Hermine schmunzelte, auch wenn sie sich früher nicht vorstellen konnte etwas mit Professor Snape anzufangen, diese dominante Professoren-Art gefiel ihr doch sehr, vielleicht lag es auch an seiner unbestreitbaren Intelligenz und dem Können. Er zauberte sich seine Robe an, nur um sicherzugehen, dass kein Spritzer des heißen Tranks auf seine Haut kommen würde.
Er bereitete alles vor, heizte den Kessel an und fing an die ersten Zutaten in den Sud zu werfen. Schon nach kurzer Zeit wurde der Keller durch einen unverwechselbaren Duft gefüllt, es roch sehr erdig und ein wenig nach nassem Hund.
„Wie kommt es eigentlich-"
„Keine Fragen Miss Granger, ich muss mich konzentrieren", unterbrach er sie dunkel, warf ihr einen vielsagenden Blick zu und richtete seinen Blick dann wieder auf das Gebräu vor ihm.Sie presste die Lippen zusammen und folgte der restlichen ‚Vorführung' stillschweigend, sie hätte eigentlich wissen müssen, dass sie ihn nicht unterbrechen durfte, zu wichtig und wertvoll war dieser Trank. Sie versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, atmete lautlos, bis er nach einer gefühlten Ewigkeit den Kessel abdrehte, zufrieden aufsah und lächelte.
„Die Frage?", wollte er wissen, musterte ihre eingefrorene Körperhaltung.
„Wie kommt es eigentlich, dass du die ganzen Zutaten hier auf Lager hast? Sind die nicht sehr wertvoll?", fragte sie leise, räusperte sich und legte langsam die Steifheit ab.
Er lächelte süffisant, „ich bin der einzige Zauberer in ganz England, der Lupins Lebenselixier brauen kann, natürlich habe ich die benötigten Zutaten alle hier.", er holte einige Phiolen und füllte wieder hochkonzentriert den Trank ab, beschriftete sie und lagerte sie ein.
„Das klang fast schon ein wenig eingebildet", meinte Hermine als er fertig war und alles gereinigt hatte. Sie stand auf, ging zu ihm und lehnte sich an den Tisch.
Er sah sie süffisant lächelnd an, ließ seinen Blick fast schon lüstern über sie gleiten, „ich kann es mir erlauben, ich bin schließlich der Beste auf meinem Gebiet", schürzte die Lippen um nicht Lachen zu müssen.
„Der Beste...", Hermine sah ihn skeptisch an, „Professor.. ich glaube Sie leiden durch diese Abschottung langsam an Größenwahn..."
„Ich bin nicht abgeschottet... ich verbringe meine Zeit mit Ihnen.. das würde im Umkehrschluss heißen, dass Ihre Gesellschaft mich um den Verstand bringt", meinte er dunkel, zog die Augen zu Schlitzen.
„Tut sie das nicht?", wollte sie leise wissen, ging einen Schritt zu ihm.
„Vielleicht lässt sie mich auch einfach sehr viel klarer sehen und denken.", schnurrte er samten.
„Dann sind Sie nicht größenwahnsinnig, sondern erleuchtet?", Hermine lachte leicht.
„Sozusagen", er nickte.
„Es ist einfach hoffnungslos...", sie schüttelte den Kopf, ging noch einen Schritt zu ihm, streichelte über seine Arme und legte den Kopf schief, betrachtete sein Gesicht und schmunzelte.
„Miss Granger...", er legte den Kopf ebenso schief.
„Darf ich Sie küssen Professor?", die Frage hatte er ihr vor gut einem Jahr schon gestellt, nun war sie an der Reihe.
„Sie wissen, dass eine Lehrer-Schüler-Affäre nicht erlaubt ist...", flüsterte er, stützte sich auf dem Tisch ab, strich mit der anderen Hand eine ihrer Locken nach hinten.
„Lassen wir es doch drauf ankommen...", Hermine legte ihre Hände an seinen Kragen, zog ihn zu sich, stellte sich auf die Zehenspitzen und legte sanft, aber wollend ihre Lippen auf seine.Severus seufzte leicht, bedeckte jeden Zentimeter ihrer Wange mit seinen Lippen, führte seinen Weg zu ihrem Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen.
„Sie sind die schönste Versuchung Miss Granger", nuschelte er, strich ihre Haare zur Seite, sie schob ihre Arme um seinen Körper, wollte ihn einfach ganz nah bei sich spüren.
„Was wünscht du dir zum Geburtstag?", fragte er leise, streichelte über ihren Rücken.
„Darf ich mir alles wünschen?"
„Ich weiß nicht, ob ich dir alles erfüllen kann", gab er ehrlich zu.
„Du bist doch der Beste...", erinnerte sie, lachte dann, nahm seine Hand und ging mit ihm wieder nach oben.
„Ich weiß nicht, was ich mir wünsche... ich hab doch schon alles..", sie zog ihn mit in den Garten, setzte sich auf die Wiese, bedeutete ihm sich ebenfalls zu setzen.
„Vielleicht Schmuck? Eine Kette... oder Ohrringe... ich glaube etwas smaragdgrünes würde dir sehr gut stehen", er schmunzelte leicht.
„Ich möchte nicht, dass du so viel Geld für mich ausgibst...", forderte sie streng.
„Hermine... du hast den ganzen Urlaub bezahlt.", er zog eine Augenbraue nach oben, „wir teilen den Betrag auf jeden Fall gerecht auf..."Sie ließ sich in das Gras sinken, streichelte über seinen Rücken, richtete den Blick in den Himmel.
„Du darfst mir eine Sache kaufen... eine.. überleg es dir gut.", meinte sie schließlich, er drehte sich zu ihr, stützte sich auf dem Ellenbogen in der Wiese ab und strich über ihren Taille.
„Du bist so gut zu mir", er sah sie gespielt dankbar an, sie zog ihn weiter auf sich, schob sich langsam unter ihn.
„Willst du den Beischlaf etwa unter freiem Himmel vollziehen?", er lachte dunkel, lag zwischen ihren Beinen, die sich langsam um ihn legten, sah an ihr herunter.
„Ich will dich nur an mir spüren.", flüsterte sie, legte ihre Hände sanft an seine Wangen.
Er legte seinen Kopf langsam auf ihre Brust, das Ohr auf der Höhe ihres Herzens und horchte dem sanften Bumm-Bumm, welches immer wieder regelmäßig durch ihren Körper drang. Sie streichelte durch seine Haare, sah wieder in den Himmel.„Severus?", fragte sie nach einer Weile, ließ eine Strähne durch ihre Finger gleiten, „Was glaubst du passiert, wenn die Erde stillsteht?"
Er sah langsam auf, auch wenn beide wussten, dass die Erde niemals stillstehen würde aufgrund ihrer Physik, die Frage war recht interessant.
Hermine blickte in seine Augen, „ist das ein Moment Unendlichkeit?", sie dachte kurz nach, „Hält die Zeit an? Verlieren wir den Halt unter den Füßen?"
„Vielleicht gerät die Welt aus ihren Fugen... und wenn alles wieder weiterläuft, dann... ist nichts mehr wie es war..", er war gewillt sich diesem Gedankenexperiment zu stellen.
„Das klingt so... zerstörerisch", stellte Hermine leise fest.
„Manchmal birgt Zerstörung auch etwas Gutes...", ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, richtete sich dann langsam auf und zog sie mit sich, „Komm schon, genug gedacht. Ich koche... willst du mir helfen?"
„Ich gucke dir auch gerne zu", sie lächelte verschmitzt.
Er schüttelte den Kopf, ging ins Haus und lief sofort in die Küche, fing an zu kochen.
Hermine stellte sich dazu und musterte seine Handgriffe, gab ihm teilweise einige Lebensmittel und Gewürze. Sie arbeiteten Hand in Hand, hatten schnell ein leckere Essen gezaubert und setzten sich gemeinsam ins Wohnzimmer und fingen an zu essen.„Du hättest früher öfter mal Tränke brauen sollen und uns zugucken lassen... das war wirklich interessant und sehr lehrreich", sagte sie ehrlich.
„Findest du? Ich dachte immer es wäre langweilig..."
„Nein ganz und gar nicht... und man bekommt einen Einblick von deinem Talent.", sie schmunzelte, „Du hast immer alles und jeden kritisiert, auch wenn etwas richtig war... aber du hast nie selbst gezeigt, was du kannst..."
„Ich habe euch doch immer alles erklärt", er zog eine Augenbraue nach oben.
„Aber die Theorie in die Praxis umzusetzen ist nochmal etwas anderes."
„Warum hast du mir das nicht während deiner Schulzeit gesagt?"
„Hättest du auf mich gehört?", sie lachte, „Du warst genervt wenn ich die Antwort auf eine Frage hatte... so einen Wunsch zu äußern... ich wollte nicht alle meine Hauspunkte verlieren."
„Egal wie viele Hauspunkte ich euch abgezogen habe... ihr habt doch immer gewonnen", er zuckte mit den Schultern, zog eine Augenbraue nach oben.
„Da kommt der gekränkte Slytherin-Stolz wieder zum Vorschein... der ewige Zweite, mh?", sie musterte ihn mit schiefem Kopf.
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...