„Tonks", er nahm sie in den Arm und drückte sie behutsam, „es freut mich dich wiederzusehen. Und Sie müssen Hermine Granger sein... natürlich kennt die ganze Welt Ihren Namen, genau wie den von Ron Weasley und Harry Potter. Aber ich hatte bis jetzt noch kein Gesicht dazu.", ein kleines Lächeln schob sich auf die dünnen Lippen.
„Es freut mich Sie kennenzulernen, Tonks und Remus haben mir Einiges von Ihnen erzählt und ich bin froh, dass Sie uns diesen Gefallen erweisen...", Dankbarkeit legte sich in ihren Blick.
„Nach allem was Sie und auch Ihr Verlobter für die Welt der Zauberer getan haben...", der Mann winkte ab, als wäre es ihm unangenehm, dass Hermine so dankbar war, Tonks schmunzelte.Ein Vogelschrei ließ Hermine nach oben sehen, neben dem Vogel, der durch den Himmel zog, erkannte sie noch etwas anderes; einen rot-leuchtenden Stern, „ist das..."
„Es sieht aus wie der Antares", sagte der Zeremonien-Meister als er ihrem Blick folgte, „ein gutes Zeichen. Diese Hochzeit steht unter einem guten Stern... im wahrsten Sinne."
Hermine schluckte, sie schloss die Augen, atmete wieder einmal durch.
„Kommen Sie, wir sollten in die Kapelle gehen.", bot er an, Tonks nickte und schob sie hinein, mit langsamen Schritten folgte sie dem alten Zauberer.Die Kapelle, die von außen nicht viel her machte, strahlte von innen in einem merkwürdigen Licht. Alles schien so hell und rein zu sein, als würde sich jeder Lichtstrahl in tausend Punkte zerstreuen, es hüllte alles in eine warme weiche Decke ein, fast schon wie das klare Wasser des hellblauen Sees in der Mitte der orange-gelben Bäume.
„Ein wunderbarer Ort", sagte sie verträumt, sah sich weiter um, konnte die Augen gar nicht von diesem merkwürdigen Raum nehmen.
„Ich bin ehrlich mit Ihnen, es sah hier noch nie so aus wie heute", er gab ihr einen vielsagenden Blick, Hermine musterte ihn, „Sie brauchen keine Angst zu haben... nicht jeder Traum geht in Erfüllung."
„Was?"
„Ich hatte und das weiß ich jetzt, nachdem ich Sie gesehen habe, einen Traum von Ihnen und Remus..", meinte er leise.
Wie war das möglich?
Sie, Remus und auch dieser alte Mann, den sie in ihrem Leben zuvor noch nie gesehen hatte, sollten denselben Traum haben?
„Ich denke es war ein... metaphorischer Traum, Severus und auch Sie wären füreinander gestorben."
„Es war eine Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart... Severus hat sich schon einmal vor mich gestellt, oder viel mehr vor uns... als Remus uns angreifen wollte... die Wunde an seinem Hals sah genauso aus wie die, die er durch Voldemort bekommen hat... aber ich konnte ihn nicht retten."
„Sie haben ihn schon gerettet... und er Sie."Die Tür der Kapelle wurde geöffnet, Tonks lief schnell hinein, grinste bis über beide Ohren, „sie sind da...", Tonks war noch nicht ganz bei ihr, da betrat Remus die Kapelle, sah Hermine fassungslos an.
„Jetzt sieh dich nur an... eine wunderschöne Braut.", er wirkte sehr ergriffen, seine Augen, die einen verräterischen Glanz trugen erfassten jedes Detail, er war wirklich sehr stolz, musste an die junge Hexe aus dem dritten Schuljahr denken und was aus ihr geworden war.
„So emotional warst du nicht einmal bei unserer Hochzeit", lachte Tonks, griff nach der Hand ihres Mannes.
„Wie geht es ihm?", fragte Hermine, versuchte etwas in Remus Augen zu erkennen.
„Er kann es kaum erwarten.", er lächelte, strich über ihre Schulter, die Tür wurde erneut geöffnet, ein sichtlicher nervöser Severus betrat die Kapelle, sah sich genauso erstaunt und begeistert um, wie Hermine gerade.Als sein Blick Hermine traf schienen seine Augen zu leuchten, ein Ausdruck von Liebe legte sich auf sein Gesicht. Er lief mit schnellen Schritten und einem wehenden Gehrock zu ihr, begrüßte den Kapell-Meister und Tonks und richtete seine Augen dann wieder auf seine Zukünftige.
„Das Kleid ist wirklich wunderschön", seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, Tonks lachte leicht, Hermine schmunzelte, „dein Gehrock ist auch sehr adrett."
„Seid ihr bereit die Zeremonie zu beginnen?", fragte der alte Mann freundlich, musterte die beiden, die ihm schnell zunickten, „ich bitte die Trauzeugen die Ringe zu geben."
Remus und Tonks holten die Ringe aus den Taschen, gaben sie Hermine und Severus, „steckt sie dem anderen an", fuhr der Zauberer fort, Severus steckte Hermine den Ring an den Finger, dann sie ihm.
„Haltet euch an den Händen... Hermine Jean Granger, Severus Tobias Snape, ihr habt euch füreinander entschieden, nicht nur einmal. Ihr habt den anderen gerettet, nicht nur einmal. Ihr habt euch immer und immer wieder für den anderen in Gefahr gebracht, ihr habt euch dem anderen verschrieben und an diesem Tag habt ihr euch dazu entschieden euren Bund für alle Welt sichtbar zu machen, euch öffentlich zueinander zu bekennen und ihr seid in diese Kapelle gekommen. Bevor ich euch miteinander verbinde frage ich euch, ob ihr noch etwas von der Seele schaffen wollt."
Hermine schüttelte leicht den Kopf, lächelte Severus an, dessen Blick sich ein wenig veränderte.
„Ich würde gerne etwas sagen", meinte er dunkel, Tonks, Remus und Hermine sahen auf, der alte Zauberer nickte und wartete.Severus atmete einmal tief durch, „wir haben wirklich eine... unglaubliche Reise hinter uns. Der Anfang... vor so vielen Jahren war für uns beide mehr als schwer, ich weiß ehrlich gesagt nicht, für wen es schwerer war", er lachte leicht, „aber es hat sich gelohnt und ich bin dir dankbar... für alles, was du getan und riskiert hast."
„Severus...-", Hermine sah ihn traurig lächelnd an.
„Du warst mein Licht, als ich in der Dunkelheit stand, hast mir die Fesseln genommen, die ich mir selbst angelegt habe. Du warst die Wahrheit in einem Haufen voller Lügen. Du warst gütig als ich es nicht verdiente.
Du gabst mir Hoffnung als ich hoffnungslos war, hast mir Fehler verziehen, die ich für unverzeihbar hielt.
Du hast mich geliebt, als ich es selbst nicht konnte.
Du warst da, immer da und ich verspreche dir, dass ich es für den Rest unseres Lebens für dich sein werde.
Ab diesem Tag, an dem sich unsere Leben unauflösbar miteinander verbinden.", er endete dunkel, seine Stimme hatte sie wie schwarzes Samt umschmeichelt, hüllte sie in eine farbenfrohe Wolke hellster und glitzerndster Sterngase, die unaufhörlich in den Weiten des Weltalls existierte. Tonks musste sich eine Träne von der Wange wischen, Remus schien ebenfalls ziemlich beeindruckt von seinen Worten zu sein.
Der alte Zauberer hielt seine Hände über die der Liebenden, helle und dunkle magische Bänder legten sich um ihre Hände, es erinnerte Severus an den Zauber eines Unbrechbaren Schwurs.
Die Bänder schoben sich weiter und weiter um ihre Hände, verbanden die beiden mehr und mehr, festigten das ohnehin schon unzertrennliche Band zwischen ihnen.
Das Schicksal hatte sie bereits dermaßen miteinander verschweißt, dass es beinahe kaum möglich war sie noch näher zusammen zu bringen.
„Tempus fugit, amor manet", der alte Mann berührte die Ringe der beiden, was einen weiteren kleinen Lichtstrahl in die Kapelle abgab, „ihr dürft euch küssen", sagte er leicht lachend, zog seine Hände zurück.Hermine schmiegte ihre Arme um seinen Hals, zog ihn nah zu sich und legte ihre Lippen auf seine, Severus erwiderte den Kuss schnell und leidenschaftlich, Tonks und Remus sahen glücklich zu dem frisch vermählten Ehepaar.
„Die Hochzeitsreise muss bis nach dem Zeitreisenjahr warten Mrs Snape", nuschelte er an ihrem Hals, als er sich von ihr löste und sie in seine Arme drückte.
„Ich bin geübt im Warten.", sagte sie lachend, dann nahm sie seine Hand, streichelte über seinen Ring und legte vorsichtig ihre Lippen an das Metall, es prickelte angenehm auf ihrer Haut, Severus seinerseits fühlte ebenfalls ein Prickeln an seinen Lippen.
Sie verließen den magischen Ort, die Trauzeugen folgten, als sie die Kapelle verließen stand die Sonne bereits tief, schickte ein rötliches Licht über die Bäume.
Hermine ging einen Schritt weiter, ließ sich von den Strahlen wärmen, die auf ihrer Haut, ihren Haaren und ihren Augen tanzten. Severus musterte sie; da war sie nun, direkt vor ihm.
Diese Göttin, dieser Engel mit den braunen Haaren und den warmen Augen stand in der untergehenden Sonne, die ihre Haut so wunderbar umschmeichelte und genau dieses Wesen hatte ihn gerade geheiratet, hatte sich mit ihm verbunden, hatte seinen Namen angenommen, ihn angenommen, seine Vergangenheit angenommen.
Aber die Vergangenheit war nicht länger wichtig, ab jetzt würde nur noch die Zukunft zählen und all das Gute, was sie mit sich bringen würde.Hermine drehte sich um, mehr noch als die Sonne wärmte sie der Ring an ihrem Finger, er drang durch ihre Haut in ihren Körper, als würde ein Feuer ihre Seele erreichen, wärmen und erhellen.
Sie sah zu ihm, er schmunzelte leicht als er sie beobachtete, auch sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
„Ist alles in Ordnung?", wollte sie leise wissen, ging zurück zu ihm und stellte sich nah vor ihn, ließ ihre Hände über seine Brust fahren.
„Es war noch nie besser.", er hielt ihre Hände auf seiner Brust fest.
„Das, was du gerade gesagt hast..."
„Das war die Wahrheit.", er ließ keinen Zweifel aufkommen.
„Ich wusste nicht, dass du so denkst... ich hätte mir auch was überlegt wenn ich gewusst hätte, dass du sowas Schönes sagst.", sagte sie traurig.
Er streichelte über ihre Wange, „alles was du sagst ist schön, weil du es bist..."
„Ubi tu Gaius ego Gaia", flüsterte sie.
„Für den Rest der Zeit.", er nickte, umarmte sie wieder.
„Wir wollen ja nur ungern stören", fing Tonks an, „aber wir haben etwas Kleines vorbereitet... wenn ihr Lust habt."
„Zufällig etwas Essbares?", fragte Hermine hoffnungsvoll, sie war den ganzen Tag so aufgeregt gewesen, dass sie nichts hatte essen können.
„Zufällig ja", lachte Tonks, Severus schüttelte leicht lachend den Kopf, Remus klopfte ihm auf den Rücken, „Glückwunsch."
„Danke, auch, dass... ihr dabei wart", sagte Severus ernst.
„Severus jetzt hör auf, ich hab mich gerade wieder beruhigt", meinte Tonks mit zitternder Stimme, fächelte sich Wind zu, um die tränenden Augen zu trocknen.
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Der Duft von Lavendel
FanfictionSieben Monate nach Ende des Krieges: Hermine versucht ihre schlechten Erinnerungen mithilfe des Zeichnens zu verarbeiten. Sie sucht immer öfter Ruhe und Zuflucht in der Natur um sie herum. Einzig George teilt ihre tiefe Trauer, versteht, warum sie...