Duschen

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P.O.V. Hermine Granger

Inzwischen waren es nur noch zwei Wochen bis Weihnachten. 

Hermine saß in der Bibliothek und las. 

Es war ein sonniger Sonntagabend und die Länderrein wurden von flauschigem Schnee bedeckt. 

Ginny hatte sich immer noch nicht wieder eingekriegt, obwohl Hermine überhaupt nicht verstand, warum sie so ein Theater veranstaltete, Malfoy hatte Schluss gemacht und nicht die Brünette, also warum sollte er denn bitte schön verletzt sein? Er hatte überhaupt nicht die Befugnis dazu! Hermine durfte einzig und allein verletzt sein, aber sie war es nicht, denn sie hatte Fred. 

Dieser kam gerade um eines der Bücherregale und direkt auf Hermine zu. 

"Hallo Mine. Wie geht's?", fragte der Rothaarige und küsste sie kurz. 

Irgendwie vermisste sie den Blonden etwas, doch er war ein Wichser sonders Gleichen. 

"Gut. Dir?", fragte sie zurück und zog ihn ein Stück zu sich. 

"Auch. Hast du heute Abend Zeit?", wollte Fred wissen und lächelte sie an. 

"Leider nein. Ich muss lernen. Wir brauen morgen doch in Zaubertränke so 'nen total schwierigen Trank.", lehnte sie ab. 

Eigentlich bedauerte sie es nicht. Die Brünette hatte sich in den letzten Tagen sehr stark von ihrem Freund distanziert. 

"Sehr schade.", sagte er und ging wieder. 

Er sah sehr enttäuscht aus, doch Hermine konnte nichts dagegen tun. 

Ihre Noten waren ihr nun mal wichtiger als der Rest, auch wenn sie das kein bisschen glücklich machte. 

Es war als fehlte etwas in ihr, doch sie wusste nicht, was. 


Da es langsam spät wurde ging die Hexe langsam wieder in ihren Gemeinschaftsraum. 

Im Schloss wurde es immer dunkler und die Fackeln an den Wänden entzündeten sich wie von Zauberhand. 

Immer wieder war Hermine doch beeindruckt, wie toll die magische Welt war. Unglaublich. 

Gemächlich lief sie den vierten Stock hinab, als sie plötzlich ein schmatzendes Geräusch vernahm. 

Hinter einer Ecke standen Lisa und Lee. Die Ravenclaw schlabberte ihn regelrecht ab und aß ihn fast auf. 

Hermine verdrehte die Augen und lief weiter. 

Gerade als sie die Treppe in den Fünften hinauf steigen wollte, wurde sie von einer Hand hinter einen Vorhang gezogen. 

Hinter dem Stück Stoff war ein kleiner Raum, der nicht beleuchtet war. 

Ihre Hand kribbelte durch die Berührung des vermeidlich Fremden. Sie entzündete ihren Zauberstab und leuchtete damit in Dracos Gesicht. 

Die Brünette wollte auf dem Absatz kehrt machen, doch wurde von einer heißen Hand an ihrem Oberarm aufgehalten. 

"Ich hätte dir das Ding doch abnehmen sollen.", fluchte der Blonde und schob Hermine zärtlich gegen die Rückwand des 'Raumes'. 

"Malfoy, was wird das?", fragte sie ihn, doch da hatte er schon ihre Bluse oben aufgeknöpft und begonnen ihren Hals zu liebkosen. 

"Draco.", sagte er knurrend. 

Hermine, die ihre Frage schon wieder vergessen hatte, fragte:" Huh?" 

"Ich bin Draco.", sagte der Blonde und sah ihr in die Augen. 

Ihr Verstand schaltete sich wieder ein und ihr wurde klar, was sie hier gerade tat. 

"Fuck!", stieß sie aus, schulterte ihre Tasche, die ihr runter gefallen war, und lief endgültig in den Gemeinschaftsraum.

Wutschnaubend ging Hermine in das Gemeinschaftsbad der Fünftklässlerinnen und nahm sich eine Kabine. 

Sie verriegelte die Tür, zog sich aus, zauberte sich Musik, die nach ihre Stimmung spielte, und stieg unter den heißen Strahl. 

Sie musste die heißen Küsse Dracos von sich abwaschen. Die Brünette konnte so nicht nachdenken. Immer noch spürte sie seine weichen Lippen an ihrem Hals. 

Plötzlich überkam sie eine tiefe Traurigkeit. Sogleich begann sie bitterlich zu weinen und rutschte langsam an der Seitenwand der Kabine nach unten. Erschöpft lies sie sich auf den Boden sinken und weinte noch kläglicher. In ihr rumorte ein stechender Schmerz. 

Eindeutig war sie immer noch in Draco verliebt und er auch in sie.

Er liebte sie immer noch...Und sie ihn...

"Hermine, bist du da drin?", hörte sie plötzlich Ginnys besorgte Stimme. 

"Äh...Ja!", rief sie, sprang auf, trocknete sich schnell ab, zog sich wieder an und rannte aus dem Turm der Gryffindor-Mädchen. 

Im Gemeinschaftsraum saßen Harry und Ron. 

Ignorant rannte sie an ihnen vorbei nach draußen in den kalten Gang des Schlosses. Sie lief zum Astronomie-Turm und lies sich dort nieder. Hermine fing wieder an, laut zu weinen. Sie schluchzte und schniefte. 

Plötzlich hob sich eine Gestalt aus der Dunkelheit heraus. Draco Malfoy lies sich neben sie sinken und sagte gar nichts. 

Er hob seine Hand und wischte damit eine Träne aus ihrem Gesicht.

Als seine heißen Finger über ihr Gesicht strichen, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. 

"Warum weinst du?", fragte er sie flüsternd. 

"Nichts.", sagte sie einfach nur und legte sich in seine Arme. 

Sie weinte auf seinen Umhang, den er immer noch trug, obwohl der Unterricht schon längst vorbei war. 

Seine Hände streichelten über ihren Rücken und machten sie ganz wuschig. 

Wie lange hatte sie daran in ihrem Hinterkopf gedacht, dass sie endlich wieder hier in seinen Armen liegen könnte. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. 

"Draco...", fing sie an, doch weiter kam sie nicht, da plötzlich Ginny in der Tür stand und beide äußerst interessiert musterte. 

Schnell sprintete Hermine aus den Turm und rannte zurück in den Gemeinschaftsraum. 

Sie stieg die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf und warf sich auf ihr Bett. 

Wenig später trieb sie davon ins Land der Träume von Draco Malfoy.

I don't fucking care at all.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt