Teint. An meinen Oberkörper schmiegt sich ein fliederfarbenes Hemd und meine Beine stecken in einer dunkelblauen Anzughose, die von schwarzen Hosenträgern gehalten wird. Ich sehe absolut hinreißend aus.

»Ist sie schon da?«, fragt mich Zayn, der noch immer auf einem Stuhl sitzt und sich von einem Stylisten die Haare frisieren lässt.

Grinsend spanne ich das elastische Band des Hosenträgers, bevor ich es gegen meine Brust schnappen lasse und meinem Spiegelbild einen Luftkuss zuwerfe. »Ja, ist sie. Mach dir mal nicht ins Hemd.«

»Aber vielleicht entscheidet sie sich im letzten Moment um.«

Seufzend wende ich mich von meiner eigenen Schönheit ab und husche stattdessen hinüber zum kleinen Beistelltisch, auf dem ein Tablett mit gefüllten Sektgläsern steht. Zwei davon greife ich mir, von denen ich eines Zayn in die Hand drücke. »Hier, trink was. Es ist wahrscheinlicher, dass du kneifst, bevor Michelle kalte Füße bekommt.« Mit erhobener Augenbraue und einer Hand in meiner Hosentasche halte ich ihm mein Glas entgegen, gegen das er seines zögerlich klirren lässt. Stirnrunzelnd leert er den Inhalt in einem Zug, ehe er mir den Kelch zurückgibt. Okay, wow. Kein Sekt mehr für Zayn, sonst ist der schon besoffen, bevor es überhaupt losgeht. »Vielleicht hast du recht.«

»Natürlich habe ich recht. Sieh dich doch mal um. Wir sind in einem historischen Palast in fucking Italien, direkt an der Küste, dahinter das türkisfarbene Meer. Glaubst du wirklich, Michelle plant das alles, nur um dich dann hier sitzen zu lassen? Nie im Leben.«

»Ist ja gut. Okay ... Hast du die Ringe?« Er schließt die Augen, weil der Stylist eine letzte Ladung Haarspray verteilt. Schmunzelnd betrachte ich ihn dabei und nippe an meinem Sekt. »Natürlich habe ich die Ringe.«

»Sind die Blumen gekommen?«

»Eingetroffen und an ihren Platz gebracht.«

»Was ist mit der Sängerin?«

»Wartet auf ihren Einsatz.«

»Und das Catering?«

»Oh, gut, dass du fragst. Ich hab wohl beim Bestellen versehentlich das falsche Datum angegeben, jedenfalls kommt heute kein Catering. Aber keine Sorge, ich habe eine Großbestellung Pizza aufgegeben, die später geliefert wird.«

»Du hast was?!« Erschrocken reißt er die Augen auf und starrt mich vollkommen entsetzt an. »Das kann nicht dein Ernst sein! Louis, wir heiraten heute, da kann es doch keine Pizza geben! Was denkst du dir eigentlich dabei? Wie soll ich das denn Michelle erklären und warum ha-«

»Wow, entspann dich. Das war doch nur ein Scherz. Der Caterer ist unterwegs. Denkst du etwa, ich nehme meinen Job als Best Man nicht ernst?«, grinse ich, woraufhin Zayn die Augen schließt und sich zurück an den Stuhl lehnt. »Du bist ein Arsch.«

»Ich weiß. Kommst du zwei Minuten ohne mich klar? Der Sekt läuft durch wie Wasser.«

»Geh nur, ich schaff das.«

Schmunzelnd dreht der Stylist seinen Kopf zu mir. »Der arme Kerl braucht eh noch eine Ladung Make-Up. Die Augenringe schreien förmlich danach, dass er ein paar schlaflose Nächte hinter sich hat.« Lachend drehe ich mich um und verlasse den Raum. Die Terrakottafliesen führen mich über den verlassenen Flur. Hier im Obergeschoss des Westflügels ist alles ruhig, während von unten leises Gequatsche der Gäste zu vernehmen ist. Michelle, ihre Trauzeugin und die andere Stylistin machen sich im Nordflügel des Palais fertig.

Zatago III - [Larry-AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt