Kapitel 65

2.6K 57 5
                                    

An der Bühne angekommen prasselten schon wieder einige Fragen auf mich ein. Ich war in diesem Moment so froh darüber, dass Amelie sehr organisiert war. Ich blätterte kurz durch ihre Zettel und fand dann alles wichtige, sodass ich Auskunft geben konnte. Die Band stellte die Instrumente ein und ich setzte mich zu Friedl und Tino ins Zelt. Während sie auf ein paar Knöpfen rumdrückten hatte ich endlich mal wieder einen Moment Zeit. Ich schaute auf mein Handy und stellte fest, dass Marlene mir geschrieben hatte. Ich antwortete ihr nur kurz und sagt, dass es viel zu erzählen gäbe und ich mich bei ihr melden wollte, wenn ich das nächste mal zu Hause bin. Auch mein kleiner Bruder hatte mir geschrieben. Seine Nachricht verwunderte mich ein bisschen, da er sich sonst eher selten bei mir meldete.
„Hey Isa. Papa hat gesagt, du weiß noch nicht so genau, wann du das nächste mal vorbei kommst. Ich vermisse dich wirklich und es gibt auch ein paar Sachen, über die ich gerne mit dir reden würde. Mama und Papa verstehen mich sowieso nicht 😔. Kannst du bitte bald vorbei kommen?"
Okay. Gerade mache ich mir extrem Sorgen um Jeremy. Ich bin öfter mal lange nicht bei ihnen, aber so eine Nachricht hatte er mir noch nie geschrieben. Ich fragte Friedl, ob sie kurz ohne mich klar kommen würden und ging so weit es geht von der Bühne weg. Ich suchte nach Jeremys Kontakt und rief ihn an.
I: „Hey mein kleiner. Tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber ich habe deine Nachricht erst jetzt gelesen."
J: „Isa. Alles gut. Danke, dass du anrufst."
I: „Pass auf, ich kann dir auch noch nicht genau sagen, wann ich kommen kann. Ich habe momentan echt noch einige Termine, aber ich versuche so schnell es geht zu kommen. Ich muss euch eh noch ein paar Sachen erzählen. Wenn was ist kannst du mich immer anrufen, ja?"
J: „Ja, mache ich. Papa hat gesagt, dass du die ganze Zeit nur auf Konzerte gehst und wir dir egal sind."
I: „Jeremy, du weißt, dass ihr mir nicht egal seid. Ja ich war mit Hannah in letzter Zeit auf dem ein oder anderen Konzert, aber das war schon sehr lange geplant. Ich versuche wirklich in den nächsten Wochen vorbei zu kommen. Versprochen."
J: „Danke Isa. Ich hab dich lieb."
I: „Ich dich auch mein Kleiner. Ich melde mich bei dir, soweit ich mehr weiß."

Wir legten auf. Meine Güte, mein Vater treibt mich noch in den Wahnsinn. Es wird Zeit, dass ich ihm sage, dass ich bei Wincent arbeite, aber das mache ich lieber persönlich. Ich ging zurück zur Bühne, wo mich ein aufgeregter Wincent erwartete.
W: „Isa da bist du ja endlich."
I: „Den Soundcheck schaffst du ja wohl ohne mich."
W: „Darum geht es nicht. Helena und die Jungs stehen am Eingang und Amelie hat mir schon die Hölle heiß gemacht. Sie war schon fast auf dem Weg hier her, aber ich konnte sie nochmal beruhigen."
I: „Fuck. Das habe ich ja voll vergessen. Ich bin schon unterwegs. Ich ruf Amelie an."

Also lief ich los und wählte unterwegs Amelies Nummer.
A: „Isa endlich."
I: „Ja sorry, ich hab schon gehört. Ich bin gleich bei Helena. Tut mir echt leid. Ich musste was familiäres klären, erzähle ich dir wann anders."
A: „Alles gut. Wie lange brauchst du noch?"
I: „Ich bin jetzt da. Ruh du dich bitte weiter aus." sagte ich und legte auf. Wow war das ein scheiß Tag, meine Güte.

Ich entschuldigte mich sofort bei Helena, Jonny und Jakob, welche aber zum Glück alle echt entspannt waren. Wir umarmten uns alle einmal zur Begrüßung und gingen dann rein. Ich zeigte ihnen ihre Garderobe und nahm sie dann direkt mit zur Bühne, wo Wincents Soundcheck gerade vorbei war. Dadurch konnten die beiden direkt auf die Bühne. Die Band ging wieder nach hinten, während Wincent nochmal zu mir kam.
W: „Ist alles okay bei dir?"
I: „Ja naja. Ich hab halt eben mit meinem kleinen Bruder telefoniert und dem gehts halt echt nicht so gut. Wann bist du nochmal in München bei Kevin?"
W: „So schlimm? Ähm, eigentlich direkt nach den Tagen, die wir frei haben. Da ist erst noch ein Konzert und dann fahre ich nach München. Dann kommst du einfach mit. Sind eh nur zwei Tage und danach sind wieder Konzerte dort in der Nähe."
I: „Wenn das so einfach geht."
W: „Klar, ich ruf gleich Kevin an und dann passt das schon. Amelie und ich hatten eh darüber gesprochen, ob es sich für dich lohnt bis nach Hamburg zu fahren."
I: „Danke, ich bin so froh dich zu haben." sagte ich und umarmte Wincent. Nach einigen Sekunden lösten wir uns wieder und gingen nach hinten. Immerhin war der Soundcheck vom Support nicht wirklich meine Aufgabe. Wincent machte sich direkt auf den Weg und wollte mit Kevin telefonieren, während ich zu den Jungs ging.

Fehler oder Schicksal //Wincent Weiß FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt