Kapitel 125: Kinder?

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„Hast du schon die Tränke für traumloses Schlafen gebracht?", fragte sie, als sie ihn ansah.
„Nein, ich fahr gleich nochmal zu dir, du führst doch gerade ein Gespräch mit Weasley."
„Alles im Blick", sie lachte leicht, lehnte sich an ihn und schloss die Augen. Sie spürte seine Arme um ihren Rücken, er hatte seine Wange auf ihren Kopf gestützt, „Danke Severus."
„Was das angeht bin ich auch sehr egoistisch geworden", er lachte dunkel, löste sich ein wenig, küsste sie kurz, „ich muss wieder los."
Hermine nickte, hielt ihn aber noch ein wenig bei sich, strich über seine Motorradkluft, „Hab ich dir jemals gesagt, dass du wahnsinnig gut in diesen Klamotten aussiehst?"
„Müsstest du das nicht besser wissen?", er lachte wieder, gab ihr noch einen Kuss, strich über ihren Kopf und verließ das alte Ordenslager.

Hermine war wieder allein, der Spruch mit dem bösen Todesser tat ihr immer noch leid, aber Severus schien wieder beruhigter und zu verstehen, dass das alles sehr viel komplizierter war als gedacht, sie mussten beide durch einige Proben, aber das Ergebnis wäre es wert.

Ein paar Tage später bekam sie Besuch von Remus und Teddy, sie lernte das erste Mal seinen Sohn kennen.
„Auch wenn die andere Hermine ihn schon kennt, das ist Teddy", Remus hielt den kleinen Menschen sicher in seinen Armen, er war sein ganzer Stolz, seine Augen leuchteten als er seinen Sohn musterte, der Hermine interessiert beobachtete.
„Hallo Teddy, jetzt kennst du mich doppelt", sie streichelte ganz vorsichtig über die kleine Hand, die sich ihr entgegenstreckte.
„Er scheint sich mehr für dich zu interessieren, als für die Hermine im Fuchsbau", er schnaubte leicht fassungslos.
„Vielleicht wirke ich anders", sie zuckte mit den Schultern, wurde von Teddys Augen in einen Bann gezogen, da schien so viel Tiefe in ihnen zu stecken, als wären 100 Seelen in dem kleinen Lupin.
„Willst du ihn mal halten?", noch ehe Hermine eine Antwort geben konnte, drückte Remus ihr das Kind auf den Arm und ging in die Küche, „Ich muss sein Fläschchen machen..."
Hermine hielt Teddy als könnte sie jeden Moment etwas kaputt machen, er grabbelte interessiert in ihre Haare und zog sie zu sich.
„Warum machst du das Fläschchen nicht mit Magie?", fragte Hermine, als sie mit Teddy auf dem Arm Remus in die Küche folgte.
„Tonks möchte so wenig Magie wie möglich benutzen wenn Teddy so klein ist... Windeln wechseln also auch komplett ohne Magie", Remus gab ihr einen vielsagenden Blick, kümmerte sich dann wieder um die Mahlzeit seines Sohnes.
„Das klingt nach... viel Spaß..", sie musste sich ein Lachen verkneifen.
„Du wirst den Spaß auch bald haben."
„Warum? Ich bin nicht schwanger!", ein kleiner Hauch Panik schob sich in ihre Augen, „Hat Severus gesagt er will Kinder?"

Remus drehte sich verwirrt zu ihr herum, „nein... aber da ich etwas gut bei dir hab, werde ich auf das Windeln wechseln zurückkommen...", er füllte die Milch in ein Fläschchen, setzte sich auf einen Stuhl in der Küche, Hermine gab ihm das Kind zurück, beobachtete ihn dann beim Füttern.
„Möchtest du keine Kinder?", sein Blick war auf seinen Sohn gerichtet.
„Irgendwann vielleicht...", Hermine fühlte sich in diesem Moment einfach nicht bereit noch mehr Verantwortung für ein anderes Leben zu übernehmen, sie wollte Ruhe. Ein ruhiges Leben führen, gemeinsam mit Severus.
„Du wärst eine gute Mutter", Remus lächelte sie an, „ich hatte furchtbare Angst, aber von dem Moment an, als Teddy auf der Welt war... da war die Angst wie weggeblasen. Er bringt so viel Freude... jeden Morgen wenn du in sein Zimmer gehst, in sein Bett schaust und er dich mit diesen großen schönen Augen bestaunt, lacht und quietscht... das ist eine ganz eigene Form von Magie."
„Hatte Tonks keine Zweifel? Nicht an dir... sondern an sich..."
„Jeder Mensch hat Zweifel, ich hatte mehr als sie... sie war so glücklich als sie erfahren hat, dass sie schwanger war.. sie hat immer um alles gekämpft, um mich, Teddy, ihr Leben.", Remus Blick war gefüllt von Liebe, „Ich hab ihr sehr viel zu verdanken."
„Ich freu mich, dass bei euch alles so gut ist und Teddy... er ist wirklich ein Goldstück", mit einem liebevollen Lächeln beobachtete sie ihn, wie er nach der Mahlzeit langsam in den Schlaf schwand.
„Ich wollte dich nicht zu etwas drängen, ich hoffe das weißt du. Du bist noch so jung, du hast noch Zeit für das alles..."
„Ich musste mich damit schon auseinandersetzen.. Ron wollte heiraten und Kinder, das hat George zumindest erzählt. Ich glaube das hat mich ein wenig verschreckt. Ich war nicht glücklich und Ron hat schon fünf Schritte weitergedacht.", sagte sie leise, setzte sich auf einen anderen Stuhl neben Remus.

Remus Blick wechselte von mitfühlend zu schmunzelnd, „ich glaube Severus möchte sich genauso viel Zeit lassen. Er ist kein Mann, der Sachen überstürzt... im Gegenteil."
Hermine musterte ihn, versuchte etwas in seinem Blick zu finden, „Severus Snape und Kinder... irgendwas klingt doch daran... komisch, oder?"
„Hermine Granger und Severus Snape, klingt das nicht auch merkwürdig?", Remus lachte leicht, Hermine musste zustimmen und lachte ebenfalls.
„Wir müssen jetzt erstmal diese Zeit überstehen, dann können wir immer noch weitersehen."
„Da hast du recht. Ich glaub ich muss den kleinen Mann jetzt in sein Bett bringen.", er stand auf, packte die Sachen zusammen, Hermine brachte ihn noch zur Tür, Remus verabschiedete sich und apparierte dann mit Teddy auf den Armen zurück.

Kinder... mit Severus..., sie schüttelte leicht den Kopf, konnte die Idee aber nicht gänzlich aus ihren Gedanken verbannen.
Sie war noch viel zu jung, um sich über sowas Sorgen zu machen. Severus machte keine Anstalten, dass er jetzt unbedingt Kinder wollte, er würde dir vermutlich auch nichts sagen, dass er welche möchte, weil er dich nicht überfordern will..., warf ihre Stimme ein.
„Man kann darüber reden, wenn es in den nächsten Jahren gut zwischen uns läuft.", damit beendet sie die kleine Diskussion, säuberte die Küche ein wenig und ging dann ins Kaminzimmer nach unten um weiterzulesen.

Weitere Tage vergingen, es war alles einfach nur ein einziges Warten, was Hermine halb verrückt machte. Sie wollte nicht warten, abwarten, stillsitzen, lesen. Sie wollte draußen spazieren gehen ohne diese Angst im Nacken jemand, der sie kannte, könnte sie sehen.
Sie wollte offen mit Severus Zeit verbringen, aber er war schon tagelang nicht gekommen, zu wichtig waren die Treffen mit ihrem anderen Ich, was Hermine vollkommen verstand. Aber die Einsamkeit machte sich nach und nach wieder bemerkbar, die Einsamkeit, die sie mit seiner Anwesenheit eigentlich vergessen und weggedrängt hatte.

Sie feierte allein im Grimmauld Place Weihnachten, dieses Mal sogar ohne traditionelle Ente, niemand kam.
Remus feierte natürlich mit Teddy und Tonks, Severus mit Hermine in ihrem Haus, Harry vermutlich mit Ginny im Fuchsbau.
Alles schien irgendwo aus den Fugen geraten zu sein, zumindest für sie.
Alle anderen hatte ihre Familie und Freunde, es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, dass sie so ganz allein in der Welt stand.
Ob Sirius sich die ganzen Jahre auch so gefühlt hat? In Askaban und auch hier? Er verbüßte eine Strafe, die nicht seine hätte sein sollen. Er war gefangen in diesem großen Haus, was eigentlich nichts anderes als ein weiteres Gefängnis war. Auch er durfte nicht das Haus verlassen, zu groß war die Gefahr, dass jemand ihn sah und die Auroren verständigte, er war nie von Fudge freigesprochen worden, obwohl seine Unschuld quasi offen vor aller Manns Nase lag.

Es war eine beinahe unerträgliche Zeit für sie und auch an Silvester war sie natürlich allein, sie wusste, dass Severus und sie in den Mauern des Schlosses feierten.
Das neue Jahr auf dem Astronomieturm einläuteten und einen dieser gefährlichen Brunnen mit Erde zuschütteten.
Sie lächelte als sie sich an den Abend erinnerte, sie bestaunten die aufsteigenden Raketen zusammen, zogen sich dann später in seine Räume zurück und zündeten ihre eigenen Raketen.
Dieses Mal stand Hermine alleine am Fenster des Grimmauld Place, sah fast schon wehmütig über die Häuser, bestaunte allein die Raketen, die den Himmel erleuchteten.
Es war Neujahr, sie wusste, was bald passieren würde und sie hoffte, Severus würde es ihr nicht all zu übelnehmen. Sie hoffte, er würde dieselbe Entscheidung treffen und sich für die Stelle als Professor entscheiden, seine Zukunft war genauso wichtig wie ihre.
Unabhängig davon, ob sie diese nun zusammen verbringen würden oder nicht.

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