„Aber was ist denn jetzt passiert?", sie konnte einfach nicht glauben, was er da sagte, was war in ihn gefahren? „Du hast gestern Abend gesagt, dass du mich liebst! Und jetzt sagst du, du möchtest das so nicht?"
Tränen bahnten sich ihren Weg, sie sprang auf, versuchte ihn aufzuhalten, stellte sich ihm in den Weg, „Bitte rede mit mir"
Er lief einfach an ihr vorbei, presste die Kiefer aufeinander, schüttelte den Kopf, tigerte weiter durch den Raum.
„Severus bitte!",, strich sich hektisch die Tränen von der Wange.
„Es geht einfach nicht.", sagt er leise.
„Dann war das gelogen? Gestern?", sie zuckte mit den Schultern, wollte gar nicht mehr die Trauer verbergen.
„Nein. Ich liebe dich.", er stand mit dem Rücken zu ihr.
Hermine sah ihn verwirrt an, er liebte sie konnte aber nicht so weiter machen? Dicke Tränen liefen schnell über ihre Wange, sie ging langsam zu ihm, ihre Hand zitterte, als sie seinen Arm anfassen wollte.
Als spürte er ihre Hand drehte er sich schwunghaft um und lief an ihr vorbei, Hermine senkte den Kopf, brach in Tränen aus, versuchte so leise zu schluchzen wie es ihr möglich war.„Hermine?", der dunkle Bariton hallte von den Wänden, sie schüttelte nur den Kopf, sie wollte nicht noch weiter gedemütigt werden, wollte nicht in sein Gesicht blicken.
„Dreh dich bitte um", beharrte er.
„Was willst du noch?", schluchzte sie laut, drehte sich um, starrte ihn wütend und todtraurig an.
Er musterte ihr Gesicht, atmete tief durch und kniete sich dann langsam auf die Erde, Hermines traurige Miene verwandelte sich langsam in eine emotionslose.
„Ich liebe dich... von ganzem Herzen und deswegen möchte ich das so nicht mehr weiterlaufen lassen... würdest du mir den einzigen Wunsch erfüllen, der mir auf der Seele liegt und meine Frau werden?", er holte eine Schachtel aus seiner Boxershort-Tasche, öffnete sie und hielt ihr einen wunderschönen schlichten Ring entgegen.Ihr linkes Auge zuckte leicht, die Unterlippe fing an zu zittern, eine weitere Tränenwelle drang aus ihren Augen, dann schlug sie ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, „du lässt mich denken, dass es vorbei ist nur um mich zu fragen, ob ich dich heiraten will?", sie schrie förmlich, lief dann selbst aufgeregt durch das Zimmer.
Seine Wange schmerzte ziemlich stark und er musste sich ein Lachen verkneifen, was Hermine noch wütender machte, „findest du das noch lustig?"
„Ich dachte nicht, dass du direkt so... schlagfertig antwortest...", er taste an seinem Kiefer entlang.
Sie atmete tief durch, strich über ihre Augen, sie waren heiß und leicht geschwollen, sie strich sich die Tränen von der Wange, drehte sich wieder zu ihm, schüttelte den Kopf, ging zu ihm, hielt ihm die Hand entgegen und wartete, dass er ihr endlich den Ring anstecken würde.
„Willst du mich heiraten?", fragte er nochmal, musterte ihr Gesicht.
„Nach diesem Schauspiel hättest du das eigentlich nicht verdient... aber ja, ja ich will dich heiraten", sie setzte sich auf das am Boden angewinkelte Bein, legte ihre Arme um seinen Hals und lehnte sich an ihn, vergrub ihre Nase in seinen Haaren, die so sehr nach Kräutern rochen.
„Dann geben Sie mir bitte Ihre Hand, Miss noch-Granger", schnurrte er, drückte sie an sich.„Damit das klar ist, ich behalte meinen Namen.", sagte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue, löste sich von ihm und hielt ihm ihre Hand hin.
„Granger?", er sah sie genauso skeptisch an.
„Du betonst das ganz falsch... du musst es groß aussprechen... ich bin schließlich Teil des Goldenen Trios", meinte sie gespielt eingebildet.
„Dann kann ich mich ja umso glücklicher schätzen, dass die große Hermine Granger mich... bösen... bösen Kerkerschreck Severus Snape wirklich heiraten will.", er lächelte süffisant, nahm ihre Hand und steckte ihr unendlich langsam den Ring an den Finger.
„Passt wie angegossen", sagte sie leise, betrachtete den Ring und dann Severus, fühlte mit einem Mal eine so große und tiefgreifende Freude in sich, dass ihr die Tränen wieder über die Wange liefen. Dieses Mal strich Severus ihr das salzige Wasser von den Wangen, zog ihr Gesicht zu sich und küsste sie.
Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren, lachte gelöst, lehnte ihren Kopf an seinen.
„Ich muss gleich wieder nach Hogwarts", sagte er leise, hielt sie nah an sich und stand langsam auf, lief zum Bett, setzte sich mit ihr hin.„Du willst deine Verlobte einfach so hier lassen?", sie musterte sein Gesicht, sah wieder auf den Ring und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Einer muss ja die Geschichte weiterspielen", meinte er dunkel.
Sie nickte, sah traurig zu ihm.
„Ich hoffe du weinst in unserer Ehe nicht auch so oft...", er sah schmunzelnd über ihr Gesicht.
„Das hoffe ich auch", sie lachte, schüttelte dann wieder den Kopf, „ich bin verlobt... Severus! Ich heirate!", sie lachte ganz aufgeregt.
„Sag bloß! Bin ich eingeladen?", er stimmte ihrem Lachen zu, zog sie zu sich und ließ sich mit ihr ins Bett sinken, „ich möchte dich jetzt gar nicht so allein hier lassen... nachher kommst du noch auf dumme Gedanken, bekommst kalte Füße und läufst weg..."
„Wenn... würde ich wegfliegen", korrigierte sie ihn.
„Das könnte eine lange Suche werden...", er seufzte.
„Du würdest mich suchen?"
„Bis ich dich wiederfinde", er strich über ihre Wange, lehnte sich dann halb auf sie, küsste ihre Lippen und ihren Hals und löste sich dann schweren Herzens von ihr, „ich muss los"
Sie nickte, „aber komm zurück."
„Ich schicke dir solange den zahmen Werwolf", schmunzelte Severus, stand dann auf, zauberte sich seine Robe wieder an und strich sie zurecht, linste immer wieder zu Hermine ins Bett.„Gehörte der Ring deiner Mutter?"
„Meiner Großmutter... mein Vater hatte nicht viel übrig für Schmuck", er schnaubte.
„Du solltest deinem Vater verzeihen...", sie setzte sich auf, „Er hat dir viel Kummer bereitet, aber du bist nicht so. Du bist besser, als du glaubst..."
„Mein Vater ist tot.", gab er leise zurück.
„Ja, aber du kannst ihm trotzdem verzeihen. Lass deine Wut gehen...schenk ihm und dir selbst Ruhe."
„Überall diese Brunnen...", er schüttelte den Kopf, sah sie anklagend an.
„Gut, dass du kein alter Esel bist", sie lachte, stand auf, nahm ihn nochmal in den Arm, „Bis bald...", damit ließ sie ihn los, er nickte und verließ das Zimmer, nahm die Treppen nach unten.
Sie hörte die Eingangstür in das Schloss fallen, zauberte sich einen Bademantel über und ging nach unten.
Sie hatte einen Bärenhunger, starrte während der Zubereitung des Frühstücks immer wieder auf ihren Finger, biss sich auf die Lippe.
Was ziehst du an? Mit wem feierst du? Wer wird deine Brautjungfer und sein Trauzeuge? Du denkst wieder nicht nach!, warf ihre Stimme ein.
„Hör auf immer wieder zu meckern! Das wird sich alles schon klären.", sie nickte sich selbst zu, dieses Mal ließ sie sich nicht einmal von der inneren Meckerliese einen Strich durch die Rechnung ziehen.
Sie nahm alles, was sie für das Frühstück bräuchte mit zu dem Tisch und setzte sich auf den Stuhl, schmierte ihr Brötchen, trank ihren Kaffee, als sie ein lautes Knallen hörte und aufschreckte.„Hermine Jean Granger!", rief eine weibliche Stimme erbost, gefolgt von lauten Schritten.
Fast schon ängstlich drehte sie sich auf dem Stuhl um, sah zur Tür und erkannte einen roten Haarschopf, der ziemlich schnell in braun umschwang, als sie Hermine sah.
„Tonks?", sie sah fassungslos zu ihr, stand mit weichen Knien auf, hinter Tonks erschien Remus, „sie hat meine Geschichten einfach nicht mehr geglaubt und wollte mit", entschuldigte Remus sich.
„Und komm ja nicht nochmal auf die Idee mich anlügen zu wollen", drohte sie, als sie ihrem Mann einen Blick der bösesten Sorte gab.
Dann lief sie schnell zu Hermine und drückte sie an sich, Hermine hatte das Gefühl sie würde gar nicht mehr loslassen, sie strich ihrer ein Glück lebendigen Freundin über den Rücken.
Tonks löste sich, strich sich eine kleine Träne aus dem Auge, „ich schätze... ich steh ziemlich tief in deiner Schuld..."
Hermine sah zu Remus, dann wieder zu Tonks, „ich hab es gerne getan.", Hermine schob Tonks sanft zu einem Stuhl neben ihrem, zog den Bademantel fester um ihre Hüfte. Tonks sah ungläubig auf ihren Finger, musterte Hermine, sie begrüßte gerade Remus.
„Was ist das an deinem Finger?", wollte Tonks wissen.
„Ein Ring", Hermine schob auch Remus zum Tisch, zauberte zwei Tassen und goss ihnen Kaffee ein.
„Ein Ring.. an dem Finger...", Tonks beäugte Hermine noch skeptischer.
„Ist es das, was ich glaube?", fragte Remus sie, trug einen undefinierbaren Blick auf dem Gesicht.
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...